day 52 [22.03.]

Heute stand nicht nur endlich mal kein weeding an, sondern Anni und ich durften auch mal wieder zusammenerbeiten. Ja fett. Ist halt schon cool, wenn man mit jemanden arbeiten kann, mit dem man sich gut versteht.

Gestern Abend habe ich mir übringens noch vorgenommen, mehr zu filmen. Ich mache halt bisher eigentlich nur Fotos (und die nicht mal so oft), aber selbst kleine kurze Videos geben oft einen sehr guten Eindruck in das eigentliche Leben bzw. das feeling. Deshalb werrde ich versuchen, jetzt noch öfter kurz die Kamera bzw. das Handy zu zücken. Natürlich habe ich heute dementsprechend auch schon damit angefangen und es sind ein, zwei lustige Ausschnitte dabei.

Jedenfalls sind wir dann zusammen nach Otsuki gefahren. Dort befindet sich die größte Plantage unserer Farm, beziehungsweise besteht die aus 9 einzelnen Plantagen. Da der Ort aber ein ganzes Stück entfernt liegt, mussten wir erst mal ’ne Stunde hin fahren. Heißt im Endeffekt weniger Arbeitszeit für und und mehr Zeit um noch mal kurz die Augen zu schließen. Otsuki liegt wirklich in den Bergen drin, weshalb wir dann irgendwann über laute Serpentinen die Berge erklommen haben. Irgendwann hörte aber die geteerte Straße auf und wir mussten über unbefestigte Schotter-/ Stein-/ Sandtraßen weiterfahren. Bei dem Geholpere während des Durchfahrens kam ja sshon fast Heimatfeeling, wegen unserser Huckelstraße, auf. Es war schon ein bisschen scary die Straßen entlang zu fahren, da es meistens mindestens an einer Seite der Straße steil bergab geht und unsere japanische Fahrerin natürlich mit Vollgas durchgebrettert ist. Japaner sind im Übringen meistens keine guten Autofahrer. Also ist nicht so, dass sie sehr schlecht fahren, aber die Fahrkünste von einigen könnten schon besser sein, denn Autofahren besteht nun mal nicht nur aus aufs Gas treten. Geschwindigkeitsbegrenzungen werden hier auch komplett ignoriert. Es kommt einem fast schon so vor, als nehme man diese als Mindestgeschwindigkeit. So wird halt gerne durch ne 40er Zone mit 90 gefahren… Während wir dann so auf den schlechten Straßen fuhren, lichtete sich irgendwann der Wald und am Horizont konnte man leicht das Meer erkennen, allerdings durch die leichten Wolken verschwamm das ziemlich mit dem Himmel.

Mittags hab ich dann festgestellt, dass ich meine Stäbchen vergessen habe. Leider isst sich Reis ein bisschen schlecht mit den Händen und so musste ich warten, bis Anni fertig war, um mir dann ihre zu klauen. Aber die Zeit habe ich überbrückt, indem ich erfolgreich versucht habe, eine Buntan zu essen. Schon mal probiert ne Pomelo mit der Hand zu schälen? Ist nicht ganz so leicht, aber nichts, was mich aufhalten könnte. Nachmittags kam dann ein bisschen die Sonne raus, aber da wir sowieso zwischen den etwas größeren Bäumen gearbeitet haben, standen wir quasi immer im Schatten.  Gegen 16 Uhr haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht und waren damit die letzten, die die Plantagen verlassen haben. Alle anderen die dort gearbeitet haben sind irgendwie schon vor und gegangen. Auf dem Weg nach unten ins Tal ist und dann ein Auto entgegengekommen. Das wurde dann etwas kritisch. Zur Erklärung, die Straßen sind nicht breit genug für zwei Autos nebeneinander und neben der Straße war entweder Mauer oder Abgrund. Das hat natürlich die Japaner nicht aufgehalten und es wurde sich aneinander vorbeigequetscht. Zum Glück waren wir auf der Seite mit der Mauer, denn das andere Auto war schon gefährlich Nahe am Abgrund.

Zuhause habe ich mich dann für das Abendbrot mal an eine Art Auflauf probiert. Wobei Auflauf im üblichen Sinne nicht möglich ist, da wir keinen ordentlichen Ofen besitzen. Man kann sich entscheide zwischen dem Ofen, der grade mal 10cm hoch ist und nicht mal breit genug für ne Pizza, oder so’ne Art Toaster-Dings, was wie ne Mikrowelle aussieht. Ich habe dann jedenfalls die Zutaten alle vorgekocht um sich dann zusammen mit ner Soße und Käse kurz in das Toaster-Dingsi zu stellen. Auch wenn die Mehlschwitze für die Soße nicht ganz so gelungen ist, war es trotzdem sehr lecker. Nach dem Abendbrot haben Anni und ich dann noch zusammen einen Film geguckt (isn’t it romantic… ist ganz witzig).

ahhh… ich bin mittlerweile abends immer so müde, aber da sind noch so viele Dinge, die ich gerne erledigt hätte…

 

day 51 [21.03.]

Dank Regen hatten wir also heute wieder frei und genau wie an dem letzten freien Tag ist heute absolut nichts spannendes passiert. Ich glaube das einzig interessante ist, das Anni erfahren hat, dass ich die Sache mit Komatsu im Blog erwähnt habe. Da war sie ganz schön empört. Ja Anni, ich hab hier erwähnt, aber auch nur, weil deine Reaktion so lustig war. Ich glaube, hättest du mir irgendeine Antwort gegeben (egal welche) wäre die Situation nur halb so erwähnenswert gewesen, weil sie dann halt langweilig geworden wäre.

Ja Anni liest ab und zu auch meinen Blog. Aus dem selben Grund wie ich die Beiträge noch mal nachträglich lese, um Infos für die Tagebucheinträge zu holen. Wir beide hängen da halt so tageweit hinterher, dass wir oftmals nicht mehr wissen, was an den Tagen eigentlich passiert ist. Und Beim Nachlesen stelle ich immer wieder fest, das sämtlich Einträge voller Tippfehler sind, das ist ja schrecklich… ich muss mich da mal entschuldigen. Hauptgrund dafür ist, dass ich generell immer sehr viele Tippfehler einbaue und da meine Rechtschreibkorrektur hier auf Englisch ist, mir sowieso alles als falsch markiert wird. Beim Kontrollüberfliegen (lesen kann man es nicht nennen) überseh ich halt manches. Irgendwann  werd‘ ich mich mal ransetzen und alles noch mal korrigieren. (Irgendwann in einer Parallelwelt wo ich wieder ausgeschlafen bin)

Da heute absolut nichts erzählendswertes passiert ist, hab ich mir überlegt, mal einen normalen Arbeitstag mit Uhrzeiten anzugeben, weil ich glaube nicht, dass ich die überall angegeben habe. Außerdem bekommt man dann einen besseren Überblick, wie so ein Tagesablauf von mir aussieht. Also…:

 

5:15 Uhr … erster Wecker klingelt, Anstellen der/die/das Aircon

5:30 Uhr … zweiter Wecker klingelt, eigentlich der, wo ich aufstehen will, tue ich aber nicht

5:45 Uhr – 6:00 Uhr … dazwischen stehe ich dann irgendwann auf

5:45 Uhr – 6:30 Uhr …Fertigmachen, Frühstücken, Sachen packen für die Arbeit

6:35 Uhr – 6:55 Uhr… ins Auto steigen um zur Firma zu fahren, während der Fahrt entweder wieder schlafen, Vokabeln lernen oder nichts tun

gegen 7:00 Uhr … Ankunft in der Firma

7:00 Uhr – 7:15 Uhr … Zeitkarte abstempeln, warten bis zum morgentlichen Meeting, üblicherweise checken, was man heute macht und dementsprechend die Sachen ins richtige Auto bringen, evetuell noch mal die letzt Badmöglichkeit nutzen, allen guten Morgen sagen

7:15 Uhr -7:30 Uhr … Angriff der Gelben aka das Morgenmeeting, sich volllabern lassen und nichts verstehen

7:30 Uhr – ca. 8 Uhr … Fahrt zur Arbeitsstelle, again entweder lernen, schlafen oder nichts tun

ab ca. 8 Uhr … arbeiten

10:00 Uhr – 10:15 Uhr … erste Pause

ab 10:15 Uhr … arbeiten

12:00 Uhr – 13:00 Uhr … Mittagspause

ab 13:00 Uhr … arbeiten

15:00 Uhr – 15:15 Uhr … dritte Pause

ab 15:15 Uhr … arbeiten

gegen 16:30 Uhr … Schluss, Antritt der Rückfahrt

gegen 17:00 Uhr … wieder Ankunft in der Firma, Zeitkarte abstempeln (nach 17 Uhr erst), auf die anderen warten um dann gemeinsam nach Hause fahren zu können

17:00 Uhr – 17:30 Uhr Rückfahrt nach Hause, wenn wir nicht einkaufen gehen, ansonsten:

17:15 Uhr bis ca. 17:45 Uhr … Einkaufen

gegen 18:00 Uhr … Ankunft im Wohnhaus

18:00 Uhr – 19:00 Uhr … ankommen, Sachen ausräumen, Zimmer aufräumen, warten bis die Dusche frei wird, duschen, fertig machen, eventuell Wäsche machen

19:00 Uhr – 20:00 Uhr … Essen kochen, für morgen vorbereiten und essen, Sachen abwaschen und aufräumen

20:00 Uhr – 22:00 Uhr … Licht im Raum unten ausnutzen, meistens Tagenuch schreiben, Ausgaben ausrechnen, Zeichnen wenn noch Zeit ist (also nie), eventuell mit anderen unterhalten oder so’n Zeug

22:00 Uhr – 24:00 Uhr … hoch gehen, bettfertig machen, Blog schreiben, dann völlig müde ins Bett fallen, evetuell noch 10 Minuten lesen (zu mehr bin ich zu müde)

ab 24:00 Uhr … schlafen

(repeat)

 

Sämtlich Zeitangaben sind natürlich nicht punktgenau und können an unterschiedlichen Tagen abweichen, aber grob gesehen sind es immer die gleichen Zeiten.

 

Da dieser Eintrag ja sowieso weniger den eigentlichen Tag beinhaltet, habe ich noch ein Frage (oder Bitte, je nach dem wie man es sieht) und zwar hätte ich gerne mal Feedback. Für mich ist es nicht ganz so leicht zu entscheiden, was ihr denn lesen wollt. Generell habe ich das Gefühl, dass einige hier beschriebene Sachen etwas langweilig sind… also lieber das Ganze hier kürzer und kompakter? Oder gibt es etwas, was ihr gerne wissen würdet? Soll ich etwas ausführlicher beschreiben? Ich würde mich über Rückmeldungen freuen (könnt mich ja privar anschreiben).

 

day 50 [20.03.]

Ausnahmsweise fühlte ich mich 5:30 Uhr wach. Obwohl ich meinen Wecker davor irgendwie überhört habe. Der Morgen war irgendwie seltsam. Trotzdem bin ich nicht aufgestanden, sondern bis 6 Uhr im Bett liegen geblieben… beste Taktik.

Ich hab ja schon von den morgentlichen Meetings erzählt… ich hab halt einfach immer noch keinen Plan, über was da eigentlich geredet wird. Besonders der Farmbesitzer ist sehr schwer zu verstehen, da er immer mega undeutlich und schnell spricht. Da hat man als Sprachanfänger absolut keine Chance. Für mich hieß es jedoch heute wieder weeding…again, hurra. Da Sanou-san heute was anderes macht, bin ich offiziell diejenige, die es am längsten ohne Unterbrechung bin jetzt gemacht hat. Das macht sich natürlich auch an meinem Körper bemerkbar.

Das dort ist übringens die wunderschöne Tafel, auf der immer draufsteht, wer was macht und morgen alle rumstehen um sie gefühlt stundenlang zu betrachten. Ich kann dort nur lesen, in welchem Auto ich mitfahre und ob ich mit Anni oder Henrik arbeite, denn die anderen Kanjis kann ich nicht lesen. Zu viert, mit dem Pärchen aus unserem Haus und Eri-san sind wir dann los zu den Plantagen. Normalerweise kommentiert ja Eri-san jeden morgen meine zwei geflochtenen Zöpfe mit kawaii, aber heute hatte ich mal keine. Sie hingegen hatte extra wegen mir sich auch zwei Zöpfe geflochten… tja fail. Deshalb kam heute morgen acuh anstatt dem gewohnten kawaii ein ouch! Der Tag an sich war dann genauso unspannend wie die letzten, bloß verging der noch langsamer und meine rechte Hand gibt langsam ihren Geist auf. Ich konnte einfach dank Kälte, Nässe und Anspannung meine Hand nicht mehr Öffnen (bzw. nur unter Schmerzen). Die war einfach schon so an das Umklammern der Hacke gewöhnt, dass nichts anderes mehr ging. In der Mittagspause dann ist Eri-san mit dem Auto weggefahren. Das hat auch ne Weile gebraucht, ehe ich verstanden habe, dass sie wegfährt, in einer Stunde ungefähr wieder kommt und ich die Sachen, die ich brauche, deshalb aus dem Auto nehmen soll. Glücklicherweise hat die Freundin des Pärchens es mir noch mal auf Englisch erklärt.

Zum Verstehen der Leute hier möchte ich noch mal was zwischenwerfen. Ich kann ja ein bisschen Japanisch und würden die Leute ihre Sätze einfach formulieren und langsam aussprechen, könnte ich vielleicht 50% von dem, was sie von mir wollen verstehen. Leider sprechen sie natürlich nicht einfachstes Japanisch und gerade wenn der Satz etwas länger wird komm‘ ich einfach nicht mehr mit. Das leigt halt daran, dass ich das im Moment meistens noch einzeln im Kopf übersetzen muss und wenn mir dann so ein Wortbatzen an den Kopf geworfen wird, kann ich mir das weder aller merken, noch komm mit. Deshalb sinkt der Prozentsatz von dem was ich verstehe eher so unter 5%. Mithilfe der Gesten und einigen Interpretieren kann man aber trotzdem ganz gut herausfiltern, was die Leute einem sagen wollen.

Nach der Mittagspause haben wir dann wieder angefangen zu arbeiten und ca. 15 Minuten später kam das Auto dann auch wieder. Allerdings ohne Eri-san, dafür aber mit Gabelstabler-san (ich kenn auch hier seinen Namen nicht, er ist halt bloß Gabelstabler gefahren, als Anni und ich das erste Mal mit ihm zu tun hatten und seitdem hat er diesen Namen bei uns). Er hat dann mit uns zusammen die Felder von Unkraut befreit. Es wurde durch die Sonne tagsüber wieder so unfassbar warm, dass ich richtig spüren konnte, wie ich verbrannt bin. Mit dem Tagessatz an Bäumen geschafft sind wir dann wieder zurück in die Firma gefahren, wo wir auch erfahren haben, dass wir morgen schon wieder aufgrund von Regen frei haben. Gefühlt haben wir hier mehr Urlaub als Arbeitstage, aber ich möchte mich ja nicht darüber beschweren. Bedeutet bloß auch leider im Endeffekt weniger Geld für uns. Abends hat mir dann Henrik etwas von seinem Chilli con carne abgegen, was auch echt lecker war. Den restlichen Abend hab ich dann erst wieder in der Küche verbracht, wo ich ungefähr ab 9 Uhr alleine war, ehe ich dann hoch in mein Zimmer gegangen bin.

Mir fällt übringens auf, dass immer wenn wir am nächsten Tag frei haben, ich zu faul bin den Blogeintrag noch abends zu schreiben, sondern das eher auf den nächsten Tag schiebe. Blöd nur, wenn ich es dann da auch nicht mache…

day 49 [19.03.]

Durch Regen und Wind welcher gegen die Hauswände donnerte wurde ich heute wach. Mittlerweile ist das erste, was ich morgens spüre, meine schmerzenden Hände. Ich habe einfach Muskelkater im rechten kleinen Finger, ja moin. Etwas später bin ich dann runter gegangen und hab Frühstück, ein bisschen Toast, Bacon, Rüheei und Marmelade. Man muss ja die Ruhe und den freien Tag auskosten. Deshalb hab ich den Tag über jetzt auch nichts besonderes gemacht, bin ab und zu mal zwischen Küchentisch, meinem Bett und der Couch gewechelt und hab meine Tätigkeiten dementsprechend angepasst. Aber genau das ist es, was ich hier machen wollte… absolut nichts. Ich bin hier her gekommen und zu entspannend, keinen Stress zu haben und durch körperlich anstrengende Arbeit den Geist ausruhen und all das kann man hier ziemlich gut. Hier hat man keinen Stress oder Druck. In Tokyo z.B. hatte ich immer das Gefühl an den Tagen wo wir mal nichts unternommen haben etwas zu verpassen. Aber  hier kann ich auch mal einen tag absolut nichts tun und mache mir keinen Kopf darüber (denn selbst wenn ich etwas machen wollte, gibt es hier halt nichts). Deshalb gibt es auch absolut nichts erzählenswertes von heute.

Lediglich habe ich heute die Serie love death & robots angefangen und kann die nur weiterempfehlen. Ich bin ja generell ein Fan davon, wenn man mit Animationsstilen spielt und die kleinen Geschichten die hier erzählt werden reichen von lustig, absurd bis zu creepy. Also wer Bock drauf hat, wie gesagt, ich find‘ sie toll.

day 48 [18.03.]

Diesmal mussten wir aber wirklich wieder früh aufstehen. Also sind wir nach der alltäglichen Morgenroutine zur Arbeit gefahren. Heute wussten wir ja bis wir in der Firma angekommen sind nicht, was unsere heutigen Aufgaben waren. Nach einem kurzen Blick auf die Tafel dort, wo dran steht, wer was tut, waren wir allerdings nicht wirklich schlauer. Anni und ich waren jedenfalls wieder getrennt. Ich stand in einer Spalte, wo zwar davor, der Ort als in der Firma arbeiten angegeben war, allerdings halt auch die Kanjis für „Innen“ und „Reisfeld“ standen (also wahrscheinlich auf den Plantagen), dazu war zu der  vierer Truppe in der ich stand, ein Auto zugeteilt. Also sprich absolut undurchsichtig, was denn davon jetzt stimmte. Ich bin dann jedenfalls nach der morgentlichen Besprechung zu dem angegeben Auto mit meinen Sachen gegangen. Dort erwarteten mich auch schon ein paar ältere Japaner und zusammen sind wir losgefahren. Im Auto hat mir dann auch ein Blick in den Kofferraum verraten, was die heutige Aufgabe war. Es war natürlich wieder Unkraut jäten. Ich glaube, es haftet wie ein Fluch an mir. Nachdem ich dann Anni diese wunderbare Nachricht mitgeteilt hatte, teilte sie mir mit, dass sie wieder taihi verteilen durfte. Ich hab ja mal den taihi hier als Kompost vorgestellt, eigentlich ist es aber Kuhscheiße. Wir sind dann jedenfalls auf die Felder gefahren und haben da angefangen, wo wir letztes Mal aufgehört hatten. Dabei muss ich schon sagen, das Arbeiten in der Stille, den leichten naturellen Hintergrundgeräuschen und der Sonne im Rücken hat eine ganz eigene entspannende Wirkung. Die japanischen Frauen haben sich heute voll über meine schön ordentlichen unkrautfreien Bäume gefreut (ich weiß nicht, ob man das als freuen bezeichnen kann, vielleicht war es auch eher ein sich drüber lustig machen, aber halt nicht im negativen Sinne). Das hab ich wohl meiner perfektionistischen Ader zu verdanken, dafür brauche ich auch ein bisschen länger als der Durchschnittsjapaner hier (ist aber nicht viel). Den Tag über ist dann nichts spannendes passiert, aber was erwarte ich auch. In der letzten Pause, wo alle zu den Autos am Feldrand sind, bin ich auf der Plantage geblieben und hab mich ein bisschen hingelegt um meinem Rücken auszuruhen. Das ist auch nichts besonderes, da ich und einige andere das fast jede Pause tun. Während ich dann da so lang kam dann die Ninja-Lady an (ich kenne ihren Namen nicht, aber beim arbeiten läuft sie halt immer komplett vermummt rum), nur um mir Snacks anzubieten. Kurz darauf kam dann Sanou-san an, um zu fragen, ob ich etwas Buntan essen möchte. Da sind die beiden doch extra nur wegen mir über die halbe Plantage gestiefelt, um mir Essen anzubieten. Der Arbeitstag ging aber schnell vorrüber und gefühlt früher als sonst, reel aber später, saßen wir wieder im Auto und sind nach Hause gefahren. Zurück in der Firma haben wir dann erfahren, dass wir aufgrund dessen, das für morgen Regen angesagt ist, frei bekommen. Ist natürlich schade…. kappa. Also sind wir nach Hause gefahren und waren sogar weil wir nicht einkaufen waren vor den anderen da. Da Henrik in einem extra Haus wohnt hatte Anni und ich für kurze Zeit das haus für uns allein. Das haben wir natürlich ausgenutzt indem wir „laut“ (wie laut man halt nur mit nem Handy machen kann) Musik angemacht und mehr oder weniger korrekt mitgesungen. Leider kamen die anderen kurz darauf, so dass wir wieder leise sein mussten. Es war eine kurze schöne Zeit. Nach dem Duschen haben wir dann Abendbrot gekocht, wobei Anni das Rezept von Sanou-san nachgemacht hat und ihn deshalb nach jeden Schritt einzeln gefragt hat, während ich sowas ähnliches improvisiert habe. Zwei Leute, zwei Herangehensweisen. Beides war aber trotzdem lecker. Sanou-san hat uns dann aich mitgeteilt, was wir übermorgen machen müssen und überraschung, unerwarteter Weise bin ich mal wieder fürs weeding eingeteilt. Henrik hat allerdings angeboten, mit mir zu tauschen, da ich ja jetzt schon seit fast 2 Wochen das Gleiche mache. Ich glaube, das Angebot werde ich annehmen, da ich dann auch mal wieder mit Anni zusammenarbeiten könnte. Die anderen Leute sind abends dann irgendwie ziemlich früh aus der Küche verschwunden, weshalb wir beide dann wieder alleine waren. Gegen 10 Uhr sind dann allerdings auch wir wegen der Licht-aus-Regel nach oben in unsere Zimmer gegangen und haben den restlichen Abend jeder für sich verbracht.

day 47 [17.03.]

Eigentlich dachten wir ja, da wir gestern frei hatten, dass wir heute wieder arbeiten müssen. Nachdem ich mich dann also aus dem Bett gequält hatte, mich angezogen hatte, meinen Sachen gepackt hatte und runter zum Frühstücken gehen wollte, teilte mir Anni auf der Treppe mit, dass wir heute anscheinend frei hatten. Sie sah über den Fakt, völlig umsonst aufgestanden zu sein genauso erfreut aus wie ich. Da wir aber nunmal schon wach waren entschieden wir uns dazu, zusammen mit Henrik den Sonnenaufgang anzusehen. Also haben wir uns Kamera und co. geschnapt und sind losgelaufen. Es war zwar schon hell draußen, aber die Sonne war noch hinter den Bergen. Ungefähr 10 Minuten Fußweg von unserem Haus entfernt fanden wir dann einen Park, von dem man eigentlich eine ziemlich gute Sicht hatte. Also haben wir uns da unter ein so bedachtes Häuschen gesetzt und in der Kälte gewartet. Aber das Warten hat sich gelohnt. Langsam kroch die Sonne hinter den Hügeln hervor und setzte den Himmel in rötliche Farben. Durch die Palmen im Park kam man sich eher ein bisschen wie in einem südlicherem Land vor und nicht wie in Japan.

Danach sind wir dann wieder zurückgelaufen und zuhause angekommen wieder schlafen gegangen, zumindest Anni und ich. Henrik meinte, er bleibt wach. Nach ein bisschen lesen bin ich dann auch wieder eingeschlafen.

Gegen 10 Uhr bin ich dann entgültig aufgestanden. Etwas später sind wir dann auch zu dritt einkaufen gefahren, da wir Pancakes machen wollten und Anni noch was im 100¥-Shop kaufen wollten. Das Einkaufen hat dann auch ein bisschen länger gedauert, da wir in mehren Läden waren. Wieder zuhause haben wir dann Eierkuchen gemacht. Diesmal mit einem anderen Rezept als letztes Mal, was auch besser funktioniert hat. Aber finde mal ein Rezept, für das man weder Waage noch Messbecher braucht (die Antwort lautet Tassenrezept). Den Teig haben wir ohne Zucker gemacht, sodass wir die auch herzhaft belegen konnten. Gegen 14:30 Uhr waren wir dann auch fertig mit braten und haben endlich „Frühstück“ gegessen. gerade die herzhafte Variante mit Käse, Bacon und Frühlingszwiebeln war sehr geil. Es sind sogar welche übrig geblieben, weshalb wir die für morgen zum Mitnehmen belegt haben, süß sowie herzhaft. Das gute daran ist, wenn man für oder mit mehreren Leute kocht, dass man mehr Auswahl hat. So hat jeder einfach was zum belegen der Eierkuchen dazugegeben und wir hatten von Bacon, über Schokocreme bis Zimt und Zucker einiges. Den restlichen Nachmittag hat dann wieder jeder für sich verbracht. Ich hauptsächlich in meinem Zimmer, mit der Intention, den Blog mal wieder aktuell zu bekommen. Allerdings hab ich für den Eintrag von gestern so ewig lang gebraucht, dass ich als ich fertig war, runter gegangen bin um Abendbrot zu essen. Da ich immer noch satt war, hab ich lediglich ein bisschen Reis und Fisch gegessen. Ich hatte mir bei irgendeinem Einkauf mal Eingelegten Fisch in ’ner Dose geholt und den jetzt ausprobiert, wa ziemlich lecker. Anschließend habe ich die Zeit wo noch Licht unten an sein darf und der Tisch benutzbar war genutzt um Tagebuch zu schreiben (ich häng so meilenweit hinterher…) und zu zeichnen. Morgen heißt es dann wieder ab zur Arbeit. Ich hoffe ja fast darauf, endlich nicht mehr Unkraut jäten zu müssen.

 

day 46 [16.03.]

Eigentlich hätte ich ja heute ausschlafen können, praktisch wurde ich jedoch von irgendjemanden geweckt, der der Meinung war noch vor 8 Uhr Staubsaugen zu müssen. Denn als ich auf die Uhr geguckt habe, als das Staubsaugen endlich vorbei war, war es gerade mal 7:54 Uhr. Trotzdem war ich relativ wach und bin nach einiger Zeit im Bett rum liegen auch aufgestanden, hab gefrühstückt, Wäsche gewaschen und noch ein paar anderer kleiner Dinge gemacht. Kenzei-san ist heute abgereist und hat deshalb in der Früh auch schon geputzt. Zum Abschied hat er Snacks wie jeder andere und Alhohol dagelassen. Gegen späten Vormittag hat mich dann Anni gefragt, ob nicht mit ihr und Henrik spazieren gehen wollte. Natürlich hatte ich da Lust drauf und so sind wir dann kurz darauf auch losgelaufen. Im Gegensatz zu unserem letzten Spaziergang, wo wir Richtung Meer gelaufen sind, sind wir diesmal in die andere Richtung, zu den Bergen und Plantagen gelaufen. Es war zwar leicht bewöklt, aber trotzdem angenehm warm und schön. So sind wir dann auf den kleinen geteerten Straßen entlang gelaufen, die sich neben den überall hier befindlichen kleine Flüssen die Berge hochschlängelten. Entspannt ging es dann immer höher und höher und während auf der einen Seite von uns neben der Straße es ziemlich weit runter ging, war auf der anderen Seite meist eine Erd- oder Steinwand. Manchmal hingen die Bäumer auf der einen Seite sogar so über die Straße, dass man unter den überhängenden Ästen sich mehr wir in einem luftigen Blättertunnel gefühlt hat. An den meisten Abzweigungen entschieden wir spontan, in welcher Richtung wir weiter laufen. Irgendwann sind wir dann in einer Kurve an einem ziemlich beeindruckenden, aber kleinen, Bambuswäldchen angekommen. Das war das erste Mal, dass ich Bambus in dieser Größe gesehen hab. Nach einigen Fotos sind wir dann weiter, die Hügel immer Höher, während die Aussicht immer eindrucksvoller wurde. An der nächsten Kreuzung überlegten wir kurz, wo wir langlaufen sollten, sahen aber entlang der einen Straße etwas weiter weg einen kleinen Staudamm, zu dem wir dann wollten. Nach kurzer Zeit sind wir dann auch dort angekommen und sind natürlich auf den Damm rauf. Es war nur ein kleiner, aber trotzdem war ein ein kleines bisschen aufregend und von einem mulmigen Gefühl begleitet, als wir dann auf dem nicht gerade breitem Damm standen und in das Tal unter uns gehen haben, unter uns lauter kleine Plantagen uns in der Ferne konnte man die Berge und das Meer sehen. Obwohl die Straße an dem Damm endete, führte ein kleiner Pfand weiter in den Wald hinein den wir dann auch ohne groß zu überlegen nahmen. Man merkte schnell, dass der nicht mehr oft benutzt wird. Durch Schotter und lose Steine war es nicht mehr ganz so einfach zu laufen und auch die ganzen Pflanzen, die über dem Weg wucherten erschwerten es ein bisschen, aber nichts was uns aufhalten würde. Selbst die zerfallene Brücke über die der Pfad ging, hielt uns nicht auf uns wir sind immer tiefer un den Wald hinein, begleitet und von Stille, Vogelgezwitscher und Blätterrauschen. Je weiter wir in den Wald gingen, desto zugwucherter wurde der Weg. Irgenwann sind wir dann an einem kleinen steinigen Flussbett an gekommen, das sich den Berg hinunter schlängelte. Ich bin natürlich ohne zu zögern zum Fluss geklettern und nach kurzem Zögern sind mir auch die anderen gefolgt. Meine eigentliche Intention war es, einmal von dem Wasser zu probieren, aber auf den Steinen des Flussbettes zu stehen und zuzusehen, wie der kleine Bach seinen Weg durch die Steine suchte und dabei dem beruhigendem Rauschen und Gluckern desssen zu hören war es auch Wert. Getrieben von Lust und Motivation sind Anni und ich dann immer weiter das steinige Flussbett hochgeklettert, bis wir merkten, dass Henrik nicht ganz so hinterherkam. Er teilte uns daraufhin mit, das sein Knie wohl Probleme machte und so sind wir wieder umgekehrt… irgendwie schade. Ich wäre noch gerne immer witer das Flussbett hinaufgeklettert, auch wenn mich weiter oben wahrscheinlich nichts erwartet hätte. Auf dem Rückweg haben wir dann noch ein wahrscheinlich ziemlich altes Haus gesehen, was nur noch aus einer Mauer mit Türöffnung bestand. Als ich meinte, ich würde gerne da wohnen, wiesen mich die anderen darauf hin, dass das ja nicht mal ein Dach hätte. Aber das kann man ja noch bauen!? Jedenfalls sind wir dann wieder zurück zum Damm und von dort aus dann an der einen Kreuzung noch mal in die andere Richtung und nicht sofort nach Hause. Aber auch der Abstecher hat sich gelohnt, denn der Weg führte noch höher auf den Berg und an einer Stelle hatte man echt eine wahnsinns Aussicht über die Felder, Berge, das Meer und ein paar Inseln. Leider konnten unsere Kameras natürlich nicht mal ansatzweise die Faszination der Sicht einfangen. Wir sind dann der Straße noch bis zum Ende gefolgt, aber da hat man nicht wirklich mehr gesehen. Danach sind wir dann wieder Richtung nach Hause gegangen und haben lediglich noch mal einen längeren Stop im Bambuswäldchen gemacht.

Zuhause angekommen haben wir dann Mittag gemacht, was aus Omelett, Baguette und einem Misch aus Bohnen und einem Teil meines Cilli con Carnes bestand. Den restlichen Nachmittag habe ich dann meinen freien Tag genossen und mehr oder weniger produktives Zeug gemacht. Ehe ich dann zum Abendbrot mein Cilli leer gemacht habe und dann irgendwann auch ins Bet gegangen bin. Beim Abendbrot ut uns heute was aufgefallen. Die Leute, die sich normalerweise immer darum gekümmert haben, dass ständig frischer Reis in den Reiskochern war, sind jetzt alle abgereist. Wer soll den jetzt Reis kochen? Ich ja sicherlich nicht, denn ich hab kein Plan von den Reiskochern hier oder wie man damit Reis kocht.

day 45 [15.03.]

Obwohl ich ja gestern früher schlafen gegangen bin, war ich morgens nicht unbedingt wacher. Nach dem Weckerklingeln hab ich natürlich erstmal schön wieder den Aircon angemacht, ehe ich dann tatsächlich früher als die letzten Tage aufgestangen bin. Wie immer ging es dann 6:30 Uhr los zur Firma. Heute dann ohne Mori-san, da er während unserer Arbeitszeit abreisen wird und mit dem neuen Pärchen. In der Firma angekommen gab es dann eine kleine Überraschung. Anni und ich würden heute zusammen mit allen anderen aus unserem Wohnhaus Unkraut jäten. Gestern wurde uns noch was anderes gesagt. Aber naja, natürlich freuten wir uns, auch mal wieder zusammen arbeiten zu können, bloß leider ist die Arbeit für Anni wegen ihrer Knieprobleme überhaupt nicht geil. Also ging es dann zusammen auf die Felder. Morgens war es ja noch relativ kalt (so ca. 3 ºC) aber ziemlich schnell wurde es ultra warm. Gerade die Sonne brannte wie verrückt und man konnte förmlich spüren wie man verbrannte. Zum Glück hatte ich mir beim letzten Einkauf Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 gekauft. Welche mit weniger Lichtschutzfaktor zu finden ist allerdings auch schwer. Wir waren jedenfalls echt froh, dass beim letzten Feld die Bäume schon etwas größer waren, so dass man wenigstens 1/5 der Zeit im Schatten hocken konnte. Heute hat leider warum auch immer mein Rücken mehr weh getan als die letzten Tage. Irgendwann war dann endlich die Arbeitszeit vorbei und wir sind nach Hause gefahren. In der Firma kam dann die gute Nachricht, morgen haben wir yasumi, also sprich einen Tag frei. Meine Hände werden es mir danken. Gut gelaunt fuhren wir deshalb nach Hause, wo wir auf dem Weh noch im Supermarkt angehalten haben um uns umeshu (japanischer Pflaumenwein) zu kaufen.

Alkohohl in großen Mengen hier zu bekommen ist übringens überhaupt kein Problem. Die halbe Alkoholabteilung ist voll mit Flaschen mit deutlich über 2 Litern Inhalt. Zuhause angekommen haben wir dann nach dem Duschen, Abendbrot gegessen. Mori-san hatte als sein Abschiedsgeschenk haufenweise Snacks dagelassen, durch die wir uns dann, während wir unserenWein getrunken haben, probiert haben. Unter anderem waren da auch so Kekse dabei, die man in die Mikrowelle tun konnte, damit man einen flüssigen Kern erhält. Anni hat sich also die Anleitung durchgelesen und einen Teller mit Keksen in die Mikrowelle gestellt. Nach ca. eine Minute hat sie ihn dann wieder rausgeholt. Mit dem Öffnen der Klappe allerdings wurde unsere Küche in Rauchschwaden getränkt und alles roch verbrannt. Anni hat es geschafft unsere schönen Kekse in Kohle zu verwandeln. Auch wenn sie von außen noch gut aussahen. merkte man spätestens beim raufbeißen, dass das Innere total verbrannt war. Damit wurde sie dann natürlich schön den ganzen Abend lang aufgezogen. Irgendwann später wurde dann beschlossen noch was zu gucken und so habe Anni, Henrik und ich noch eine Serie angefangen. Lediglich bin ich während der ersten Episode schon fast eingeschlafen, weshalb ich dann ziemlich müde hoch bin und sogar noch früher als gestern schlafen gegangen bin. Ich warte ja auf den Tag, wo ich mich wieder wach fühle…

day 44 [14.03.]

Heute früh oder besser gesagt gestern Abend, war ich mal schlau und hab mir einfach die Fernbedienung für den Aircon neben mein Bett gelegt, so dass ich beim ersten Weckerklingeln sofort den Aircon anstellen konnte. So war es dann als ich aufstehen sollte schön warm im Zimmer. Mehr Motivation aufzustehen hatte ich allerdings nicht. Trotzdem habe auch ich es irgendwann geschafft auzustehen, mich fertig zumachen und zu frühstücken, ehe es dann zur Arbeit ging. Die war jetzt acuh nicht sonderlich anders als die letzten Tage. Lediglich hatten wir bei einem Feld, wo wir auch über die Mittagspause waren, eine Toilette. Die war zwar nicht besonders sauber aber dafür hatte sie Klopapier und fließendes Wasser. Eindeutig das Highlight des Tages. Leider macht sich mein gefühlter Schlafmangel (eigentlich schlafe ich genug, bin aber trotzdem immer müde…) bemerkbar. Ich bin nicht nur unkonzetriert sondern mache auch andaurend dadurch dumme Fehler, wie mir selber mit der Hacke auf die Finger zu schlagen. Trotzdem ist die Arbeit jetzt nicht schlecht. Die Sonne und die Ruhe haben etwas entspannendes an sich. Man wird nicht gehetzt und hat nichts was Stress verursacht. Um die gleiche Zeit wie immer sind wir dann zurück zur Firma und haben dann dort auf die anderen aus der Pflanztruppe gewartet die viel später als wir ankamen. Während wir immer in der Firma auf entweder nach 17 Uhr oder die anderen warten, geht Sanou-san immer ins Büro und kommt mit irgendwelchen Süßigkeiten oder Snacks wieder heraus, die er dann verteilt. Wem die gehören und ob er das darf, weiß ich allerdings nicht. Aber wer sagt schon zu kostenlosem Zucker nein, also ich sicher nicht. Vor allem wenn wie heute ultra geile Schokolade dabei war. Zuhause wollte ich dann eigentlich nur noch Kochen und danach ins Bett fallen, in der Hoffnung, dass ich durch das frühere Schlafengehen mal endlich wieder wacher werde. Als ich dann allerdings nach dem Duschen in die Küche runter bin, waren da gefühlt eine Millionen Leute. Zum einen weil zwei Neue angekommen sind und zum anderen weil heute anscheinend eine Party gefeiert wird, da Mori-san morgen abreist und einige aus der Firma gekommen sind. Dadurch waren natürlich alle Kochplatten besetzt und ich musste hunrig und müde an einem Tisch voller Essen und lauter Leute warten. Dabei wollte ich einfach nur meine Ruhe. Die Zeit des Wartens habe ich mit Tee trinken und Snacks essen verbracht, ehe ich dann endlich kochen konnte. Ich hatte mir schon seit längerer Zeit mal vorgenommen, hier Cilli con Carne zu kochen und hatte beim letzten Einkauf auch alle Zutaten dafür besorgt. Ich hab zwar nicht alle Zutaten des Rezeptes, welches ich mir rausgesucht hatte, bekommen und hab mich auch nicht ganz danach gehalten, trotzdem ist es für meinen ersten Versuch ziemlich gut geworden. So konnte ich dann irgendwann viel zu spät aber glücklich Abendbrot essen. Mein Cilli con Carne wird hier übringens durchgehend als Curry bezeichnet. Ich hab bloß leider viel zu viel davon, obwohl ich die Zutaten für zwei Portionen genommen habe kann ich mich wahrscheinlich die ganze nächste Woche von ernähren. Mittlerweile hatte ich mich dann auch an die neuen Menschenmassen gewöhnt, die dann sowieso alle langsam gegangen sind. Mit der neuen Ruhe saß ich dann noch eine ganze Weile mit untem am Tisch und hab mich zusammen mit den anderen durch die Snacks, welche für die Party mitgebracht wurden, gegessen. Dabei war von Pizzachips zu Kaffeepudding einiges dabei. Mal erhlich, die Geschmacksrichtungen sind schon seltsam hier. Ich meine, man bekommt Chips mit irgendeiner Fischsuppen-Geschmacksrichtung aber kein süßes Popcorn. Letzendlich wurde der Abend dann ncoh ganz witzig. Spätestens als Anni dachte, „Danke“ auf Norwegisch heißt irgendwie „Dank“ oder „Donk“ hab ich mich nicht mehr eingekriegt. Die Tatsache, dass die das Norwegische einfach als komisch klingendes verkürztes Deutsch abstempelt war einfach zu geil. Irgendwann bin ich dann aber hoch und hab es noch früher geschafft als sonst schlafen zu gehen, aber zu irgendwas anderes war ich auch nicht mehr in der Lage.

 

Notiz an mich: Ich sollte nicht mehr nachträglich die Einträge schreiben, ich vergess einfach zu schnell, was passiert ist.

day 43 [13.03.]

Obwohl ich morgens wenn der Wecker klingelt relativ gut wach bin, fehlt mir einfach die Motivation, unter der warmen Bettdecke hervorzukriechen. Also endet es darin, dass ich bei den Weckern auf Schlummern stelle, dann mir noch ein oder zwei 10 minütige Timer stelle, ehe ich dann zum Schluss doch noch nen anderen Wecker anmache. Wenn der dann klingelt muss ich aber wirklich aufstehen. Da gestern mei Toastbrot alle gegangen ist und wir keine Milch mehr hatten, mussse ich Reis zum Frühstück essen. Gestört hat mich das jedoch weniger. Dann ging es wie jeden Tag ab zur Arbeit und erneut Unkraut jäten. Heute hat Eri-san unsere Truppe begleitet, dass heißt wir hatten jemand dabei, der uns die ganze Zeit vollgelabert hat. Aber Eri-san ist mega nett und schon irgendwie kawaii. Anni ist dafür mit einer völlig neuen Truppe zum Pflanzen gefahren. Grundlegend war der Tag durch die gleichgebliebende Arbeit jetzt auch nicht sonderlich spannend. Lediglich habe ich in der Mittagspause verpasst auf Toilette zu gehen, was sich dann leider bemerkbar gemacht hat. Gerade gegen Ende war es kaum noch aushaltbar, aber eine Möglichkeit den Druck loszuwerden hatte ich leider auch nicht. Bei der letzten Plantage angekommen, dachte ich schon dass wir nur noch ein Reihe machen musssten, aber jedes Mal, wenn eine Reihe beendet wurde, wurde einfach eine neue angefangen. Als dann alle Reihen beendet wurden und ich schon Hoffnungen hatte, weil es auch schon Zeit war für Schluss (normalerweise haben wir immer gegen 16:15 Uhr aufgehört, und es war schon drüber). Sind wir dann einfach zur nächtesn Plantage gegangen….arrghgh. Lustiger Weise war neben der Plantage jedoch Annis Truppe beschäftigt. Doch irgendwann wurden wir dann endlich fertig und sind später als sonst zurück zur Firma gefahren und von dort aus dann zu unserem Wohnhaus. Den ganzen Tag über war es heute sehr windig und kalt. Als wir mit dem Auto über eine Brücke gefahren sind, hat man richtig bemerkt, wie es das Auto immer wieder aus der Spur gedrückt hat. Auf dem Heimweg haben wir dann erst in einem Supermarkt gehalten, wo es viele Lebendmittel gerade auch nicht japanische sehr günstig gibt, jedoch kaum frische Sachen, und haben uns dort eingedeck. Danach sind wir noch zum Elektronikladen gefahren, da Henrik sein HDMI-Kabel umtauschen wollte. Während Anni und ich draußen im Auto gewartet haben, ist uns der Crepe-Stand gegenüber aufgefallen. Natürlich sind wir daraufhin rüber gegangen und haben uns einen geholt. Henrik kam dann auch, während wir uns noch die Auswahlmöglichkeiten angeguckt haben, dazu und hat sich auch einen geholt. Die frischen Crepes haben wir dann im Auto gegessen, ehe wir weiter gefahren sind. Trotzdem haben wir noch in einem anderen Supermarkt gehalten, um einige andere Lebensmittel zu holen, die es in dem Laden davor nicht gab, also sprich Milch, Toast und Sonnencreme. Mein Sonnenbrand im Gesicht pellt sich mittlerweile, echt schön. Gefühlt viel zu spät waren wir dann zu Hause, wo ich erst geduscht, Wäsche gewaschen und anschließend gekocht habe. Ich habe jetzt übringens zu den Zwiebeln die ich fast täglich esse auch noch Knoblauch… jaaa Zeug zum Leute voll stinken. Nach dem Abendbrot wollte ich dann noch ein bisschen produktiv schreiben, allerdings war ich so unmotiviert und müde, dass ich eher nur gegessen und Anni ein Ohr abgelabert habe, bis ich dann irgendwann meinen Kaffee umgestoßen habe und so über den ganzen Tisch verteilt habe. Das war dann der Punkt wo ich beschlossen habe, dass ich doch vielleichr etwas eher ins Bett gehen sollte… und jetzt sitze ich hier und schreibe halb schlafend meinen Blog. Ich sehne schon der/die/das nächste/n Yasumi herbei, wo ich endlich mal wieder ausschlafen kann.