Heute dann mal wieder etwas früher aufgestanden, da ja eine Reise anstand. Meine Sachen hab ich bevor ich gegangen bin noch ordentlich in meine Ablage sortiert und das, was nicht mehr gepasst hat (der rießen Beutel mit den Einkäufen aus Harajuku) aufs bett geschmissen, da ich das ja erstmal sowieso nicht brauche. Dann bin ich mit einem großen und einem kleinen Rucksack, sowie Regenschirm, da es nieselte, zur Tokyo station aufgebrochen. Dort habe ich dann auch meine restliche Familie getroffen und gemeinsam sind wir zu den Shinkansengates aufgebrochen. Während ich dann mit meinem Ticket durch das Gate musste, mussten die anderen mit dem Railpass an der Seite vorbei. Also hat mir meine Mutter ein Ticket und eine Platzkarte (der ich seeeehr skeptisch entgegenblickte, weil sie keine Ticketgröße hatte) in die Hand gedrückt und ich bin zu den gates, weil ich ja mittlerweile weiß, wie man dort durchgehen muss, aber denkste, ich kam natürlich nicht durch. Nach ein paar weiteren Versuchen kam dann ein Bahnangestellter und half mir dabei. Dort stellte sich dann auch raus, dass ich anstatt des Ticktes eine Platzkarte für den Railpass hatte und die angebliche Platzkarte war die Rechnung (wusste ich’s doch!). Dann wurde mir von meiner Mutter die richtige Karte gegeben und dann kam ich auch durch das gate. Dann sind wir zu den Gleisen gelaufen. Das erste Mal Shinkansenfahren ist ja schon ein bisschen besonders und am Bahnhof sieht man, wie unglaublich gut das Bahnsystem hier funktioniert (ich wer’s vermissen). Auch die ganzen ein- und ausfahrenden Züge sind ein kleines bisschen spannend. Als dann unser Zug kam, sind wir eingestiegen und haben unsere Plätze auch ohen Probleme gefunden. Eigentlich sind ja alle Sitzplätze hier in Fahrtrichtung gedreht, aber mit einem kleinen Trick kann man diese auch umdrehen, sodass wir aus unserem zwei Zweiersitze hintereinander einen Vierer, wo man sich gegenübersitzt, machten. Nachteil daran ist, dass man dann keine Tisch meht hat. Pünktlich sind wir dann losgefahren. Einen Teil der Fahrt habe ich Musik gehört und den anderen teil mich mit meinem Eltern unterhalten. Dort habe ich ihnen dann auch erzählt, was Plan A nach Japan ist (was ich ja hier irgendwie vermeide zu sagen). Meine Mutter wusste es irgendwie schon… aber trotzdem waren beide irgendwie… perplex? Vielleicht weil sie nicht damit gerechnet haben, aber das kann ich irgendwie verstehen. Nach ungefähr drei Stunden Fahrt waren wir dann da. Meine Eltern haben mir dann auch einen kleine Trick verraten, wie man das Shinkansenticket behalten kann. Man soll einfach am Rand vorbeigehen (da wo die Angestellten stehen) und ihnen sagen, dass man das Ticket behalten möchte. Das hab ich auch getan und hab somit nun zum ersten Mal mein Shinkansenticket noch. Jeyy! Nun mussten wir zum Ausgang des Bahnhof zu des Bussen und irgendwie sieht der Bahnhof aus wie der in Hiroshima. Zwar nicht von außen, aber von innen ähneln die sich doch schon sehr. Draußen sind wir dann zum Bus gegangen. Mittlerweile kann ich hier ja auch problemlos Bus fahren, machen tue ich es aber trotzdem nicht gerne. Laufen will ich dann aber auch nicht. So sind wir noch eine halbe Stunde mit dem Bus gefahren, bis wir gefühlt schon wieder fast ausßerhalb von Kyoto waren. Ausgestiegen mussten wir aber noch ein bisschen Laufen, ehe wir an der Ferienwohnung ankamen. Das Viertel wo wir wohnen, ist ein eindeutiges Wohnviertel, voll mit kleine Straßen und engen traditioneller aussehenden Häusern. Wir dann mittendrin als wahrscheinlich einzige Touris.

Nach ein paar Schwierigkeiten hatten wir dann unsere Unterkuft, die in irgendeiner kleinen Nebentraße lag, gefunden, wo der Vermieter auch schon auf uns wartete. Nachdem wir dann bezahlt hatten ist er auch schon wieder gegangen und wir hatten das haus für uns. Erster großer Mängel an der Unterkunft: wir haben KEINEN Reiskocher!!1!11!!!!. Hilfe, wovon soll ich mich denn jetzt ernähren? Generell ist die Küchenausstattung etwas düftig. Dafür ist das Haus an sich ziemlich groß, also für japanische Verhältnisse versteht sich. Nachdem wir uns dann ein bisschen im Haus umgeguckt und eingerichtet hatte, sind wir dann los einkaufen. Eigentlich wollten wir nur zu einem Konbini aber meine Schwester hat dann doch zum Glück noch einen Supermarkt in der Nähe gefunden und so sind wir dann zu diesem. Dort haben wir Sachen für Frühstück und Abendbrot eingekauft und sind auch wieder nach Hause. Für mich sind die Supermärkte ja mittlerweile normal und ich finde auch alles, aber ich glaube, für meine Familie war es dann doch ziemlich neu. Wieder zuhause haben wir dann Abendbrot gekocht und anschließend noch ein bisschen Karten gespielt, ehe wir dann auch schlafen gegangen sind.

Das Ziel war dabei ein ziemlich großer Second-Hand Laden, wo man unter anderem auch Kimonos, Yukatas und andere traditionelle Kleidung günstug bekommt. Ich hab übringens beschlossen, mir nichts dergleichen zu kaufen. Klar hätte ich gerne einen Kimono oder Yukata. Bloß einen echten Kimono anzuziehen und zu binden ist ’ne halbe Wissenschaft, die ich nicht beherrsche. Aber dafür hat mein Vater etwas in dem Laden geholt. Nachdem wir dann fertig geschopt hatten, sind wir dann auf die andere Seite der Omotesando street gewechselt, weil dort mehr Restaurants sind. Dort sind wir dann in das okonomiyaki-Restaurant gegangen, wo ich neulich nach dem Friseurbesuch schon war. Okonomiyaki ist etwas, was ich auch unbedingt mit meiner Familie hier essen gehen wollte und da ich das Restaurant schon kannte (und es gut ist) war das die Gelegenheit. Natürlich hat es alles geschmeckt und auch das es innen eher japanisch als westlich aussah war ein zusätzlicher Pluspunkt. Was mir jedes Mal irgendwie auffällt ist, dass sich meine Eltern andauert hier über die aircon (zu Deutsch: Klimaanlage) beschwerden. Ständig wird rumgemerkert, zu kalt hier, Luftzug da, lass mal umsetzen bla bla. Mich nervt das irgendwie ganz schön. Das hier überall Klimaanlagen sind, ist halt so und ich bin eher froh über die temperierten Räume im Gegensatz zu der Hitze draußen. UND EGAL WO MAN SITZT, MAN HAT IMMER DEN LUFTZUG. Da nützt auch Stress machen um umsetzten nicht. Ich krieg da lowkey Aggressionen, wenn man nicht einfach an dem zugewiesenen(!) Tisch sitzen bliebt, sondern lieber noch zehn Stunden daneben steht und rumdiskutiert, ob man nicht lieber an einen anderen Tisch gehen sollte. Nein, einfach nein. Danke. Nach dem Sehr leckeren Essen sind wir dann auch schon nach Hause gefahren. Ich dabei mit ins Hotel. Dort haben wir dann unsere Sachen sortiert und ich durfte anschließend mit dem übergroßen Beutel, voll mit dem Kissen und meinen Einkäufen zurück in mein Guesthouse fahren. Müde und kaputt wie ich war, dachte ich ja schon fast, dass ich dann in Ruhe meinen tag beenden konnte aber neeeeee, denkste… Wie jeden Abend hab ich mich zuerst in die Küche gesetzt, um Blog zu schreiben und da ich nun mal am Platz mit den Steckdosen saß, hat sich der Thailänder mit seinem Laptop zu mir gesetzt und ebenfalls an irgendetwas gearbeitet. Wie jeden Abend hat er dann auch angefangen dabei Bier zu trinken und hat mir (auch wie immer) etwsa angeboten, was ich abgelehnt hab, da ich nunmal noch produktiv sein wollte/musste. Das hat ihn aber trotzdem nicht davon abgehalten, noch Smaltalk mit mir anzufangen, da er sich ja angeblich beim Reden und Trinken besser auf seine Arbeit konzentrieren kann… schön, ich aber nicht. Deshalb ich dass auch ziemlich schnell abgewirkt und mich wieder mit Kopfhörern hinter meinem Laptop verkrochen. Als ich dann später als sonst, da meine mangelnde Konzentration zu weniger Schreibfluss geführt hat, ins Bett gehen wollte. hab ich ne halbe Krise bekommen. Eigentlich wollte ich nur noch ins Bett und schlafen, aber der Typ der im Bett unter mir schläft, hat mir dezent die Nerven geraubt. Genau in dem Moment. wo ich mich ins Bett gelegt habe, kam er auch um zu schlafen. Das Problem an der Sache war bloß, dass man RIECHT, wenn er in der Nähe liegt. Denn obwohl hier eigentlich Raucherverbot ist, raucht er (draußen, um die Ecke, kein Plan) und zieht dementsprechend auch eine Geruchsfahne mit sich. Dazu kommt noch, dass er nicht gerade leise in seiner Existenz ist, sei es schnarchen, rumdrehen oder die Nase hochziehen. Und in diesem Moment meines gereizten, ünermüdeten Selbst ging es einfach gar nicht klar. Ich hab fast nen Raster in meinem Bett bekommen und musste da weg. Also bin ich aufgestanden, hab mit Kopfhörer reingestöpselt und mich in irgendeiner dunklen Ecke des Raumes verkochen und mich mit Musik beschallt, nur um runter zu kommen. An schlafen konnte ich nicht denken, auch wenn mein Körper mir da was anderes einflüsterte. Bloß sitzend in meiner Ecke konnte ich nicht schlafen und in mein Bett konnte ich in meinem Zustand nicht. Trotzdem hat mich die Müdigkeit gegen 4 Uhr morgens doch wieder ins Bett zurückgeschickt, wo ich dann ziemlich schnell eingeschlafen bin.





