day 151 [29.06.]

Heute dann mal wieder etwas früher aufgestanden, da ja eine Reise anstand. Meine Sachen hab ich bevor ich gegangen bin noch ordentlich in meine Ablage sortiert und das, was nicht mehr gepasst hat (der rießen Beutel mit den Einkäufen aus Harajuku) aufs bett geschmissen, da ich das ja erstmal sowieso nicht brauche. Dann bin ich mit einem großen und einem kleinen Rucksack, sowie Regenschirm, da es nieselte, zur Tokyo station aufgebrochen. Dort habe ich dann auch meine restliche Familie getroffen und gemeinsam sind wir zu den Shinkansengates aufgebrochen. Während ich dann mit meinem Ticket durch das Gate musste, mussten die anderen mit dem Railpass an der Seite vorbei. Also hat mir meine Mutter ein Ticket und eine Platzkarte (der ich seeeehr skeptisch entgegenblickte, weil sie keine Ticketgröße hatte) in die Hand gedrückt und ich bin zu den gates, weil ich ja mittlerweile weiß, wie man dort durchgehen muss, aber denkste, ich kam natürlich nicht durch. Nach ein paar weiteren Versuchen kam dann ein Bahnangestellter und half mir dabei. Dort stellte sich dann auch raus, dass ich anstatt des Ticktes eine Platzkarte für den Railpass hatte und die angebliche Platzkarte war die Rechnung (wusste ich’s doch!). Dann wurde mir von meiner Mutter die richtige Karte gegeben und dann kam ich auch durch das gate. Dann sind wir zu den Gleisen gelaufen. Das erste Mal Shinkansenfahren ist ja schon ein bisschen besonders und am Bahnhof sieht man, wie unglaublich gut das Bahnsystem hier funktioniert (ich wer’s vermissen). Auch die ganzen ein- und ausfahrenden Züge sind ein kleines bisschen spannend. Als dann unser Zug kam, sind wir eingestiegen und haben unsere Plätze auch ohen Probleme gefunden. Eigentlich sind ja alle Sitzplätze hier in Fahrtrichtung gedreht, aber mit einem kleinen Trick kann man diese auch umdrehen, sodass wir aus unserem zwei Zweiersitze hintereinander einen Vierer, wo man sich gegenübersitzt, machten. Nachteil daran ist, dass man dann keine Tisch meht hat. Pünktlich sind wir dann losgefahren. Einen Teil der Fahrt habe ich Musik gehört und den anderen teil mich mit meinem Eltern unterhalten. Dort habe ich ihnen dann auch erzählt, was Plan A nach Japan ist (was ich ja hier irgendwie vermeide zu sagen). Meine Mutter wusste es irgendwie schon… aber trotzdem waren beide irgendwie… perplex? Vielleicht weil sie nicht damit gerechnet haben, aber das kann ich irgendwie verstehen. Nach ungefähr drei Stunden Fahrt waren wir dann da. Meine Eltern haben mir dann auch einen kleine Trick verraten, wie man das Shinkansenticket behalten kann. Man soll einfach am Rand vorbeigehen (da wo die Angestellten stehen) und ihnen sagen, dass man das Ticket behalten möchte. Das hab ich auch getan und hab somit nun zum ersten Mal mein Shinkansenticket noch. Jeyy! Nun mussten wir zum Ausgang des Bahnhof zu des Bussen und irgendwie sieht der Bahnhof aus wie der in Hiroshima. Zwar nicht von außen, aber von innen ähneln die sich doch schon sehr. Draußen sind wir dann zum Bus gegangen. Mittlerweile kann ich hier ja auch problemlos Bus fahren, machen tue ich es aber trotzdem nicht gerne. Laufen will ich dann aber auch nicht. So sind wir noch eine halbe Stunde mit dem Bus gefahren, bis wir gefühlt schon wieder fast ausßerhalb von Kyoto waren. Ausgestiegen mussten wir aber noch ein bisschen Laufen, ehe wir an der Ferienwohnung ankamen. Das Viertel wo wir wohnen, ist ein eindeutiges Wohnviertel, voll mit kleine Straßen und engen traditioneller aussehenden Häusern. Wir dann mittendrin als wahrscheinlich einzige Touris.

Nach ein paar Schwierigkeiten hatten wir dann unsere Unterkuft, die in irgendeiner kleinen Nebentraße lag, gefunden, wo der Vermieter auch schon auf uns wartete. Nachdem wir dann bezahlt hatten ist er auch schon wieder gegangen und wir hatten das haus für uns. Erster großer Mängel an der Unterkunft: wir haben KEINEN Reiskocher!!1!11!!!!. Hilfe, wovon soll ich mich denn jetzt ernähren? Generell ist die Küchenausstattung etwas düftig. Dafür ist das Haus an sich ziemlich groß, also für japanische Verhältnisse versteht sich. Nachdem wir uns dann ein bisschen im Haus umgeguckt und eingerichtet hatte, sind wir dann los einkaufen. Eigentlich wollten wir nur zu einem Konbini aber meine Schwester hat dann doch zum Glück noch einen Supermarkt in der Nähe gefunden und so sind wir dann zu diesem. Dort haben wir Sachen für Frühstück und Abendbrot eingekauft und sind auch wieder nach Hause. Für mich sind die Supermärkte ja mittlerweile normal und ich finde auch alles, aber ich glaube, für meine Familie war es dann doch ziemlich neu. Wieder zuhause haben wir dann Abendbrot gekocht und anschließend noch ein bisschen Karten gespielt, ehe wir dann auch schlafen gegangen sind.

day 150 [28.06.]

Den Tag haben wir uns mal keine genaue Zeit ausgemacht, um uns zu treffen, da ich laut meinen Eltern auch mal ausschlafen sollte (vielleicht hab ich das auch gebraucht). So konnte ich morgens gemütlich aufstehen, auch wenn ich immer noch nicht viel geschlafen hatte, duschen gehen und mich fertig machen. Danah bin ich dann nach Shinjuku ins Büro von der Organisation, von der mein Guesthouse ist, gefahren, um die Bettensituation zu ändern. Es war ja schon von Anfang an komisch, in einem Raum mit 16 Betten (8 Doppelstockbetten), wovon nur 4 Betten belegt waren, genau über einer Person zu schlafen. Die sich dann noch so ausbreitet, dass ich nicht mal mehr an meine Sachen unter dem Bett ran komme. Ich hab mich einfach ständig gefühlt, als würde ich ihn dem perönlichen Raum von der Person leben, was ziemlich unangenehm war. Abgesehen davon, dass die Person in ihrer Existenz mich irgendwie lowkey triggert, das laute Atmen, die Unordung und noch einige weitere Angewohnheiten, die irgendwie Ekel in mir auslösen… vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu anfällig und leicht reizbar mit solchen Dingen. Jedenfalls hat mir gestern Abend klar gemacht, dass das so für mich nicht weiter gehen kann, also wollte ich zum Büro, um mein Bett zu wechseln. Es war irgendwie schon seltsam, mal wieder alleine durch Tokyo zu fahren. Im Büro angekommen, musste ich erst einen kurzen Moment warten, ehe ich dann von jemanden geholt wurde. Nachdem ich ihn mein Anliegen vorgetragen hatte, das Bett innerhalb meines Raumes zu wechseln, fragte er mich nach Namen und Guesthouse, wahrscheinlich um sich zuzuorden. Als er mich danach weiter auf Deutsch ansprach war ich kurzzeitig leicht verwirrt, einfach weil ich überhauot nicht damit gerechnet habe und erstmal mein Sprache im Kopf wieder umpolen musste. Insgesammt machte es das aber einfacher, ihm mein Problem zu erklären (auch wenn ich den Grund etwas abgeschwächt vormuliert hatte). Theoretisch hätte ich bei dem Umzug noch mal eine neue Einzugsgebühr zahlen müssen, da ich aber im selben Haus bleiben wollte, ist der dann noch mal zum Management um zu fragen, ob die Gebühr wirklich notwendig ist. Also musste ich eine Weile warten. Als er dann wieder kam erklärte er mir, dass sie sowieso vor haben, den R-Flügel (in dem ich lebe) zu einem reinem Frauenzimmer zu machen. Das würde heißen, dass sämtliche Typen (also auch der unter mir schläft) innerhalb der nächsten Woche ausziehen und in den L-Flügel wechseln müssten. Damit wäre ich dann nicht nur den Typen im Bett unter mir, sondern auch den Thailänder zumindest aus meinem Schlafraum los (ergo auch keine seltsamen Zettel mit Nachrichten in meinen Sachen). Da sich damit meine Probleme gelöst hatten, brauchte ich das Bett nicht zu wechseln und bin aus dem Büro raus. Dann hab ich mich mit meiner Familie in Ueno verabredet, weil wir uns noch den Tempel in Asakuza angucken wollten. Also bin ich mit der Bahn dort hin und meine Familie hat sich ebenfalls auf den Weg gemacht. Am Bahnhof haben wir uns dann getroffen und sind gemeinsam Richtung Tempel durch die kleinen Straßen von Ueno gelaufen. Der Tempel war wie erwartet vollkommen mit Tousisten überfüllt. Aber was erwartet man auch vom ältesten und größten Tempel in Tokyo.

Deshalb blieben wir auch nicht lange dort und sind ziemlich schnell in den kleinen anliegenden Garten gewechselt. Von dort aus sind wir dann weiter in die anliegenden kleinen Einkauftraßen rein, wo wir uns ein bisschen umgeguckt haben. Dort haben wir auch ziemich viele Messerschmieden gesehen, wo mein Vater und ich natürlich sofort begeistert waren. Da meine Schwester allerdings keine Lust zu laufen mehr hatte und mehr rumbockte, hatten wir nicht wirklich entspannt Zeit, uns alles anzugucken. So sind wir dann weiter Richtung unseres letztes Zieles: der Ueno Park. Dort angekommen hatte meine Schwester aber nicht wirklich Lust, sich diesen noch anzugucken, weshalb sie sich zusammen mit meiner Mutter unten auf eine Parkbank setzten, während mein Vater und ich noch kurz hoch zum Denkmal des letzten Samurais gegangen sind. Mittlerweile war es auch schon später Nachmittag (bzw. früher Abend), weshalb wir uns auf die Suche nach etwas zu Essen gemacht haben. Es wurde dann ein Fließband-Sushi-Restaurant. Am Anfang musste ich erst mal erklären, wie man hier per Tablet bestellen kann und auch wenn es für mich so ziemlich selbsterklärend war, schaffte es meine Mutter, über die Hälfte des Angebots dort zu übersehen oder eher nicht zu finden. Trotzdem war es lecker und wir wurden alle satt. Anschließend sind wir zurück nach Akihabara ins Hotel gefahren. Dort habe ich dann die Sachen die meine Eltern von Annis Eltern für Anni mithatten mitgenommen um sie bei mir (wo ich keinen Platz habe) zu lagern. Anschließend hab ich mich auf den Weg zu meinem Sharehouse gemacht… oder besser gesagt ich wollte es. Denn ich bin nach noch mal nach Shin.Okubo gefahren, um mir EINEN verdammten Sticker zu holen. Da wir morgen nach Kyoto fahren, hätte ich ansonsten keine Zeit mehr und ich wollte den gerne jetzt haben. Also hieß noch mal halb durch Tokyo zu fahren, um in das Viertel zu kommen. Dort hab ch mir dann auch einen Sticker von V geholt, der jetzt auf meiner Suica card klebt und ja, ich bin glücklich damit. Zusätzlich hab ich mir noch ein paar Masken geholt, unter anderem auch welche mit Lavendelgeruch. Nach dem doch etwas zeitintensiven kleinen Abstecher bin ich dann zurück zur Unterkunft, wo ich dann bestimmt 23 Uhr angefangen habe, meine Koffer zu packen… also eigentlich einen Rucksack, weil mein Koffer doch etwas zu groß für die kurze Zeit ist. Nachdem ich damit fertig war, bin ich auch schlafen gegangen. Heute war ich dann gegen den Gestank vorbereitet, indem ich mir einfach einen Munschutz mit so Eigengeruch aufgesetzt habe. Folglich habe ich anstatt Zigarettengestank nur etwas was an Lavendel erinnerte gerochen und konnte problem- und aggressionslos einschlafen.

day 149 [27.06.]

Der eigentliche, von mir geplante Tagesablauf, von gestern wurde dann auf heute verschoben. Dazu hab ich mich, nachdem einiges meiner morgentliche Zeit dafür draufgegangen ist, mich fertig zu machen und ein ordentliches Make-up sowie Outfit hinzubekommen, mit meiner Schwester in Akihabara getroffen. Ich kam aber erstmal zu spät, da die bahn mit der ich gefahren bin, einfach an einer Station stehen blieb und nicht mehr weiter fuhr. Deswegen musste ich mit einer anderen Linie fahren, die natürlich dann komplett überfüllt war. Zum Glück hatte aber meine Mutter mit meiner Schwester am Bahnhof gewartet, sonst wäre die wahrscheinlich einen Nervositätstod gestorben, wenn ich nicht gekommen wäre. Schließlich können wir nicht miteinander kommunizieren, da sie kein portables Internet hat. Zusammen sind wir dann aber weiter nach Harajuku, während mein Vater an einem Karatetrainig hier teilgenommen hat und meine Mutter sich anderweitig irgendwie beschäftigt hat. Dort angekommen sind wir dann erstmal die Hauptstraße runter, auf der Suche nach einem Konbini, da ich mal wieder kein Bargeld bei hatte. Bevor wir aber einen fanden, kamen wir am Nyx-Store vorbei, in den ich unbedigt rein musste. Mit einem neuen Eyeliner sowie Fixspray sind wir dann weiter. Allerdings sind wir wieder nicht sehr weit gekommen, bis wir in den in der Nähe befindlichen Line-Friends-Store sind. Da die Hälfte des Ladens voll mit BT21 ist, haben wir beide uns natürlich sofort sehr wohl gefühlt. Natürlich kamen wir absolut nicht rum, uns dort etwas zu kaufen. Ich glaube haben wir dann auch die unüberlegteste Aktion des Tages gebracht und zwar habe ich ein relativ großes Kissen gekauft, wozu man zwar ein Beutel bekommen hat, aber was wir natürlich dann den ganzen Tag noch mit rum schleppen musste. So hat meine Schwester dann den Beutel bekommen, der gefühlt genauso breit war wie sie. Immerhin konnten wir den Beutel auch zurAufbewahrung sämtlicher anderer eingekauften Sachen benutzen. Dann sind wir erst in die eigentliche Straße rein, in die ich wollte: die takeshita dori. Dort sind wir dann zuerst zu einem Konbini, wo ich Geld abgehoben habe und wir erst mal was gegessen haben. Danach ging es dann die Straße runter. Genauso wie ich war meine Schwester sofort verliebt in den Ort, weil es dort einfach Läden gibt, die 100% ihren Geschmack treffen. So sind wir dann also durch die Läden und haben ab und zu auch mal was gekauft (wobei meine Schwester bemerkt hat, dass sie eindeutig zu wenig Geld mit hat). Nachdem wir dann die Straße einmal runter gelaufen sind, haben wir uns mit unserem Eltern in Verbindung gesetzt, damit sie zu uns stoßen. Da diese gerade sowieso ind er Nähe sich einen Park anschauen waren, waren sie kurz darauf auch schon bei uns, auch wenn das finden etwas länger gedauert hat, da wir an verschiedenen Stationen aufeinander gewartet haben. nachdem wir es dann endlich geschafft hatten, uns zu finden, sind wir gemeinsam die Straße runter und nochmal in ein zwei andere Läden rein. Das Ziel war dabei ein ziemlich großer Second-Hand Laden, wo man unter anderem auch Kimonos, Yukatas und andere traditionelle Kleidung günstug bekommt. Ich hab übringens beschlossen, mir nichts dergleichen zu kaufen. Klar hätte ich gerne einen Kimono oder Yukata. Bloß einen echten Kimono anzuziehen und zu binden ist ’ne halbe Wissenschaft, die ich nicht beherrsche. Aber dafür hat mein Vater etwas in dem Laden geholt. Nachdem wir dann fertig geschopt hatten, sind wir dann auf die andere Seite der Omotesando street gewechselt, weil dort mehr Restaurants sind. Dort sind wir dann in das okonomiyaki-Restaurant gegangen, wo ich neulich nach dem Friseurbesuch schon war. Okonomiyaki ist etwas, was ich auch unbedingt mit meiner Familie hier essen gehen wollte und da ich das Restaurant schon kannte (und es gut ist) war das die Gelegenheit. Natürlich hat es alles geschmeckt und auch das es innen eher japanisch als westlich aussah war ein zusätzlicher Pluspunkt. Was mir jedes Mal irgendwie auffällt ist, dass sich meine Eltern andauert hier über die aircon (zu Deutsch: Klimaanlage) beschwerden. Ständig wird rumgemerkert, zu kalt hier, Luftzug da, lass mal umsetzen bla bla. Mich nervt das irgendwie ganz schön. Das hier überall Klimaanlagen sind, ist halt so und ich bin eher froh über die temperierten Räume im Gegensatz zu der Hitze draußen. UND EGAL WO MAN SITZT, MAN HAT IMMER DEN LUFTZUG. Da nützt auch Stress machen um umsetzten nicht. Ich krieg da lowkey Aggressionen, wenn man nicht einfach an dem zugewiesenen(!) Tisch sitzen bliebt, sondern lieber noch zehn Stunden daneben steht und rumdiskutiert, ob man nicht lieber an einen anderen Tisch gehen sollte. Nein, einfach nein. Danke. Nach dem Sehr leckeren Essen sind wir dann auch schon nach Hause gefahren. Ich dabei mit ins Hotel. Dort haben wir dann unsere Sachen sortiert und ich durfte anschließend mit dem übergroßen Beutel, voll mit dem Kissen und meinen Einkäufen zurück in mein Guesthouse fahren. Müde und kaputt wie ich war, dachte ich ja schon fast, dass ich dann in Ruhe meinen tag beenden konnte aber neeeeee, denkste… Wie jeden Abend hab ich mich zuerst in die Küche gesetzt, um Blog zu schreiben und da ich nun mal am Platz mit den Steckdosen saß, hat sich der Thailänder mit seinem Laptop zu mir gesetzt und ebenfalls an irgendetwas gearbeitet. Wie jeden Abend hat er dann auch angefangen dabei Bier zu trinken und hat mir (auch wie immer) etwsa angeboten, was ich abgelehnt hab, da ich nunmal noch produktiv sein wollte/musste. Das hat ihn aber trotzdem nicht davon abgehalten, noch Smaltalk mit mir anzufangen, da er sich ja angeblich beim Reden und Trinken besser auf seine Arbeit konzentrieren kann… schön, ich aber nicht. Deshalb ich dass auch ziemlich schnell abgewirkt und mich wieder mit Kopfhörern hinter meinem Laptop verkrochen. Als ich dann später als sonst, da meine mangelnde Konzentration zu weniger Schreibfluss geführt hat, ins Bett gehen wollte. hab ich ne halbe Krise bekommen. Eigentlich wollte ich nur noch ins Bett und schlafen, aber der Typ der im Bett unter mir schläft, hat mir dezent die Nerven geraubt. Genau in dem Moment. wo ich mich ins Bett gelegt habe, kam er auch um zu schlafen. Das Problem an der Sache war bloß, dass man RIECHT, wenn er in der Nähe liegt. Denn obwohl hier eigentlich Raucherverbot ist, raucht er (draußen, um die Ecke, kein Plan) und zieht dementsprechend auch eine Geruchsfahne mit sich. Dazu kommt noch, dass er nicht gerade leise in seiner Existenz ist, sei es schnarchen, rumdrehen oder die Nase hochziehen. Und in diesem Moment meines gereizten, ünermüdeten Selbst ging es einfach gar nicht klar. Ich hab fast nen Raster in meinem Bett bekommen und musste da weg. Also bin ich aufgestanden, hab mit Kopfhörer reingestöpselt und mich in irgendeiner dunklen Ecke des Raumes verkochen und mich mit Musik beschallt, nur um runter zu kommen. An schlafen konnte ich nicht denken, auch wenn mein Körper mir da was anderes einflüsterte. Bloß sitzend in meiner Ecke konnte ich nicht schlafen und in mein Bett konnte ich in meinem Zustand nicht. Trotzdem hat mich die Müdigkeit gegen 4 Uhr morgens doch wieder ins Bett zurückgeschickt, wo ich dann ziemlich schnell eingeschlafen bin.

day 148 [26.06.]

Da heute noch mal schönes Wetter angesagt wurde, haben sich meine Eltern für den Ausflug nach Kamakura entschieden. Schön bei dreißig Grad in der Sonne Wandern gehen… JA da hab ich RICHTIG Lust drauf… Wir haben und dann also an der Tokyo Station getroffen und sind von dort aus mit der Express Line nach Kamakura. In Kamakura angekommen wurde mir dann eröffnet, dass wir eigentlich nach Kita-Kamakura wollten (eine Station davor) und bloß darauf vertraut wurde, dass ich schon an der richtigen Station austeige. Wäre ja mal schön gewesen, wenn man mir vorher die Endhaltestelle verraten hätte. So waren wir dann am Hauptbahnhof von Kamakura was aber, nach einem Blick auf die Karte mit den Wanderpfaden, jetzt nicht ganz so dramatisch war, weil wir einfach die Tour von hinten an Laufen konnten und so zum Schluss dann Kita-Kamakura rauskommen würden. Dort befnad sich nämlich ein Schrein, den mein Vater sich unbedingt angucken wollte, den ich schon bei meinem letzen Besuch hier angeguckt hatte. Wir sind dann jedenfalls vom eigentlichen Ziel losgelaufen, Richtung Start und damit auch Richtung ersten Tempel. Der erste Teil des Weges führte natürlich schön durch die Straße mit den ganzen Touri- und Souvenirshops lang, wo einem Aufgrund der Sonne schon gleich der Kopf weggebrezelt wurde und meine Laune dementsprechend sank. Ich bin immer noch keinen Sonnenfanatiker und obwohl sich meine Abneigung gegen Licht und Wärme in Form eines Sternes schon deutlich gelindert hat, bekomme ich, wenn mir eben diese in schöner Intensität ungehindert auf mein Haupt schlagen, nunmal Aggressionen. Ein Vampir braucht nunmal Schatten (und bei einem Halbvampir sieht es ganz ähnlich aus). Der erste Tempel, welcher sich nicht unweit vom Bahnhof entfernt war, war schon beeindruckend groß, aber der Tatsache der einfachen Erreichbarkeit geschuldet auch ein bisschen überfüllt. Während meine Eltern dann mit Staunen und leichter Begeisterung das Gelände erkundeten, achtete ich nur möglichst darauf, mich von einem Schattenfleck zum nächsten zu bewegen und möglichts wenig Zeit in der Sonne zu verbringen. Währenddessen schien meine Schwester meine Aversion zu teilen und bekleidete sich ebenfalls mit eher Missmut als Motivation.  Da der Ort aber meinem Altern zu überfüllt war sind wir ziemlich schnell weiter gegangen, weg von den großen Menschenmassen und ab auf den Wanderweg an den ganzen großen Tempeln vorbei. Wobei Wanderweg jetzt auch etwas übertriebn war, da es eher an den Straßen entlang ging (auf den nicht vorhandenen Bürgersteigen hier in Japan). Der nächte Tempel den wir uns anguckten war wieder ein etwas größerer in diesen wir diesmal auch reingingen. In seinem Aufbau und erscheinen erinnerte er mich sehr an den Tempel in der Nähe der Kita-Kamakura station, aber ich glaube, dass viele Tempel hier in Japan generell sehr ähnlich sind. Deshalb hat es mich jetzt nicht ganz so geflasht wie den Rest der Familie was jetzt nicht heißt, dass der Tempel nicht beeindruckend war. Mittlerweile hat sich meine Animosität gegenüber der Einstrahlung auf meinem kopf auch etwas geelgt und ich konnte den Ausflug mehr genießen. Besonders schön war der Aussichtspunkt in den Garten. Auch wenn dieser nicht sehr beeindruckend war hatte er doch etwas Beruhigendes.

Eine Sache die ich in Deutschland wieder begrüßen werde ist, nicht mehr so sehr anders aussehe. Klar werde ich immer noch nicht der „normalen“ Schönheits- und Modenorm entsprechend (aber was ist die schon?), aber wenigstens bin ich dann nicht mehr fünf Köpfe größer als alle und passe besser ins Bild. Generell bin ich es mittlerweile schon gewohnt, angestarrt zu werden, aber wenn einem eine ganze Grundschulklassenstufe mehr als offensichtlich hinterher schaut, dann ist das schon seltsam (und eher unangenehm) für mich. Nach einer Weile haben wir den Tempel dann auch wieder verlassen und sind weiter gegangen. Auf dem Weg sind wir an einem Tempel vorbeigegangen, der für seine Hortensienpracht bekannt war. Kurz haben meine Eltern überlegt ob wir da rein gehen wollten, aber ich hab sie dann dazu überredet. Der einzige Tempel den wir uns noch angucken wollten, war der, den ich schon gesehen hatte und dieser unterschied sich jetzt nicht sonderlich von dem grade eben. Also sind wir dann doch rein gegangen und es hat sich schon gelohnt. Zwar tummelten sich auf den eher engen Wegen durch das Tempelgelände einiges an Menschen, aber die Hortensien waren wirklich in Massen da und bereicherten den Tempel mit ihrer Pracht um einiges. Nach diesem kurzen Abstecher ging es dann zum Endziel. Da wir ja schon ähnliche Tempel gesehen hatten, blieben meine Mutter, meine Schwester und ich draußen, da nur mein Vater wegen einem Denkmal in den Tempel wollte. Also haben wir uns währenddessen in den Nähe des Bahnhofes hingesetzt und unsere letzten Poviantvorräte vertilgt. Nach relativ kurzer Zeit kam dann mein Vater wieder und wir sind zurück nach Tokyo gefahren. Nachdem wir dann dort etwas Essen waren, haben wir und getrennt und jeder ist nach Hause gefahren. Während das für meine Familie so ziemlich das Ende des Tages kennzeichnet, ist für mich der Tag noch lange nicht vorbei. Nachdem ich nich fast eine Stunde lang zum Guesthouse gefahren bin, setz‘ ich mich an meinem Laptop und fange an zu Arbeiten… naja zumindest möchte ich das gerne, aber dass dabei einiges an Zeit auch für sinnlose Videos zum Abschalten draufgeht kann ich nunmal nicht leugnen. So geh ich dann spät schlafen, nur um morgens früher aufzustehen, um wieder pünktlich am Treffpunkt mit meinen Eltern zu sein. Das ich zu wenig schlafe kann ich aber noch nicht behaupten…

day 147 [25.06.]

Der zweite Tag mit meiner Familie hier (oder alternativ auch der erste Richtige). Wir haben uns um 10 Uhr an der Akihabara Station getroffen und sind von dort aus nach Nezu gefahren, um den dortigen Schrein zu besichtigen. Heute war alles schon ein bisschen entspannter als gestern und langsam haben sich auch die anderen an Tokyo gewöhnt. Es sit echt unglaublich, wie schnell man sich mit bestimmtes Dingen arrangieren kann und ohne Probleme sich anpassen kann. Am Endbahnhof angekommen mussten wir dann noch ein kleines Stücken laufen und da Nezu eher ruhiger ist, haben meine Eltern sich Zeit genommen, die Wohnbauten von Tokyo etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Für mich ist das mittlerweile alles ziemlich normal und kaum eine Beobachtung Wert, aber ich weiß, dass ich am Anfang auch noch so fasziniert war (und wenn ich genau darauf acht gebe, eigentlich auch immer noch). So sind wir dann zum Schrein gelaufen und kurz danach auch schon angekommen. Während wir dann so über das Gelände gelaufen sind, hab ich immer Mal wieder ein bisschen von dem was ich weiß, erzählt oder bestimmte Dinge erklärt. Yeah, geführte Touren mit Halbwissen von mir! Ich glaube ich kann schon behaupten, dass meiner Familie der Tempel gefallen hat. Im Gegensatz zu den Straßen von Tokyo sind die Tempel doch noch mal erstaunlich ruhig, fast wie eine Oase im Großstadtdschungel. Deshalb sind diese bei den Japanern wahrscheinlich so beliebt. Wir Touristen erfreuen uns ja da eher an der wirklich schönen und beeindruckenden Bauweise, da wir auch mit der Religion eher weniger zu tun haben.

Nachdem wir den Tempel zu genüge auf uns wirken lassen haben sind wir weiter nach Shin-Okubo oder auch Korea-Town. Da meine Schwester und ich ja beide K-Pop hören, musste ich da mit ihr hin. Zudem gibt es da auch relativ viel Streetfood und ein kleiner Hunger hat mich schon geplagt. Also sind wir mit der Bahn da hin gefahren. Mittlerweile glaub ich auch, dass meine Familie genauso wie ich anfangen, das Bahnsystem hier zu lieben. Denn auch wenn es manchmal voll ist, ist es trotzdem angenehm, einfach weil das System dahinter funktioniert, alles eigentlich pünltlich ist und genügend Züge ÜBERALL hin fahren (und ja auch weil die Züge klimatisiert sind). In Shin-Okubo angekommen haben mein Vater und ich uns in der Nähe des Bahnhofes einen koreanischen Corndog geholt. Da meine Mutter eher einen Kaffee haben wollte, haben wir uns dann auf die Suche nach einem Café gemacht. Ziemlich in der Nähe haben wir dann auch von unten eines im zweiten Stock gesehen, welches wir dann auch als unser Ziel wählten. Lediglich den Eingang dafür zu finden war dann nicht ganz so einfach, bis meine Schwester dann eine Hinterhoftreppe entdeckte, die tatsächlich in den zweien Stock führte. Und obwohl sie keineswegs aussah, als wäre sie für die Öffentlichkeit bestimmt, führte sie direkt zum Eingang des Cafés. Dort haben wir uns dann auch an einen Tisch am Fenster gesetzt und jeder hat sich etwas in der Karte ausgesucht. Bestellt wurde an der Kasse, wo ein junger (vermutlich) Koreaner die Bestellungen annahm. Das Eis kam ziemlich schnell und wurde von dem Koreaner (welcher sich im Übrigen gefühlt alle fünf Minuten im Spiegel betrachtete um sein Aussehen zu kontrollieren) an den Tisch gebracht, nur der Kaffee lies etwas auf sich waren. Als der dann aber kam, war auch klar warum. Denn auf den Schaum im Kaffe waren Bilder gemalt. Bei meinen Eltern einmal Minnie Maus und einmal ein Teddybär. Auf meinem Kaffee, der kurz danach kam, war ein Hund mit Schaum auf den diesen modelliert. Das sah ganz schön cool und vor allem niedlich aus. Deshalb hat natürlich jeder auch erstmal Fotos davon gemacht, ehe wir die Kunstwerke eher widerwillig zerstört haben. Nach dem Café haben wir uns aber getrennt. Jo-Ann und ich wollten weiter durch das koreanische Viertel, während meine Eltern, die eher weniger an K-Pop-Merch und Kosmetik interessiert waren, nach Shinjuku gefahren sind, um sich den dortigen Park anzugucken. Meine Schwester ich und haben sich dann in das Getümmel der Straßen von Shin-Okubo gestürzt und sind von einem Merchstore in den nächsten Kosmetikstore gestürzt. Ja und natürlich wurde da einiges an Geld ausgegeben. bei mir mal wieder etwas mehr, denn immer wenn ich mir unsicher war, ob ich etwas kaufen sollte oder nicht, kam irgendjemand (ich weiß absolut nicht wer…) von hinten an und flüsterte mir ins Ohr: „Du bist nur einmal in Tokyo“. Das ist mittlerweile zum Hauptkaufsargument hier geworden. Ich meine natürlich, ich brauche all‘ diese Dinge, sie sind LEBENSWICHTIG. Es ist doch wohl offensichtlich, dass ich ohne Koya-Powerbank mit dazupassenden Kabel wohl jämmerlich das Zeitliche segnen würde (und wer was anderes behauptet, hat keine Ahnung). Ziemlich schnell hatte sich dann mein Rucksack mit Einkäufen gefüllt und wir waren langsam genug durch die Straßen geschländert. Also habe ich meinen Eltern Bescheid gegeben und sie sind wieder zu uns gekommen. Wieder zusammen haben wir uns dann ein Restaurant ausgesucht um dort Abendbrot zu essen. Wir hatten wieder eines in einem zweiten Stock genommen und hatten erneut einen Tisch am Fenster bekommen. Lucky wie wir sind, lag der auch direkt an der heiligen Wand, die voll mit Postern, Plakaten und Fotos gutaussehender, mir und meiner Schwester durchaus bekannten, männlicher koreanischen Idols (oder besser einer bestimten Gruppe) war. Nach diesem sehr leckeren Essen haben wir uns dann aber auch auf den Weg nach Hause gemacht. Ein Stück sind wir noch zusammen gefahren, bis meine Fam dann ausseigen musste und ich noch weiter gefahren bin, zurück zu meinem Guesthouse, auf welches ich im Moment wenig Lust habe

day 146 [24.06.]

Morgend bin ich entspannt wachgeworden und anstatt aufzustehen, um wenigstens noch ein bisschen produktiv zu sein, habe ich zwischen den Zeilen einer Geschichte verloren, bis es dann knapp wurde und ich wirklich aufstehen musste, wenn ich noch wenigstens etwas schaffen wollte. Also hab ich mich angezogen und hab erstmal das ganze Zeug, was ich so in den letzten Tagen gekauft hatte, sortiert, nur um anschließend Wäsche zu waschen. Wir haben an unserem Haus direkt ein Waschsalon, wo drei normale, ein große Waschmachine und drei Trockner stehen. Dort hab ich dann eine Maschine mit einem Teil meiner Wäsche befüllt und hab diese angeschmissen. Da ich nicht zwei Drittel belegen wollte (es befand sich noch jemand anderes in dem Waschraum) hab ich dann den Rest erst mal wieder mitgenommen und wollte den danach machen. Dann bin ich zurück und hab währenddessen angefangen mich fertig zu machen. Als dann die Wäsche fertig war, hab ich diese in einen der Trockner geschmissen und den Rest der Wäsche in die nun leere Maschine. Eigentlich hänge ich meine Sachen ja lieber auf, aber a) hab ich keinen Platz um hier Sachen aufzuhängen und b) trocknet grade alles super langsam hier. Dann hatte ich circa 10 Minuten Zeit, um mich wieder meinem Make-up zu widmen. Mehrmals musste ich dann noch Wäsche irgendwie hin und räumen, ehe ich es dann geschafft hatte, alles zu waschen und halbwegs zu trocken. Mittlweile war es dann aber auch schon knapp , um noch rechtzeitig am Flughafen anzukommen. Also hab ich meine Sachen eifach wieder in die Beutel geräumt, mir meinen Rucksack geschnappt und bin schnell zu Bahn gelaufen. Mit dieser bin ich dann zum Haneda-Airport gefahren, wo ich leider später als eigentlich geplant ankam und somit knapp nachdem meine Familie das Gate verlassen hatte und etwas überfodert da rum stand. Natürlich war ich froh, meine Familie wieder zu sehen, auch wenn es etwas seltsam ist, da Japan bis her etwas ist, was ich komplett ohne meine Familie gemacht habe. Zusammen sind wir dann jedenfalls nach Akihabara gefahren, wo sich ihr Hotel befand. Es war schon irgendwie niedlich, wie sie beim reinpiepen mit der IC-Karte coh etwas sehr skeptisch und zögerlich vor dem Gate standen, während soetwas für mich schon zur alltäglichen Routine geworden ist. Genau wie an meinem ersten Tag ich es getan hatte, staunten sie nicht schlecht, als wir den Flughafen dann mit der Bahn verließen und sich das erste Mal Tokyo aus der Nähe zeigte. Zuerst bestehend aus lauter kleineren, eng aneinandergereihten Wohnhäusern, was dann immer mehr in größere Bürokomplexe überging, bis wir dann an der Tokyo Station ankamen und uns durch das dort herrschende Chaos zur Yamamote-Line durchschlängelten. Auch das war für mich wieder schon so Alltag, dass ich eher mit dem hier vorherrschenden Alltagsstresstempo mich durch die Massen fädelte, während meine Eltern und meine Schwester dabei mit ihrer leichten Überforderung wohl etwas zurückblieben. Aber wenn man eine Weile alleine unterwegs ist, schleichen sich solche Angewohnheiten nun mal ein. Hieß für mich dann, mein Tempo runter schrauben und besser darauf achten,wo die anderen bleiben. In Akihabara angekommen haben mir meine Eltern dann die Adresse vpm Hotel genannt, so dass ich mittels Maps unseren Wegs raussuchen konnte. Das Hotel haben wir dann auch ziemlich einfach gefunden und nachdem meine Familie eingecheckt war, sind wir hoch in das Zimmer gefahren. Das Hotel steht etwas abseits in einer kleineren Nebenstraße und ich mus sagen, dass das Zimmer eigentlich zeimlich gut aussah, Klar war es immer noch klein, aber es hätte noch kleiner sein können und es war alles neu und modern (was tatsächlich nicht immer der Fall ist). Nachdem sie sich dann kurz sortiert hatte sind wir auch schon wieder los. Der heutige Programmpunkt war Shinjuku. Erstmal schön einen Kulturschock verpassen. Ich glaube alleine schon das Bahnfahren hier (gerade wenn man an so großen Bahnhöfen wie Tokyo, Akihabara und Shinjuku ein-/um- oder aussteigt) ist bei dem ganzen Gewusel einiges an Gewöhnung bedürftig. Wobei ich es mittlerweile als ziemlich angenehm empfinde. Nicht die Fülle versteht sich, sondern vielmehr das funktionierende System dahinter. In Shinjuku sind wir dann zuerst zum Goverment Building gelaufen um dort dann zum Obervatory in den 45. Stock zu fahren. Dort wollte ich zur Ankunft quasi erst mal einen Überblick, um wahrsten Sinne des Wortes, schaffen. Da es mittlerweile auch schon gedämmert hatte und sich langsam die Dunkelheit über die Millionenstadt senkte, erleuchtete die Stadt mehr in einem funkelnen Sternenhimmel am Boden, was noch mal eine ganz andere, wenn nicht sogar beeindruckendere, Wirkung als der graue Häuserteppich am Tag hatte.

Eine Weile verweilten wir dann auf der Aussichtsplattform, um uns der Faszination des glitzernden Großstadtwaldes hinzugeben, ehe dann die andern nicht unwesentlich vom Hunger gelenkt wieder runter wollten. So sind wir dann wieder mittels Fahrstuhl auf Bodenebene gegangen und haben uns in den kleinen Fußgängertraßen um den Bahnhof Shinjuku nach einem Restauntant umgesehen. Da meine Schwester unbedingt Ramen essen wollte, haben wir das auch getan. Schließlich haben wir noch genügend Zeit um später andere Sachen zu probieren. Den Laden den wir gewählt hatten, was sogar etwas besser, jetzt nicht die Exquisität in Ladenform, dafür aber doch nicht ganz das Schnellrestaurant, was man hier an jeder üblichen Ecke findet. Ich glaube ich kann behaupten, dass das was wir uns reusgesucht hatten, auch allen geschmeckt hat. Satt, zufrieden und die andere glaube ich doch hoffentlich zumindest ein kleines bisschen überwältigt vom Tag sind wir dann zurück gefahren. Wobei ich nicht mit meiner Familie zurückgefahren bin, da ich in die andere Richtung musste. Aber wenn man einmal Bahn gefahren ist, ist das eigentlich gar nicht mehr so schwierig. Ich glaube die nächsten Tage werden für mich auf eine ganz eigene Art und weiße antrengend, nicht zuletzt weil ich, wenn wir denn unsere Tagesaktivitäten beendet haben und jeder nach Hause fährt, noch unwesentlich länger nach Hause brauche, dann noch mindestens zwei Stunden Blog schreibe, nur um dann morgens auch früher als die anderen los muss, damit wir uns treffen können. Aber man macht das doch gerne…

day 145 [23.06.]

Für heute stand dann also ein Ausflug nach Kamakura mit Nicole und Marie an. Dafür hatten wir uns 12:30 Uhr an der Tokyo Station verabredet. Da die Station aber so rießig ist, haben wir dort erst mal eine halbe Stunde gebraucht, ehe wir zusammengefunden hatten. Von dort aus ging es dann mit der Bahn raus aus Tokyo. Irgendwie waren wir alle drei ziemlich müde, weshalb wir eher halb schlafend in der Bahn saßen. Circa eine Stunde später kamen wir dann in Kamakura an und suchten uns eine Route aus, die wir laufen wollten. Hier gibt es ulta viele Tempel und Schreine. Marie und Nicole wollten unbedingt ein paar bestimmte Dinge sehen, bloß leider lag das so weit auseinander, dass wir uns für eine Seite entscheiden mussten. Nachdem wir dass getan hatten und uns kurz im Konbini gestärkt hatten, sind wir dann auch schon in den ersten Tempel rein. Dieser war auch ziemlich groß und eindrucksvoll, vor allem, weil man auch mal in die Gebäude rein konnte. Deshalb waren wir allein da schon eine ganze Zeit beschäftigt. Nicole und Marie haben sich natürlich absolut passend verhalten und die ganze Zeit irgendwelche zweideutigen Anspielungen gemacht. Auch wenn das schon auf einer Seite lustig ist, kann das an einem heiligen Ort schon antrengend sein. Ich finde ja immer noch, das die Tempel bauwerksmäßig ganz schön eindrucksvoll sind. Nachdem wir dann da eine ganze Weile rumgelaufen sind, haben wir uns dazu entschieden, weiter zu gehen, da wir ja noch etwas anderes sehen wollten. Also sind wir Richtung nächsten Tempel aufgebrochen. Da hat man sofort gemerkt, dass wir nicht mehr in Tokyo sind, da es sofort bergig wurde und wir nach gefühlt fünf Minuten laufen Pause machen mussten, weil die Großstadtkinder nicht mehr konnten. Danach ging es dann aber weiter den Berg hoch, bis zum ausgesuchten Tempel. Zwischendurch hatte man sogar eine ziemlich gute Aussicht auf Kamakura (zumindest vermute ich, dass es diese Stadt war, die man in der Ferne sehen konnte). Der Tempel bei dem wir dann angekomme waren, war aber irgendwie ernüchternt klein. Dafür gab es ungefähr eine Millionen Tische zum Picknicken davor. Also sind wir dann weiter zu dem eigentlichen Schrein zu dem Nicole hinwollte, dem Sasuke-Inari-Schrein. Also mussten wir den Berg auf der anderen Seite wieder runter. Auf dem Weg haben wir dann einen Eingang in einer Bergwand gesehen, wovor ein Tori-Gate stand. Aus Neugierde sind wir durch den Tunnel gegangen und befanden und plötzlich in einem anderen Tempel, der wie eine eigene Oase versteckt und beschützt von den Bergmauern lag. Auch dort haben wir kurz verweilt, ehe wir dann weiter sind. Irgendwann hatten wir dann auch den Fuß des Berges erreicht und während wir durch die ganzen kleinen Wohnstraßen sind, auf der Suche nach dem Schrein, haben wir zwei suoer niedliche unscheinbare Läden in den Häusern gefunden, un denen natürlich auch was gekauft werden musste. Ich meine, in dem einem Laden gab es einfach alles mit Katzen! Wie hätte ich denn da nichts kaufen können? Nachdem wir einmal zu weit gelaufen waren um undrehen mussten, ahben wir auch den Schrein gefunden. Das besondere an dem war die ewig lange Treppe davor mit den vielen roten Toren, an denen wir natürlich auch erstmal eine Fotosession einlegen mussten. 

Der Schrein war eher klein und versteckt, weshalb wir auch die einzigen dort waren. Lediglich als wir angekommen sind, kamen uns welche entgegen, die ihn gerade verlassen hatten. Da es ein Schrein für die Inari war, standen dort überall unendlich viele kleiner Keramikfüchse rum (Inari sind Götter in Fuchsgestalt). Dabei waren es so viele, dass es schon eher vollgestopft mit ihnen wirkte. Selbst unter Wurzeln und an den Wegrand hatte irgendjemand diese Figürchen gestellt. Dort sind wir aber nicht ganz so lange geblieben, sondern haben uns wieder unten an dem Straßen einen Platz gesucht, wo wir kurz rassten und unsere letzten Lebensmittelvorräte vernichten können. Während wir also essend auf einer Bordsteinkante an einer Kreuzung saßen (so überhaupt nicht japanisch), haben wir auch den weiteren Plan besprochend. Für den Great Buddha war es leider scon zu spät, da dieser schon geschlossen hatte. Also haben wir uns dazu entschieden, noch and den Strand zu gehen, der hier ganz in der Nähe liegt. So sind wir dann, nachdem wir eine längere Pause auf dem Bordstein gemacht haben, zum Strand gelaufen. Mittlerweile hat es auch schon angefangen zu dämmern und wir kamen im Halbdunkeln an diesem an. Obwohl noch ein paar Leute da waren, war es ziemlich leer und wir sind eine Weile im Sand entlangspaziert. Auf de Weg zum Strand hab ich durch Hara-sans und Annikas Nachrichten herausgefunden, dass Taro-san, den wir ja auf der Farm kennengelernt hatten, hier in der Nähe arbeitet. Da es von unserem Punkt am Strand nur 10 Minuten zu Fuß da hin war, habe ich die anderen überredet, dort einen kurzen Stopp zu machen. Tatsächlich war er aber in dem Hsotel nicht, weshalb ich schon aufgab, bis dann der Angestellte, den wir ihm Hostel nach ihm gefragt hatten, uns noch hinterher gerannt kam und uns die Kneipe zeigte, in der er tatsächlich arbeite. Als Taro-san dann wegen uns raus kam, staunte er nicht schlecht, wie ich da so vor ihm stand. Kurz haben wir uns dann unterhalten, ehe er dann wieder zur Arbeit musste und wir auch wieder nach Hause gefahren sind.

day 144 [22.06.]

Oh Leute, heute stand ja was an… und zwar ein Friseuttermin in Harajuku! Da Nisole und Marie ebenfalls zum Friseur mussten, hatte Nicole für uns drei heute einen Termin ausgemacht. Wir haben uns dann am Bahnhof  getroffen und sind gemeinsam zum Hair salon gelaufen. Da Nicole schon mal da war, haben wir den auch ziemlich schnell gefunden. Nachdem wir uns dann dort angemeldet hatte und einen kurzen Moment gewartet haben, ging es auch schon los. Zuerst wurde mit dem Chef abgeklärt, was gemacht wird. Ich wollte meine weiße Seite grau tönen, was kein Problem war, und meine schwarze Seite violett bekommen, was dann nicht mehr ganz so einfach war. Denn dafür musste die Seite blondiert werden und er war sich nicht sicher, wie gut die Farbe damit raus geht. Es hätte halt sein können, dass es gar nichts bringt und ich im Endeffelt nur meine Haare kaputt mache. Aber das Risiko war mir egal, denn selbst wenn sie nur kaputt gegangen wären, wären sie maximal auf dem Schädigunggrad der anderen Seite und dann hätte ich endlich nicht mehr eine gesunde und eine kaputte Seite, sondern zwei gleich Zerstörte. Also ging es dann ans blondieren. Die schwarze Seite komplet und die Ansätze bei der weißen. Nicole hat sich nur die Haare blondieren lassen und Marie ihre Highlight erneuern lassen. Obwohl die Besprechung mit dem Chef war, bekamen wir dann andere Friseuse, die uns betreuten. Die meisten der Angestellten konnten ein bisschen Englisch, weshalb die Verständigung jetzt nicht das Problem war. Mir wurde ein Japaner zugeteilt, dessen aschblonde eher an eine Barbiefrisur erinnerten, als an die Haare eines Mannes. Aber das ist halt Japan, während normalerweise alles strikt nach Geschlechtern getrennt ist und auch die Geschlechterrollen hier sehr stark sind, geht sowas dann klar (zumindest hier in Harajuku). Dann wurde losgebleacht und gefärbt. Während wir alle nebeneinander auf unseren Stühlen saßen und darauf gewartet haben, dass die Farben einwirken kam dann auch Liv vorbei, setzte sich zu uns und leistete und einfach Gesellschaft. Der größte Teil bestand eigentlich nur aus Warten. Warten, bis die Chemikalien aufgetragen sind und dann, bis sie eingewirkt waren. Die erste die fertig war, war Nicole und sie sah einfach der Hammer aus. Fast so, als würde sie jetzt als Braut zur Truung fahren. Ihre langen, nun blonden Haare, fielen ihr in leichten Locken über die Schultern. Kurz nach ihr war dann auch Marie fertig. Ihre Haare sahen jetzt zwar nicht so beindruckend aus wie die von Nicole, aber immer noch mega gut. Da es bei mir ja etwas aufwändiger war, musste ich noch ein bisschen länger sitzen. Die anderen haben aber auf mich gewartet, da wir noch zusammmen etwas essen gehen wollten. Tatsächlich ging das Schwarz halbswegs raus, aber der es musste trotzdem das dunkelste Violett nehmen, was er hatte. Nach dem Waschen kam dann die Stunde der Wahrheit. Denn danach wurde geföhnt und das Endprodukt sichtbar… und es sah ja Mal mega gut aus. Die Farben haben super zusammengepasst und sahen echt gut aus. Aus der Chef des Salons hat sich mega über das Endprodukt gefreut. Ich war natürlich auch mega happy darüber und froh, es probiert zu haben. Es wurden dann noch Fotos von uns gemacht, weil der Friseur auch ein Instaseite hat. Alle drei super zufrieden und glücklich haben wir dann nachdem wir bezahlt hatten den Laden verlassen und jeder hat erstmal draußen Selfies gemacht.

Danach sind wir dann los und haben was zu essen gesucht, was tatsächlich in Harajuku nicht ganz so einfach ist, es sei denn man möchte einen Haufen Geld loswerden. Nachdem wir eine Weile geucht hatten ( und einige von uns schon fast vor Hunger gestorben sind) haben wir uns dann für ein Okonomiyaki-Restaurant entschieden. Drinnen hat sich dann jeder etwas ausgesucht und dann hieß es warten. Eigentlich war ja Nicole mit ein paar Arbeitskollegen verabredet und wir waren jetzt schon viel zu spät (sie waren mal für 15 Uhr vereinbart gewesen und 18 Uhr haben wir erst den Friseur verlassen), weshalb Nicole, und wegen ihres Hungers, ziemlich auf Kohlen saß. Aber nach einer Weile kam dann auch das Essen und es war schon ziemlich lecker. Nachdem wir dann alle satt und zufrieden waren sind wir dann nach Shibuya gefahren, um dort die anderen zu treffen. Damit war es auch das erste Mal, dass ich in Shibuya war. Schon krass, da bin ich schon eineinhalb Monate da gewesen und war noch nie an einem der bekanntesten Plätze. Direkt neben dem Bahnhof war auch die berühmte Shibuya-Crossing über die wir erst Mal rüber sind. Ganz ehrlich? Irgendwie wirkte sie ein bisschen enttäuschend, weil sie kleiner war als erwartet, aber als wir dann rüber sind, haben wir uns in den Menschenmassen trotzdem fast verloren. Vielleicht ist sie ja doch größer als angenommen. Auf der anderen Straßenseite haben wir dann auch die anderen gefunden und sind zusammen zu einer Bar gelaufen, die Nicole kannte. Theoretisch darf ich ja hier keinen Alkohol kaufen, weil ich hier noch nicht volljährig bin, praktisch hat aber niemand kontrolliert. In der Bar angekommen haben wir uns dann einen Tisch gesucht und über die semigute Musik hinweg unterhalten, während nebenbei getrunken wurde. Allerdings war die Stimmung in der Bar jetzt nicht so super, zumal die Musik ein bisschen nervte, weshalb wir uns entschieden, weiter zu ziehen. Nebenbei hatten die Drinks gefühlt gar nicht bewirkt, weil da gefühlt kein Alkohol drinnen war. Marie sah das aber anders und war schon angetrunken. Draußen haben wir uns dann durch die Straßen, voll mit angetrunkenen Japanern und Ausländern gekämpft, während Marie und Nicole sich ziemlich auffällig wie betrunken benahmen. An der Shibuya-Crossing angekommen verabschiedeten sich dann aber die Arbeitskolleginninen von uns, da die morgen arbeiten musste. Wir drei Deutschen hatten aber noch keine Lust nach Hause zu fahren und so sind wir weiter durch die Straßen gezogen. Nicole und Marie wollten unbedingt etwas an meinem vergleichbaren nüchteren Zustand ändern, weshalb wir in den nächsten Konbini rein sind und Nicole mir dann ein Trinkpäckchen(!) mit Sake kaufte. Dieses musste ich dann vor dem Store trinken. Damit war das der Abend, wo ich soviele Gesetze hier gebrochen habe wie noch nie. Nicht nur habe ich Alkohol als Minderjährige getrunken, sondern den auch noch auf offender Straße konsumiert. Irgendwie haute dieses kleine Päcken mehr rein als die ganzen Drinks davor, weshalb ich dann auch leicht angetrunken war. Trotzdem sind wir dann wieder zurück zur station gelaufen, wobei ich als Gehirn unseres Dreiergespannes den Weg weisen musste. An dieser angekommen haben sich dann unsere Wege auch getrennt. Morgen wollen wir zusammen nach Kamakura fahren und da wollten wir heute noch zumindest die letzte Bahn bekommen, damit wir nicht zerstört morgen sind.

day 143 [21.06.]

Da Nicole heute auch Zeit hatte, haben wir uns am Vormittag in Shinjuku verabredet. Ich wollte dort noch das Robot Café besuchen und Nicole meinte, dass sie auch noch ein paar Sachen dort angucken wollte. Also haben wir uns um 12 Uhr dort am Bahnhof getroffen. Dann sind wir zuerst ein bisschen dort rumgelaufen, ehe wir uns doch entschieden haben, nach Ginza zu fahren. Nicole war noch nie dort und wollte außerdem den Kumamon (ein japanisches Maskotchen) Store aufsuchen. Also sind wir dann dort hin gefahren. Von der Station aus sind wir einen kurzen Moment zu diesem Laden gelaufen wobei dass bestimmt doppelt so lange gebraucht hat als nötig, weil wir uns nicht gerade intelligent beim Finden angestellt haben. Dort angekommen hat dann Nicole erst mal den halben Laden leergekauft. Anschließend sind wir weiter surch Ginza gelaufen. In diesem Stadtteil steht nämlich auchd en Nagakin Capsule Tower, der ein Teil meiner Seminararbeit war und wenn ich schon hier bin, wollte ich wenigstens ein Mal vorbeischauen. Nicole kannte den sogar, weil sie mit ihren Eltern eine Doku drüber gesehen hatte. Das Gebäude haben wir dann besser gefunden als den Store und blieben da auch kurz um ein paar Bilder zu machen.

Es war schon irgendwie cool das mal in Wirklichkeit zu sehen, auch wenn ich es nicht so heruntergekommen erwartet hätte. Wen es interessiert, meine Seminararbeit ging über japanische Architektur: Moderne und Tradition im Vergleich, und dieses Gebäude ist das Vorzeigebeispiel des Metabolismuses, der ersten japanischen Avantgardebewegung. Aber wem das genauer interessiert, soll das selber nachgucken, denn ich möchte hier nicht meine halbe Seminararbeit zitieren. Nachdem wir genug von dem Tower hatten, sind wir zum nächsten Bahnhof gelaufen, da wir von dort aus nach Akihabara wollten. Denn mittlerweile hatten wir herausgefunden, dass die Covercharge im Robot Restaurant 8000¥ betrug und irgendwie hatten wir keine Lust, die zu bezahlen. Also hatten wir uns einen neuen Plan geschmiedet, der daraus bestand erst nach Akihabara zu fahren und dann abends in Shin-Okubo Curry essen zu gehen. In der „Electric town“ angekommen sind wir ein bisschen rumgelaufen und sind in ein paar Läden gegangen. Da Nicole die erste ist, die wieder nach Haiuse fliegt und ich auch nicht mehr so lange hier bin, endete es irgendwie darin, dass wir in irgendwelchen Souvenierläden Mitbringsel und Geschenke kauften. Nachdem wir dann gefüllte Einkaufstüten hatten und an einem Stand mit takoyaki kurz pause machten. Stellte Nicole fest, dass Caro eigentlich dazustoßen wollte und sie sie ganz vergessen hatte. Also hat sie ihr kurzerhand geschrieben, was jetzt aber auch kein großes Problem darstellte, da sie sowieso noch nicht losgeh-bereit war. Nicole und ich haben dan unsere Shoppingtour weitergeführt, bis Caro kam. Dann sind wir weiter zu dritt. Da es dann aber auch schon abends wurde und Caro Lust auf Sushi hatte, sind wir, anstatt nach Shin-Okubo zu fahren in Akihabara geblieben und haben uns eine Suhibar gesucht. In der Nähe des Bahnhofs haben wir dann auch eine gefunden und dort Abendbrot gegessen. Anschließend sind wir weiter durch Die Stadt gelaufen, bis wir irgendwann in Ueno ankamen. Da wir uns die ganze Zeit schon eher deep unterhalten haben, sind wir dann zu der Treppe wo Nicole und ich beim letzten Mal waren, haben uns da hingesetzt und die Diskussionen weiter geführt, bis dann Nicole nach Hause wollte, da ihr a kalt war und b es auch schon spät war. Crao und ich sind noch kurz geblieben, aber einen kurzen Moment später dann auch nach Hause gefahren.

day 142 [20.06.]

OK I’m in love… Denkt ihr man kann ein Stadtviertel heiraten? Weil wenn ja, dann würde ich gerne Harajuku zu meinem äh… Partner machen. Dazu hätte ich dann gerne uneingeschränke Anspüche auf sämtliche Dinge, die sich dort befinden, dankeschön.

Also wie man sich vielleicht denken kann, war ich heute in Harajuku und diesmal auch in den richtigen Straßen (oder besser gesagt, der richtigen Straße). Schon nach betreten der Fußgängerzone viel mir der erste coole Laden auf und es blieb nicht dabei. Einfach 95% der Läden haben meinen Geschmack getroffen. Ich bin dann also von Laden zu Laden und wollte eigentlich erstmal Geld abheben, denn ohne Bargeld in Japan wird’s manchmal schwierig.  Bloß konnte ich nicht NICHT in die Läden gehen, auch wenn ich ziemlich schnell wieder raus bin, weil ich ohne Geld ja nichts kaufen konnte. Irgendwann hab ich es dann aber geschafft, Geld abzuheben und dann ging es darum, es auch wieder los zu werden. EIGENTLICH wollte ich eine Hose und einen Rucksack kaufen. PRAKTISCH habe ich zwei T-Shirts, zwei Choker, zwei chains, einen Rucksack und ein lether harness gekauft… und keine Hose…ups? Ich sag einfach mal nicht, wie viel Geld ich dafür ausgegeben habe (viel…), aber ich werd‘ auf jeden Fall noch Mal wieder kommen und noch mehr Geld ausgeben jahahahahahha…R.I.P. ma money. Dieser Teil von Harajuku ist ein bisschen anders als dass, was ich bisher so kannte. In kleinen Straßen waren lauter kleine oder auch größere Läden und hier fand man allerhand verschiedene Dinge. Von Goth über Sport und leger zu Pink und Rüschen war alles dabei. Ich fand besonders auffällig dass Harajuku echt viel für Goths hatte, selbst in Läden mit normalen Klamotten bekam man übel fette Choker und chains. Aber soll mir recht sein, ich hab mich mehr als wohl gefühlt. In dem einen Laden für yamikawaii-Mode hab ich mich ein bisschen mit der Verkäuferin unterhalten und sie hat mich doch fast für ein Harajuku-Girl gehalten (ich heule, ich fühle mich geehrt), aber nein ich musste ich dann die traurige Wahrheit mitteilen, dass ich lediglich hier Urlaub mache. Ich wurde heute auch schon wieder gefragt, ob ich model… nein. Nur weil ich fünf Köpfe größer bin als die Frauen hier, lange Beine habe und vielleicht nicht wie der Durchschnitt aussehe (siehe Haare), heißt das noch lange nicht, dass ich model!? Ja Harajuku war schon ne Erfahrung für sich, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Auch wenn ich bei einigen Sachen heulen könnte, weil ich nunmal nicht den asiatischen Größen entspreche und somit z.b. hier keine Schuhe kaufen kann. Hosen sind auch eher schwierig.

Wieder zuhause hab ich mir dann Essen gekocht, mir meinem Laptop geschnappt und wollte während einer Serie gemütlich Abendbrot Essen. Es war halt niemad in der Küche, weshalb ich mich da breit machen konnte. Zudem war ich auch fertig und müde. Während ich dann also mit Kopfhörern(!!) mich von der Außenwelt abkapselte kam plötzlich der Thailänder (vielleicht erinnert man sich ja) an und hat mich von der Seite angelabert. Also für Zwischendurch mal einen Kommunikationshinweis von meiner Seite aus. Wenn jemand abseits in der Ecke mit Kopfhörern auf in irgendetwas vertieft ist und euch die ersten 10 Sekunden, in denen ihr die Person anlabert, ignoriert, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie NICHT mit euch reden möchte! Höflich wie ich war hab ich aber trotzdem meine Kopfhörer abgesetzt, meine Serie pausiert und ihm zugehört. Absehen davon, dass ic hden Anfang des Gespräches verpasst hatte, weil ich dank meine Kopfhörern nichts verstanden hatte. Keine Ahnung ob er sich dessen bewusst war oder nicht. Jedenfalls wollte er mir ein Lied zeigen, hat mir also ein Tablet vorgesetzt, ein Video gestartet und hat den Raum verlassen. Ich währenddessen hab konzentriert versucht die Lyrics rauszuhören, weil ich mir sicher war, dass er mir irgendeine Message damit mitteilen wollte. Aus dem bisschen was ich verstanden habe kann ich sagen, dass es um einen Jungen und ein Mädchen ging, die eine sehr komplizierte, mir nicht verständliche Verbindung hatten. Als das Lied vorbei war, kam er wieder rein und überreichte mir einen Zettel. Es war ja schon vorher seltsam für mich, aber so langsam entwickelte sich das ganze in eine Richtung, die mich lieber aus dem Fenster springen lassen wollen lässt. Auf dem Zettel stand etwas auf (ich vermute) mandarin, was darunter allerdings auf Deutsch übersetzt war. Zumindest das Deutsche sagte: „Willst du mit mir etwas trinken gehen“. Etwas unbeholfen hab ich dann abgelehnt, weil ich einerseits wirklich müde war und andererseits ich mich nicht in eine noch unangenehmere Situation bringen wollte. Natürlich war er enttäuscht und ich hab mich natürlich schlecht gefühlt und mehrmals entschuldigt, worauf er wieder meinte, dass das schon okay sei. Das hat ihn aber nicht davon abgehalten, mir trotzdem Alkohol anzubieten und sich zu mir zu setzen. Man erinnert sich, ich saß immer noch mit meinem halb aufgegessenen Essen und Laptop vor mir am Tisch. Dann hat er auch noch angefangen, mir irgendwelche Musikvideos zu zeigen… Arrgh. Damit war dann mein schöner ruhiger Abend ruiniert, weil ich mich gefühlt halb schlafend mit einer Situation rumschlagen musste, auf die ich mal null Bock hatte. Nach einer gefühlten Ewigkeit hab ich es dann endlich geschafft zu fliehen, aber gefühlt ist er mir immer noch hinter her. PLEASE MAKE IT STOP. Ich glaube, ich werde die Taktik, so wenig Zeit wie möglich im Guesthouse zu verbringen einfach weiter verfolgen. FLUCHT IST DIE BESTE PROBLEMBEWÄLTIGUNG (und seine Probleme jemanden in capslock an den Kopf werfen)…