Heute konnten wir nicht ausschlafen, da wir uns einer Wandergruppe anschließen wollten. Eine von der Organisation hatte angeboten eine Tour zum Mt. Takao zu machen und wer wollte, konnte sich da anschließen. Da wir das als eine gute Gelegenheit sahen, auch mal wieder Natur zu sehen (und die hier ja meistens sehr schön ist) haben wir natürlich die Gelegenheit genutzt und wollten uns anschließen. Da wir ja nicht mehr in den Sharehäusern der Organisation leben wollten wir selbstständig zur letzten Station fahren. Das hat am Anfang auch ganz gut geklappt, bis wir in Shinjuku unsere eigentliche Bahn verpasst haben und deshalb eine später genommen haben. Das wäre an sich auch nicht das Problem gewesen, die fuhr halt bloß nicht bis zur unserer Haltestelle weshalb wir an einer Station austeigen und umsteigen mussten. Da man aber wenn man keine Kanjis lesen kann nicht immer weiß, an welcher Station man gerade hält, haben wir uns einfach an den Zeiten orientiert bei unserer google maps Wegbeschreibung orientiert. Als wir dann laut dieser die Haltestelle zum umsteigen erreicht haben stiegen wir aus, nur um dann festzustellen, das die eigentliche Station noch einige Haltestellen entfernt ist und wir viel zu früh ausgestiegn sind… ja danke dafür. Also haben wir unsere Route neu rausgesucht und musste feststellen, das wir anstatt den geglauben 15 Minuten noch über eine halbe Stunde Wegzeit hatten. Dementsprechend haben wir es dann auch nicht mehr rechtzeitig zum Treffpunkt geschafft. Aber das war kein großen Problem. Heike hat uns einfach die Tracknummer genannt, die sie laufen werden und so sind wir der Truppe einfach hinterhergelaufen. Im Nachhinein sind wir sogar ein bisschen froh darüber, weil so sind wir nur zu zweit durch die Berge gewandert, anstatt mit einer 25-Personen Truppe. Den Weg haben wir auch ziemlich schnell gefunden, da alles sehr gut ausgeschildert war. Dann hieß es für uns den 500m hohen Berg erklimmen. Der Wanderweg war ein kleiner Pfad, mit Steinen, Geröll und haufenweise Wurzeln, welche den Aufstieg interessant machten. Neben dem Pfad schlängelte sich die ganze Zeit ein kleiner Fluss, der irgendwann sogar für ein Stück der eigentliche Weg wurde und man durchs Flussbett klettern musste. Außer uns sind wir noch ab und zu ein paar Japanern begegnet. Wie erwartet war die Natur natürlich unheimlich schön, es schien zwar nicht die Sonne, aber das machte das Ganze ein bisschen angenehmer. Besonderes angenehm war der frische Geruch des Waldes, den wir schon lange nicht mehr hatten.

Nach ca. 4-5km Erdpfad kamen dann ein paar Stufen, die gefühlt dreifach so anstrengend waren wie der gesammte Weg davor. Aber kurz danach waren wir auch auf der Berspitze angekommen. Leider war es ziemlich bewölkt, und da die Wolken hier gerne mal sehr tief hängen hat man literally nichts gesehen. Eigentlich soll man von hier aus den Mt. Fuji sehr gut sehen können, aber wie gesagt, außer einer grau weißen Wand konnten wir nicht viel sehen. Auf dem Gipfel haben wir dann acuh unsere eigentliche Truppe gesehen, aber wollten doch lieber alleine weiter gehen. Kurz haben wir dann noch dort Pause gemacht, ehe wir uns an den Abstieg gemacht haben. Diesmal eine andere Route, die an einer Tempelanlage vorbeiführt. Die haben wir dann auch ziemlich schnelle erreicht und… holy war die groß. Das waren einfach über 5 einzelne Tempel, die jeweils noch mehrer dazugehörige Gebäude hatten und das mitten auf dem Berg. Die Tempel waren aber relativ voll mit Touristen. Wir sind dann ein bissche orientierungslos über das Tempelgelände gelaufen. Auf dem Weg zu den Tempeln über einer sehr schönen gut ausgebauten Weg, welcher mit lauter großen roten Laternen gesäumt war, wurden wir dann von einem älterem japanischen Herren angequatscht, der uns irgendetwas erzählt hat und dann den Weg gezeigt hat. Nur leider war das nicht so ein freundliches „da geht’s lang“ sondern mehr so ein leicht aufdringlich nerviges „ihr müsst da lang und danach dort hin, dann geht es links weiter und anschließend müsst ihr hier hin…“ ( ja danke, aber das wir um das eine Denkmal rumlaufen können hätten wir auch selber herausgefunden und den Weg können wir uns doch selber aussuchen oder?) Zum Glück war der aber nicht nur bei uns so aufdringlich, sondern bei fast jedem. Da wir dann die Tempel gehen hatten, entschieden wir uns dazu nicht den Tempelpfad weiter runter zu gehen, sondern auf den Wasserfallpfad zu wechseln. Der Abstieg dann wurde etwas anstrengend, da der Weg größenteils sehr steil war, leicht nass und dadurch rutschig, sowie mit etlichen Gestein und Wurzeln gesäumt. Da konnte man sich leider beim Laufen eher weniger auf die eigentlich Natur konzentrieren, da man sich auf seine Füße konzentrieren musste. Trotzdem haben wir natürlich die wunderschöne Natur und Atmosphäre genossen. Unten angekommen sind wir dann noch ein bisschen durch die kleinen Straßen geschlendert, die aber eigentlich nur aus Essens- oder Tourishops bestanden. Änderte aber nichts daran, dass das kleine Dort sehr idyllisch und schön war. Mittlerweile hat ja die Kirschblütenzeit hier angefangen und deshalb sieht man immer wieder schon einzelne blühende Bäume, aber die Hochzeit ist noch nicht erreicht. In den nächsten Tagen, wenn mal schönes Wetter ist, wollen Anni und ich in einen Park gehen, um uns die Kirschblüten anzugucken. Für den Rückweg dann haben wir diesmal nicht die Localline genommen sondern auf die Expressline gewartet, was sich auch gelohnt hat, da wir nur die Hälfte der Zeit wie für den Hinweg zurück benötigt haben. Zur Erklärung: bei einigen Linien hier gibt es ne Localline, die an jeder Haltestelle hält, und ne Express- oder Rapidline, die nur an einigen hält. Wenn man da nicht aufpasst, kann man schon mal gerne in die falsche einsteigen und dann entweder länger als geplant brauchen oder gar nicht an der eigentlichen Station ankommen. Wir wären übrigens fast in Shinjuku wieder zurückgefahren, da wir beide in der Bahn fast eingeschlafen sind. Zum Glück hat uns aber eine japanische Frau geweckt. Bevor wir allerdinsg dann nach Hause gegangen sind, sind wir noch einkaufen gegangen und haben erstmal eine ganze Weile nach einem Supermarkt gesucht. Irgendwann hatten wir dann einen gefunden, aber der war nicht gerade billig und die Auswahl auch eher semi gut. Vielleicht finden wir ja noch einen anderen. Im Sharehouse angekommen haben wir dann erst mal geguckt, ob unser Kühlschrank kühl ist und tatsächlich, war er, denn unsere Vermieterin hatte während unser Abwesenheit diesen ausgetauscht. So haben wir dann endlich Ordnung in unserem Zimmer schaffen können und uns einen gemütlichen Abend gemacht.







