day 81 [20.04.]

Nach einigermaßen gemütlichem Aufstehen, frühstücken und fertig machen sind wir zusammen zum Bahnhof gelaufen um nach Hiroshima zu fahren. Ich wollte heute das FISE in Hiroshima besuchen und hab dahin Anni mitgeschleppt. Das soll ein internatinales urban and action sports festival sein. Ich hatte lediglich im Bahnhof in Hiroshima Werbung dafür gesehen und fand, es klang ganz interessant. Von der Hiroshima station sind wir dann dorthin gelaufen, da wir uns die Fahrtkosten sparen wollten und es nicht so weit weg war. Das einzige kleine Problem war bloß, dass ich nicht wusste, ob man dafür irgendwie Tickets braucht oder so, denn weder auf der japanischen noch auf der englischen Website war irgendwas davon geschrieben, aber halt auch nicht, ob der Eintritt frei war. Lediglich E-Ticktes hab ich gefunden, aber die waren ja nicht für un interessant und als Teilnehmer wollte ich uns jetzt auch nicht anmelden. Im Gegensatz zu mir, die da ja unbedingt hin wollte, sah Anni eher nicht so begeistert aus. Trotzdem habe ich sie da hin geschleift. Kurz bevor wir ankamen hat man dann auch schon die Moderatoren und die Musik gehört und da hat Anni erst gecheckt, dass das ein bisschen größer ist. Ich hatte durch meine Recherchen im Internet ja schon ein ungefähres Bild davon, aber Anni halt überhaupt nicht. Dann mussten wir aber erst mal den Eingang finden, was nicht ganz so einfach war. Das erste was wir fanden, war eine mega lange Schlange und wir hatten schon Angst, dass das die Ticketsschlange war, denn dann hätten wir da locker angestanden. Es stellte sich aber dann raus, dass das irgendwie nur so ein Stand war, wo Burger verkauft wurden… ok warum auch immer das zwei Millionen Menschen anstanden. Also haben wir weiter gesucht und haben einen Merchstand gefunden, wo ebenfalls tausend Menschen vorstanden. Wir sind dann also weiter und haben dann zumindest schon mal das eigentliche Gelände gefunden, welches allerdings mit sichtdichten Mauern abgegrenzt war. Um den Eingang zu finden mussten wir also nur einmal um das halbe Gelände rum, ehe wir ihn dass endlich gefunden haben. Die Schlange da war sogar überhaupt nicht lang. Wir haben uns dann also angestellt, aber wussten immer noch nicht, ob man jetzt Tickets braucht oder nicht. Zu mal alle in der Schlange ihr Handy mit nem QR-Code rausgeholt haben. Wir haben dann jemanden gefragt, der uns dann aber weiter rein winkte. Durch die total gründlichen *hust* einmal rübergucken *hust* Taschenkontrolle sind wir auch easy durch. Während alle Leute mit QR-Code dann sich an einer Stelle angestellt haben wurden wir einfach von den Einweisern durchgewinkt… ok also entweder braucht man hier wirklich kein Ticket oder wir haben einfach den Ausländerbonus. Auf dem Gelände haben wir uns erst mal ein bisschen umgeguckt, sind aber nachdem wir ein bisschen beim bouldern zugeguckt haben, ziemlich schnell bei den Tramolinspringern hängen geblieben, denn was die da vorgeführt haben war echt eindrucksvoll. Dann sind wir weiter zu einem großen Skatepark, wo grade anscheinend irgendein wichtiges BMX Turnier war. Nachdem wir auch da einen kurzen Moment zugeguckt haben, sind wir weiter zur nächsten kleinen Bühne, wo grade ein Breaking battle zwischen zwei jungen Mädchengruppen war, die auch echt gut waren. Da hat sich dann auch Anni bedankt, dass ich uns da hingeschleppt habe, da es ziemlich cool war und komplett was anderes, als was sie sich vorgestellt hatte. Da wir grade an einer guten Stelle im Schatten standen haben wir auch mal ein Blick auf das Programm geworfen. Nachdem wir uns für ein paar Programmpunkte entschieden hatten sind  wir aber erst mal wieder runter vom Gelände, da Anni sich was zu trinken holen wollte.  Nach dem Stop beim Konbini sind wir auch wieder ohne Probleme aufs Gelände gekommen. Bei einer Stelle mit vielen Sitzgelegenheiten im Schatten haben wir gesehen, dass eine Frau einen Sub gegessen hat und ich meinte daraufhin, dass ich mal wieder Lust auf Subways hätte. Als Anni dann sagte, dass sie da noch nie war, war es beschlossene Sache, dass wir da nachher noch hingehen. Wir haben uns dann jedenfalls das Roller World Cup S. Final angeguckt und ich danach alleine, während Anni an einem Spot WiFi gschnorrt hat, das Parkour SR Men Final. Danach hatten wir eine ziemlich große Pause zu den nächsten Punkten, die wir uns angucken wollten. Also haben wir die Zeit genutzt und sind zu Subways gegangen. Anni hatte per maps den nächstgelegenen rausgesucht, der allerdings 20 Minuten Fußweg entfernt lag. Nach nicht mal 5 Minuten laufen haben wir allerdings einen anderen gesehen, weshalb wir dann zu dem sind. Dort haben wir auch ohne Probleme bestellt bekommen, auch wenn Anni am Anfang ein bisschen Zweifel hatte, gerade da es ihr erstes Mal (*höhö*) war. Als wir aufgegessen hatten, war immer noch relativ viel Zeit, also sind wir zum Lawson gegenüber und haben uns einen dieser Eisshakes von gestern geholt. Mit diesen sind wir dann zurück zum Gelände, aber haben uns mit den Shakes davor hingesetzt und haben die getrunken. Während wir da saßen, war gegenüber von uns eine Skaterstruppe und ich frag mich, ob ich vielleicht etwas paranoid in diesem Moment war, jedenfalls haben die uns ab und zu verstohlende Blicke zugeworfen. Irgendwann kam auch einer von denen zu uns, hat sich neben uns gesetzt, ist aber nach einem kurzen Moment wieder zurück zu der Truppe gegangen. Kurz danach kam aber der nächste, der sich neben uns gesetzt und hat und diesmal hat er mich auch angesprochen. Auf Englisch hat er mich dann gefragt wie es mir geht, also hat so ganz klassisch Smalltalk angefangen. Die nächste Frage war allerdings auf Japanisch, was ich aber verstanden habe und auch antworte konnte. Nach einem Moment Schweigen darauf (arrgh ich hasse sowas) ist er allerdings wieder zurück zu Truppe und hat sich noch verabschiedet, leider bloß auf Japansisch, wo weder Anni noch ich wussten, was das bedeutet. Die ganze Truppe ist dann allerdings auch gegangen. Wir sind dann ebenfalls wieder auf das Gelände, um uns dass Skateboard Pro Final anzugucken. Sämtliche Shows wurden hier übringens auf Englisch moderiert, es gab zwar immer auch einen japanischen Moderator, aber der hat nur selten was gesagt. Von den ca. 10 Teilnehmern des Finales waren drei keine Japaner. Die ersten drei Plätze wurden auch von Japanern belegt, dicht gefolt von dem Amerikaner. Seltsamerweise wurde die Siegerprämien in Euro angegeben, was vielleicht daran liegt, dass die FISE World Series auch in Frankreich statt finden.

Danach wollten wir auch gehen, wurden allerdings noch kurz von einem Japaner aufgehalten, der uns anquatschte. Mit seinem broken english wollte er uns nach der kurzem Smalltalk dazu einladen, noch mit ihm was essen oder trinken zu gehen, allerdings hatten da weder Anni noch ich drauf Bock, zumal so wie der Typ sich verhalten hat, der definitiv auf Droge war (und bestimmt nicht Gras). Also haben wir ihn abgewimmelt und sind nach Hause gefahren. Meine Klamotten sind einfach so staubig nach dem Tag gewesen. Meine schwarzen Vans sind dadurch mehr hellgrau und müssen definitiv geputzt werden. Zuhause angekommen habe ich dann also sofort geduscht, um den Schweiß und den Dreck loszuwerden. Trotzdem bin ich nachdem ich etwas gegessen hatte quasi instant ins Bett, da ich durch den ganzen Tag nicht nur fett Sonnenbrand bekommen hatte, sondern wahrscheinlich auch einen Sonnenstich und mit den Kopfschmerzen konnte ich echt nichts mehr machen. Da hat es mich auch nicht gestört, dass Lewin und Asahi in der Küche noch fett für morgen vorbereitet haben, was man ja sehr gut bei uns im Zimmer hören kann.

 

 

day 80 [19.04.]

Mein Vormittag war ja mal so unproduktiv…

Zuerst hab ich meinen Wecker ignoriert, „Frühsport“ deswegen ausfallen lassen (hab ich nicht gesagt, dass ich das nicht so lange durchhalte?) und dann irgendwann seeehr gemütlich Frühstück gegessen. Anni und ich wollten ja noch einen speziellen Garten besuchen gehen. Also hab haben wir ne ungefähre Losgehzeit ausgemacht. Die fast zwei Stunden bis dahin hab ich damit verbracht, mir mein Outfit rauszusuchen, im Bett rum zu liegen, Musik zu hören und mein Makeup zu machen. Als ich dann damit fertig war, bin ich zum Serien gucken gewechelt. Es ist ja nicht so, dass ich nichts zu tun hätte, aber die Dinge zu machen ist was anderes. Anni war im Gegensatz zu mir sehr produktiv. Diese Motivation hätte ich auch gerne. Dann sind wir nach zusammen nach Hiroshima gefahren und von dort aus zum Shukkeien Garten zu laufen. Dort musste man dann auch Eintritt bezahlen. Gleich am Garten anschließend war zwar noch ein Kunstmusseum, aber da wollten wir dann nicht rein. Am Anfang sind wir noch ein bisschen ziellos durch den Garten gewandert und haben uns leicht beschert, dass es hier oftmals keine Rundweg gibt, asl wir dan tatsächlich auf einen gestoßen sind. Also sind wir dann auf den Rundweg gewechselt und weiter durch den Garten gewandert. In der Mitte des Gartens war ein großer Teich und rund herum der Garten in leichten Themengebieten angelegt. Da der Garten schon eine ganze Weile existiert und nur teilweise durch die A-bomb zerstört wurde, gab es noch ein paar alte bestandteile des Garten, wie zum Beispiel einige echt große und alte Bäume.  Auf kleine Pfaden, über Brücken und unter Ahornbäumen und Kiefern ist man dann eine ganze Weile durch den Garten gelaufen.

Irgendwie war es schon seltsam, da der Garten mitten in der Stadt stand und man in dieser friedlichen und natürlichen Umgebung stehend immer noch den Stadtlärm wahrnehmen konnte. Auch die Hochhäuser ragten über die Baumspitzen hinaus und waren somit sichtbar. Man war also nicht abgeschieden von der Stadt, sondern mehr in ihr eingebettet, weit genug weg um sich zu erholen aber zu nah, um sie auszublenden.

Hab ihr schon mal jungen Bambus angefasst? Denn die seltsamen schwarzen Sprösslinge sind ja mal ultra weich und flauschig. Die Stämme haben eine Art Fellschicht drauf, was sie so weich macht. Nachdem wir ungefähr eine Stunde rumgelaufen sind haben wir noch kurz im Café dort vorbeigeguckt, haben aber nichts gekauft. Trotzdem sind wir noch eine Weile im Garten geblieben, haben uns irgendwo hingesetzt, gelesen und die Atmosphäre genossen. Kurz bevor der Garten geschlossen hat sind wir dann auch gegangen. Auf dem Weg zur Bahnstation habne wir bei einem Lawson ein Webeschild für über geil aussehende Shakes gesehen und die haben uns letzendlich in den Laden gelockt, wo wir uns dann auch jeweils einen gekauft haben. Seltsamer Weise waren die in der Gefriertruhe und wurden an der Kasse kurz in die Mirkowelle gestellt, um sie zu trinkbar aufzutauen. Mit den Getränken haben wir uns dann auf den Bahnhofsvorplatz gesetzt. Als wir diese ausgetrunken hatten (sie sahen nicht nur geil aus, Wiederholung soll kommen) sind wir dann zum Gleis und haben auf unsere Bahn gewartet. Natürlich haben wir es geschafft, in die Rushhour zu kommen. Zum Glück war diese aber nicht ganz so schlimm wie in Tokyo. Wir haben sogar eine  Sitzplatz bekommen. Auf dem Weg von der Bahn zum Haus haben wir dann noch ma beim 7Eleven angehalten um ein bisschen WLan zu schnorren. Zuhause angekommen haben wir dann Abendbrot gekocht und danach mal wieder ein bisschen geschrieben um die Unproduktivität vom Vormittag auszugleichen.

 

day 79 [18.04.]

Ein Tag, wo wir wieder mal nichts vor hatten. Naja nur halt das, was wir hier immer machen. Also bestand der Tag aus nichts weiter als schreiben, lesen, schreiben, Serien gucken, schreiben, Essen machen und essen und noch mals schreiben. Also weder spannend noch erzählenswert.

Heute Abend hat dann Anni Lewin gefragt, ob die Wäsche, die schon seit gefühlt 5 Tagen in der Waschmaschine lag, seine sei. Unüberraschender Weise war es seine. Ich hab mich halt schon seit Tagen über diese aufgeregt, weil die nicht nur die Waschmaschine blockiert hat sondern auch schon angefangen hat zu stinken. Das es nicht Annis war wusste ich ja schon und Lewin zu fragen hatte ich immer verpasst, aber wer kann den auch ahnen, dass der Junge TAGELANG seine Wäsche da vergisst. Ist ja auch egal, jetzt weiß er es.

Dadurch, dass wir den größten Teil des Tages am Heiztisch verbringen (ist halt einfach der einzige Tisch hier), wird das Chaos darum immer größer.

day 78 [17.04.]

Da wir ja heute etwas vorhatten und das nicht erst nachmittags beginnen wollten, hatten wir uns darauf geeinigt, um 11 Uhr los zu gehen. Um davor noch etwas porduktiv zu sein, bin ich also drei Stunden eher aufgestanden, hab Sport gemacht, Essen gekocht und enstpannt Frühstück gegessen. Als ich damit fertig war und auf die Uhr geguckt habe war ein einfach schon 10:45 Uhr… I mean hä? Wo ist isr die Zeit hin verschwunden?? Ich hatte dann also noch eine viertel Stunde Zeit, um mir mein Outfit zu überlegen und mich fertig zu machen. Mein Make-up sah auch aus… Zu dritt sind wir dann nach Hiroshima gefahren, dort ausgestiegen um umsteigen, haben aber festgestellt, dass wir in der Bahn hätten sitzen bleiben können. Also sind wir wieder zum Gleiß zurück um auf die nächste Bahn zu warten. Mit der sind wir dann Richtung Insel gefahren. Wir wollten ja nach Miyajima, das ist eine ziemlich bekannte Insel in der Nähe von Hiroshima, wo neben einigen anderen Schreinen, Berge und schöner Landschaft auch der Itsukushima-Schrein mit dem berühmten torii, welches davor im Wasser steht. Um auf die Insel zu kommen mussten wir mit der Fähre dort fahren. Da überall ausgeschildert war, das man mit den IC-Karten zahlen, haben wir uns kein Ticket gekauft, sondern sind den Schildern zu der Fähre gefolgt. Als wir aber vor der Fähre standen, haben wir bemerkt, dass es keine dieser Piepschalter gibt. Dann mussten wir uns entscheiden, ob auf Risiko das Schiff ohne Ticket betreten oder lieber noch mal umkehren um eins zu kaufen. Wir haben uns für die faulere Variante entschieden und sind direkt auf die Fähre rauf, schließlich war es ja überall angegeben, dass man auch mit den IC-Karten, wo unsere Suica dazuzählt, bezahlen kann. Weder bevor man auf das Schiff gegangen ist noch auf diesen wurden wir irgendwie auf Ticktes kontrolliert und wir dachten schon, dass wir jetzt mit schwarz fahren durchkommen. Die Fahrt war insgesammt ziemlich kurz und vom Schiff aus konnte man auch schon den Shrein mit der Tor sehen. Sah von der Ferne irgendwie kleiner als erwartet aus, vor allem war beides nichtim Wasser, sondern stand auf dem Strand. Uns viel dann allerdings ein, dass ja gerade Ebbe sein könnte, und es nur deshalb trocken steht. Als wir das Schiff verlassen haten, kam dann aber die Ticketkontrolle und wir konnten ohne Probleme mit den den Karten durchpiepen. Auf der Insel angekommen merkten wir erst mal , wie groß die war. Irgendwie hatten wir was kleineres erwartet aber da ist halt ein komplettes Dorf auf der Insel und da es einer der beliebtesten Touristenspots in Japan ist, war da auch einiges los. Wir haben uns kurz auf der Karte umgesehen und enschieden, zuerst zum torii zu gehen. Auf der Insel laufen übringens wilde Rehe rum, die sich aber schon so an die Touristen gewöhnt haben, dass sie quasi überall rumstehen und sich streicheln lassen. Wahrscheinlich in der Hoffung etwas zu Essen abzubekommen. Auf dem Weg zum torii sind wir durch das Dorf gelaufen und ab und zu in einen der tausenden Touristenshops reingegangen. Die hatte sogar meistens ganz coole Sachen aber bei den meisten würde es mir nichts nützen, wenn ich die jetzt kaufe, da ich sie dann ein Jahr lang mit rumschleppen müsste. An einem der tausenden Essstände haben wir dann auch den Meyajima-cake ausprobiert, den Lewin uns empfohlen hatte. Das ist Grundsätzlich so ein kleiner Kuchen in Ahornblattform der mit verschiedenen Dingen gefüllt sein kann. Auf der Insel gibt es dann noch die spezielle Abwandlung, die mit Käse gefüllt ist und frittiert wird. Genau diese haben wir auch probiert. Auch wenn der Geschmack am Anfang etwas ungewohnt war, war es ziemlich geil. Bloß leider auch etwas teuer. Nach dem wir dann gemütlich durch die kleinen überfüllten Einkaufsstraßen geschlendert sind, kamen wir am Weg zum Schrein an, welcher am Strand entlang führte. Mit strahlenden Sonnenschein und Meeresgeruch sind wir dann zum Tor gelaufen. Ich hab dann auch mal nachgeguckt, wann die Flut ist. Wir waren eine Stunde vor dem Wassertiefstand da und der Höchststand wäre erst gegen 20:30 Uhr gewesen, was definitiv zu spät wäre. Aber das heißt ja nicht, dass später immer noch kein Wasser da wäre. Wir sind dann jedenfalls erst mal zum Tor gelaufen und aus der Nähe, war es dann doch ganz schön groß.

Nachdem wir ein bisschen unter dem Tor entlanggelaufen sind, sind wir wieder zurück Richtung Schrein. Eigentlich hätte ich mir den auch gerne angeguckt, aber der hat Eintritt gekostet und so dringend war es jetzt auch nicht. Denn meistens sind die Schreine alle sehr ähnlich. Wenn Flut wäre hätte ich es viellciht gemacht, da der Schrein dann quasi auf dem Wasser stände, aber im trockenden hatten wir da eher weniger Lust drauf. Also sind wir weiter durch das kleine Dorf gelaufen und noch an einigen anderen religiösen Gebäuden vorbei, die aber auch alle Eintritt gekostet haben (oder man konnte gar nicht rein). Nachdem wir dann etwas durch die verlassenderen Straßen des Dorfes gelaufen waren haben wir überlegt zu Seilbahn zu laufen, um eventuell noch mal von oben eine Sicht auf die Insel zu bekommen. Also sind wir den Weg Richtung Berg gelaufen. Auf dem Weg dorthin kam man durch einen Garten, welcher wirklich schön angelegt war und definiv der schönste war, den och bisher hier gesehen habe. Tatsächlich waren hier auch ziemlich wenige Menschen. Die meißten haben wohl keine Lust, auf den berg zu klettern. Bei der Seilbahnstation haben wir dann noch mal kurz überlegt, ob wir wirklich damit hochfahren, da sie doch teurer als gedacht war. Aber da ich nicht die richtigen Schuhe, oder wohl eher Socken, anhatte und Leo keine Lust zu laufen, sind wir dann doch hochgefahren… weil wenn man schon mal hier ist kann man das ja nutzen. Um Geld zu sparen hattenn wir uns aber vorgenommen, runter zu laufen. Bloß auf die eineinhalb Stunden Aufstieg hatten wir keinen Bock. Also sind wir mit der Seilbahn hochgefahren. Während der Fahrt hatte man natürlich einen wunderschönen Ausblick und der wurde sogar noch besser als wir auf der Mittelstation die Seilbahn wechseln mussten, da diese dann über eine Schlucht führte und man das Meer mit den anliegenden anderen Inseln sehen konnte. Dementsprechend war die Aussicht als wir oben ankamen auch unglaublich. Nachdem wir uns dann an dem Panorama satt gesehen hatten wollten wir noch zu der eigentlichen Berspitze laufen, wo auch die ganzen anderen Schreine sein sollten. An einer Abzweigung stellten wir allerdings fest, dass das doch noch ein ganzes Stück Weg zu wandern wäre und wir hatten und ja schon gegen das Wandern enschieden. Anni und ich haben daraufhin beschlossen, eventuell noch mal um eben zu wandern zurück zu kommen. Also haben wir uns an der Abzweigung, wo ein Weg sowieso der Abstieg war, enschieden den Berg wieder zu verlassen. Laut den Wegweisern sollten es nicht mal 2 km bis unten sein, aber nirgenswo wurde erwähnt, dass der Weg über eine milliarder unebender hässlicher Stufen führte. Wir waren ganz schön froh, als wir wieder unten angekommen waren un endlich keine Treppen mehr steigen mussten. Als wir dann wieder am torii waren, war auch schon en bisschen Wasser zurückgekehrt und das Tor stand endlich im Wasser.

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Also haben wir eine Weile dort verweilt und die Aussicht sowie die Athmosphäre genossen, ehe wir uns dann auch schon auf den Heimweg gemacht haben. Die meisten Geschäfte haben schon zugemacht, als wir zum Hafen zurückgelaufen sind und das, obwohl es noch nicht mal 18 Uhr war. Aber die Öffnungszeiten in Japan sind ja sowieso etwas eigen. Bei der Fähre angekommen mussten Anni und ich aber ein Ticket kaufen, da auf unseren Suica cards nicht mehr genügend Geld drauf war und man die hier nicht aufladen konnte. Also haben wir am Automaten ein Ticket gekauft und als wir zusammen mit Leo durch die Kontrolle wollten, schichte uns der Angestellte zur anderen Fähre. Hier gab es nämlich auch zwei Anbieter und hatten natürlich das Ticket vom anderen. Leo allerdings war schon vor uns durchgegangen und konnte natürlich nicht mehr zurück. Also sind wir auf getrennten Fähren zurück gefahren. Aber wir haben uns ohne Probleme wieder zusammengefunden und sind dann zur Bahn. Diesmal haben wir nicht den Fehler gemacht und sind in Hiroshima ausgestiegen, sondern gleich bis zu unserer Endstation durchgefahren. Da es Leos letzter Abend hier in Hiroshima war, sind wir dann noch zusammen Okonomiyaki essen gegangen. Dazu haben wir das Lokal vom letzten Mal aufgesucht und der Ladenbesitzer hat uns sogar wiedererkannt. Aber soviele Touris wird wahrscheinlich auch nicht als Kundschaft haben. Nach dem sehr leckeren Abendessen sind wir dann noch in den Supermarkt gegangen, weil Leo noch Wasser holen wollte. Die Gelegenheit haben Anni und ich auch genutzt, um noch ein paar Sachen einzukaufen. Dabei musste ich Anni leicht durch den Laden schleifen, damit sie nicht wieder zu viel unnötiges Zeug kauft. Da kommt man sich schon so ein bisschen wir der Mutterpart vor. Nach dem sehr erfolgreichen Tag sind wir dann auch wieder nach Hause.

 

day 77 [16.04.]

Ein weiterer Tag, wo wir nichts groß geplant hatten. Heute früh um 5 Uhr soll wohl jemadn angekommen sein, der hier ebenfalls für ein zwei Tage schläft. Dir Ankunft haben wir zum Glück nicht mitbekommen. Mittlerweile habe ich wieder angefangen, mir morgens einen Wecker zu stellen, um nicht ganz so lange zu schlafen. Ich weiß nicht, ob das an meinem Überfluss an Schlaf hier liegt, jedenfalls kann ich abends nicht mehr einschlafen, da ich einfach absolut nicht mehr müde bin und auf jeden Tag meinen Schlafrythmus um eine Stunde nach hinten zu verschieben habe ich auch keine Lust. Hey, ich hab sogar wieder damit angefangen, morgens nach dem Aufstehen ein bisschen Sport zu machen, wie lange ich das aber durchhalten werde, stellt sich noch heraus, weil normalerweise bin ich nicht der Mensch dafür, Dinge regelmäßig durchzuziehen. Der Größstteil des Tages wurde also wieder mit schreiben, zeichnen, nicht tuen und Serien gucken verbracht. Irgendwann kam dann auch der Neuankömmling runter, auch wenn ihn am Anfang absolut nicht mitbekommen habe (ich hab bestimmt 10 Minuten gebraucht um zu checken, das er im Raum sitzt, meinen Kopfhörern geschuldet). Mit ihm haben wir uns dann kurz zusammen unterhalten und er hat vorgeschlagen, zusammen etwas zu unternehmen. Heute hatten wir keine Lust mehr auf was großes und so haben wir uns für morgen für einen Besuch beim great torii gate auf Meyajima entschieden. Er ist dann alleine os um heute den Friedenspark zu besuchen, wo wir ja schon waren. Am späten Nachmittag haben wir uns dann noch auf dem Weg zum Konbini gemacht. Diese haben nämlich kostenloses WLan, was wir ausnutzen wollten. Also sind wir zum 7Eleven gelaufen und dort seeeehr lange unentschlossen durch die Regale gewandert. Währenddessen haben wir uns neue haufenweise neue Musik und Serienmaterial runtergeladen. Gekauft haben wir natürlich auch was. Dann sind wir wieder nach hause gegangen und haben da jetzt auch nicht viel spanenders gemacht. Nach dem Abendbrot haben wir dann mit Leo noch die Losgehzeit für morgen ausgemacht. Anschließend hab ich mich gleich an das Verbrauchen des neuen Serienmaterials gemacht (dabei wollte ich meinen Serienkonsum wieder etwas verringern, um meine Sachen zu schaffen… ups…)

day 76 [15.04.]

Den Tag hatten wir uns freigehalten, um den eigentlichen Hauptaktivitäten die wir für Hiroshima geplant hatten nachzugehen: nämlich nichts tun. Heißt im Endeffekt Tagebuch schreiben (auch wenn ich das heute nicht wirklich getan habe). Zum Frühstück gab es endlich mal wieder Reis mit Ei und Furikake, dazu Natto. Ganz ehrlich, war schon geil und ich hätte niemals gedacht, dass ich mich so über dieses Frühstück freuen könnte. Den komplette Vormittag bis in den Nachmittag hinein, hab ich mich dann meiner Zeichenlaune hingegeben und meine mobilen Daten damit verschwendet, mir Referenzen aus dem Internet zu suchen. Zwischendurch hab ich dann noch Blog geschrieben und im Bett gelesen, weil ich irgendwann nicht mehr auf dem Boden am Heiztisch sitzen konnte. Da kam dann auch Anni an und hat gefragt, ob wir denn nicht rausgehen wollen, aber mein Stubenhockeranteil in mir, hat sich strikt gegen das Rausgehen gewährt. Zumal ich nichts hätte, was ich draußen produktiv hätte machen können und sinnlos Einkaufen zu gehen, was Anni vorgeschlagen hatte, wollte ich jetzt auch nicht. In einer ziemlich kindlichen (aber witzigen) Diskussion, habe ich dann Anni versucht zu überzeugen, nicht einkaufen zu gehen, da wir beide noch genügend haben und nicht zum Schluss wieder zu viel haben wollen. Dabei kam ich mir vor wie eine Mutter, die ihr Kind belehren muss. Es endete jedenfalls darin, dass ich drinnen blieb und Anni doch ohne mich rausgegangen ist (…sie war natürlich einkaufen. Meine Belehrung hat wohl nichts gebracht).

 

 

…btw I got bias wrecked by the cutest living mochi on earth and I DEFINITELY need more pictures in my galerie of this absolutely handsome human being called Park Jimin… was wahrscheinlich keinen interessiert… ja gut… tschüss.

day 75 [14.04.]

Nach ausschlafen, spät frühstücken habe ich grade angefangen gehabt, etwas zu zeichnen, als Lewin und seine Freundin gefragt haben, ob wir es schaffen würden in zehn Minuten aufbruchfertig zu sein. Wir wurden nämlich heute zum Grillen eingeladen. Also hab ich mein grade ausgepacktes Zeichenzeug wieder weggeräumt und mich fertig gemacht. Zu viert sind wir dann los, haben aber vorerst noch eingekauft. Wir mussten nämlich Grillzeug und Getränke selber mitbringen. Getroffen wurde sich etwas außerhalb von Hiroshima in einem Park auf einer kleinen Insel mit einem deutschen Stammtisch. Da wir heute zusammen mit Lewins Freundin gefahren sind, welche gebürtige Japanerin ist, waren wir auch nicht ganz so verunsichert beim Straßenbahnfahren. Sie hat uns dan auch erklärt, dass hier Bus und Straßenbahn einen Fixpreis haben, egal wie weit bzw. lang man fährt. Wir waren jedenfalls froh mit jemanden mit Erfahrung zu fahren. Leider war bloß das Wetter heute nicht ganz so auf unserer Seite, denn leichter Nieselregen ist nunmal nict das optimale Grillwetter. Die Location lag aber ziemlich schön, erhöht auf einem Berg über dem Strand, überdacht durch ein paar Bäume, sodass man nicht ganz so nass wurde. Es hat zum Glück aufgehört zu regnen, als wir ankamen, aber bewölkt blieb es trotzdem. Die Anwesenden Leute waren unterschiedlicher Herkunft. Neben deutschen Urlaubern, deutschen FSJlern waren auch Japaner da, die Deutsch lernten oder in Deutschland studieren wollten.

Es gab einen kleinen Grill, wo jeder sein Zeig drauf selber grillen musste. Am Anfang haben wir uns eher passiv am Geschehen beteiligt, aber irgendwann hab‘ ich angefangen mich mit einer Truppe Urlauber zu unterhalten, die ziemlich beeindruckt von unserem Tuen hier waren, weshalb sich das Gespräch auch ziemlich in die Länge gezogen hat. Sehr zum Leidwesen von Anni, da diese eigentlich nach Hause wollte. Gegen 18 Uhr sind wir dann aber nach Hause. Auch ich war darüber froh, da ich schon ein kleines bisschen durchgefroren war. Das Traurige ist aber, dass es ja bei uns im Haus nicht wärmer ist als draußen… gepriesen sei der Heiztisch. Den Weg nach Hause haben wir auch ohne Probleme wiedergefunden. Bloß stanken wir ganz schön nach Rauch und Grill und es war uns schon ein bisschen unangenehm, so in der vollen Bahn zu stehen. Zuhause angekommen hab ich dann meine Zeichnung vom Vormittag beendet. Ich weiß nicht warum, aber ich bin grade mega in der Stimmung zum Zeichnen und werde das bis zur nächtsen Artblockade ausnutzen. Die neuen runtergeladenen Serien wurden natürlich auch angefangen…

day 74 [13.04.]

Irgendwie konnte ich in der Nacht nicht einschlafen, ob das an dem Erlebten des vorherigen Tages oder aber (wahrscheinlicher) an dem halben Liter Kaffee lag, den gegen 11 Uhr getrunken hab, weiß ich nicht. Ich hab ja schon mal erwähnt, dass hier nachts keine Züge fahren… naja zumindest Personenzüge, dafür fahren aber Güterzüge… ich meine, GÜTERZÜGE!?!? Schön mitten in der Nacht durch die Wohngebiete. Die natürlich schön laut sind und da die Wände hier ja absolut nicht isoliert sind, hört man die auch sehr gut, danke. Abgesehen davon, dass unser Haus gefühlte 3 Meter neben den Schienen liegt. Eigentlich müsste ich mal meinen Schlafrythmus wieder richten, denn nach 10 Stunden Schlaf aufstehen, nichts tun und daher abends nicht schlafen können, weil man noch zu viel Energie hat (oder alternativ noch länger wach bleiben, sodass sich alles nich weiter nach hinten schiebt), ist jetzt nicht meine Idealvorstellung von Tagesablauf. Aber vielleicht sollte ich das alles nich genießen, ehe ich auf der Farm wieder an Schlafmangel leiden werde. Habt ihr eigentlich schon mal Toast in ner Mikrowelle getoasted? Da wir hier keinen Toaster oder sowas in der Art haben, ist dass nunmal hier die einzige Möglichkeit. Aber da japanische Mikrowellen sogar ein extra Programm dafür haben, ist das gar kein Problem. Seltsam bleibt es trotzdem.

Vormittags hatten wir jedenfalls nichts großartiges geplant, aber da wir nicht den ganzen Tag drinne hocken wollten, haben wir irgendwann einfach unsere Sachen geschnappt und sind rausgegangen, haben uns dort an den Fluss gesetzt und dort gezeichnet. Langsam geht hier auch die Kirschblütenzeit zu Ende, aber noch stehen die Bäume in Blüte und werfen allmählich vermehrt die Blütenblätter ab. Nachdem wir beide dann unsere Skizzenbücher ein bisschen mehr gefüllt haben, sind wir auf dem Rückweg noch einkaufen gegangen. Heute hat Lewin dann noch Besuch bekommen, aber bis dass wir uns kurz einander vorgestellt haben, haben wir nicht wirklich von den anderen beiden Mädchen mitbekommen. Es waren beide ebenfalls Deutsche die auch ein freiwilliges Jahr hier machen. Für den Abend hatten wir dann aber wieder etwas geplant. Es gibt in Hiroshima einen Buchladen, der gebrauchte englischsprachige Bücher verkauft und jeden Freitag und Samstag so’ne Art Kennenlernveranstaltung macht, wo man sich mit anderen auf Englisch unterhalten kann. Die Bücher dort solle außerdem sehr gut und günstig sein, weshalb wir die Idee schon ganz gut fanden. Also sind wir abends dann nach Hiroshima gefahren (wir wohnen übringens in nem Vorort). Von der Station aus mussten wir noch ca. ne halbe Stunde laufen, da wir weder Bus noch Straßenbahn fahren wollten. Wir sind uns halt immer noch nicht ganz sicher, wie man dort eigentlich bezahlen muss. Anni hatte die Adresse rausgesuch. Eigentlich war die Route auch nicht so schwer, man sollte sich bloß in Städten keine Konbinis als Orientierungspunkte suchen, da es die hier echt wie Sand am Meer gibt. Gefunden haben wir den Laden irgendwann trotzdem. Vor dem Eingang haben wir dann allerdings gezögert. Der war nämlich kleiner als vermutet und wir beide waren dadurch etwas verunsichert. Lag auch daran, dass wir beide eigentlich schüchtern sind und man dort direkt in eine kleine Gruppe kommen würde, was bedeuteten würde, sofort eingebunden zu werden. Auch hatten wir Angst, bei so einer persönlichen Atmosphäre schlecht wieder gehen zu können, wenn es uns doch nicht gefällt. Zudem war es dort ziemlich dunkel und daher zum Lesen (weshalb wir hauptsächlich gekommen waren) eher ungeeignet. Jedenfalls endete es darin, dass wir nach einigen Minuten arkwarden rumstehen vor dem Laden uns dagegen entschieden haben, reinzugehen. Vielleicht haben wir uns auch nur Ausreden gesucht, um nichz aus unserer Komfortzone raus zu müssen. Wir hatten dann jedenfalls wieder sämtliche Möglickeiten der abendlichen Beschäftigung in Hiroshima offen. Leider hatten wir beide schon vor unserem Aufbruch gegessen, weshalb wir nicht essen gehen wollten. Also sind wir ein bisschen durch die große Einkaufstraße gelaufen. Irgendwann blieben wir dann vor dem Schild eines „Internetcafés“ stehen, dass einiges angeboten hatte, wir unter anderem Karaoke, Tischtennis, Animes und Mangas, usw… Anni hat dann gefragt, ob ich nicht Lust auf eine Runde Billiard habe, hatte ich zwar nur so semi, aber wir sind trotzdem rein. An der Kasse haben wir dann einen Billiardtisch für eine halbe Stunde geholt. In dem Raum standen ungefähr 5 Billiardtische und wir hatten natürlich genau den in der Mitte. Wir waren natürlich nicht die einzigen dort.

Auch wenn ich mich am Anfang alles andere als gut angestellt habe, hat es ziemlichen Spaß gemacht, weshalb wir dann nach einer viertel Stunde auf drei Stunden verlängert haben. Es gab auch einen Getränkeautomaten, wo man alle Getränke kostenlos gekommen hat und das haben wir auch ausgenutzt. In der Zwischenzeit wurde ich dann auch immer besser und bin von meinem absoluten Anfangsniveau, wo ich wirklich jeden Anstoß verhauen haben, zu einem soliden Einsteigerniveau gewechselt. Von den 5 Spielen die wir geschafft haben, hab ich sogar 4 gewonnen, obwohl Anni eigentlich bessesr war als ich, aber auch nur, weil in 3 von 4 Fällen Anni die schwarze Kugel unbeabsichtigt eingelocht hat. Zwischendurch waren wir sogar alleine in dem Raum, was ziemlich angenehm war. Insgesammt war der Abend dort super lustig wir sind froh, uns doch nicht für den Buchladen entschieden zu haben. Wir haben auch das freie WiFi dort ausgenutzt und uns erstmal ein paar Serien auf Netflix runtergeladen, für die Zeit, wo wir zuhause wieder nichts zu tun haben. Gegen 23:15 Uhr sind wir dann dort raus und haben uns auf den Heimweg gemacht. Kurzzeitig hatten wir auch überlegt, die nacht durchzumachen und nach Hause zu laufen, anstatt die Bahn zu nehmen, aber dafür hatte ich leider nicht die richtigen Schuhe an. Also sind wir nur zur Hiroshima station zurückgelaufen und haben dort sogar eine Bahn vor der letzten erwischt. Während der Bahnfahrt wurden wir beide dann aber ganz schön müde, weshalb wir, zuhause angekommen, doch schlafen gegangen sind. Abgesehen davon dass wir hier nicht genügend Sachen zu tun haben, um mich ne Nacht lang wach zu halten.

 

day 73 [12.04.]

6. August 1945, 8:15 Uhr…

Ich kann mir nicht vorstellen, wie es damals war, was damals passiert ist, wie es aussah, wie es roch, was das mit den Menschen gemacht hat, …

Alles was ich sehe, sind die Überreste, eingebettet in einer wieder aufgebauten Stadt, die kaum noch an die damalige Zeit erinnert. Die Stadt sieht aus, fast wie jede andere. Man geht durch die Straßen und sieht Einkaufsläden, Restaurants, Cafés und Drogerien. Die Straßen sind voll mit Einwohnern, aber auch mit Touristen, viel mehr als man gewohnt ist, viel mehr als selbst in der Hauptstadt. Man geht durch den Park, welcher wirklich schön angelegt ist. Wie üblich glänzt er mit Sauberkeit und Perfektion. Wenn man so am Rand des Flusses steht, fühlt man sich eher friedvoll, entspannt, ohne Probleme. Aber geht man weiter den Fluss entlang, weiter in den Park hinein, so sieht man die Überreste. Denkmäler, welche die Taten und die Toten eingemeißelt haben, während die Sonne auf sie scheint, als wäre nichts. Und würde man sich die Texte nicht durchlesen, könnte man das Ganze auch anders verstehen. Geht man weiter, so kommt man an einem leblosen Skelett der damaligen Zeit an, ein Überbleibsel der Katastrophe, stehengelassen um zu erinnern. Doch auch das steht so unscheinbar im Sonnenlicht, umgeben von Menschen, die nicht begreifen. Aber wer kann es ihnen denn verübeln? Die ganzen Zahlen, die Worte auf den steinernen Innenschriften schaffen es nicht ansatzweise das eigentliche Ausmaß in unseren Köpfen begreiflich zu machen. Nichts könnte das. Wir können es nur erahnen, versuchen zu begreifen, was damals passiert ist, wie es aussah, wie es roch, was es mit den Menschen gemacht hat, was es kostete… 

Es hat mehr gekostet, als wir uns vorstellen können. Mehr Menschenleben, mehr verstörte Seelen, mehr Nachwirkungen… Und warum das Ganze? Weil ein paar egoistische Menschen ihre Streitigkeiten nicht geregelt kriegen? Weil sie lieber Millionen von unschulidgen Lebenwesen mitreinziehen als sich einmal auf niveauvolle Gespräche hinunterzulassen? Einmal nach dem wirklich wichtigen suchen… Niemand der klar denken kann braucht Krieg. Niemand kann die Folgen eines solchen Massakers rechtfertigen, keine Religion kann das, keine geteilten Meinungen können das, und erst recht nicht eigensinnige unnütze Ziele. Egal wer du bist, egal woher du kommst, du hast niemals das Recht deine Wut und deinen Hass, deine Idealvorstellungen und Ziele, deine Träume und Wünsche, an so vielen Unschudigen auszulassen. Das haben sie nicht verdient. Dazu hast du nicht die Berechtigung. Niemand hat das, niemand hatte das jeh, niemand wird das jemals haben. Im Krieg gibt es nur Verlierer. Doch leider kennt die Zerstörungswut der Menschen keine Grenzen. Die Menschen sind egoistisch, die Menschheit nicht weitsichtig genug. Wann werden sie endlich begreifen, dass Waffen uns nicht weiterbringen? Wann werden sie einsehen, dass wir keinen Frieden mit Bomben erreichen? Wann wird diese ewige Suche nach der ultimativen Rüstung vorbei sein? Denn je weiter wir suchen, desto hässlicher wird es und dann… irgendwann gibt es kein zurück mehr. Irgendwann wird irgendwer seiner Brutalität keine Grenzen mehr setzen. Dann werden sie einsehen, dass die Menscheit zu weit gegangen ist, aber dann ist es zu spät… viel zu spät, die Folgen irreversibel, die Vernichtung zu stark.

Und während ich an den Denkmälern stand, kamen mir die Tränen, obwohl ich immer noch nichts begreifen konnte, mir die Ausmaße nicht vorstellen konnte. Vielleicht weinte ich über die Ignoranz der Menschheit, über meine Hilflosigkeit und der trivialen Existenz meiner Selbst. So stand ich da, die Tränen zurückhaltend während die Menschen um mich herum ebenfalls nicht begriffen. Sie haben gelacht, Fotos gemacht, für Selfies posiert. Ihre lachenden Kinder unter dem Mahnmal für all die verstorbenden Kinderseelen fotografiert, sich selber lachend vor der ewig brennenden Flamme, die erst ausgeht, wenn es keine Atomwaffen mehr gibt. Ich frage mich, ob sie es nicht begreifen wollen oder es nicht können. Ob sie ebenfalls an der Unvorstellbarkeit scheitern oder ob sie es gar nicht erst versuchen. Ich hab mich fast schon fehl am Platz gefühlt, ergriffen von unbekannten Gefühlen umgeben von Menschen, die scheinbar nicht das selbe fühlten…

Es ist schwer mit solch einer Tragödie richtig umzugehen. Soll man alles, was an den Schmerz erinnert vernichten oder doch lieber erhalten um zu erinnern? Es ist eine komplizierte Thematik auf die es wohl keine Antwort gibt. Aber wir dürfen nicht vergessen. Wir sollten nicht am Schmerz festhalten, sondern lernen und es besser machen. Niemals sollte so etwas wieder geschehen. Ich war damals nicht da, ich kann es mir immer noch nicht vorstellen, welcher Horror es war, für die die starben und für die, die überlebt haben. Ich kann nur froh sein, eben nicht damals da gewesen zu sein. Ich kann an der Friedensglocke läuten und hoffen, dass es nicht noch mal passiert… ich kann darüber nachdenken und zum nachdenken anregen…und selber den Schritt niemals gehen.

LOVE IS ALL WE NEED“…

day 72 [11.04.]

Unser Aufenthalt in Hiroshima wird halt echt nicht so spannend. Dafür hat man zeit, ein bisschen die Dinge nachzuholen, die man bisher vernachlässigt hat, wie zum Beispiel Japanisch lernen oder die Bücher die man mitgenommen hat zu lesen, aber auch zum Zeichnen oder mal wieder ein bisschen Sport machen findet sich hier die Zeit…

Unser Tag hat entspannt wie immer gestartet und nach ein bisschen frühstücken haben wir uns dazu entschieden, da das Wetter nicht ganz so sonnig war und wir uns für die größeren Dinge einen kompletten Tag nehmen wollen, einfach nur ein bisschen durch die Gegend zu spazieren. Nachdem wir uns dann fertig gemacht haben sind wir dann auch los. Unser eigentliches Ziel war der Bahnhof von Hiroshima, weshalb wir einfach an den Gleisen in diese Richtung gelaufen sind. Es ist übringens in unserem Haus genauso kalt wie draußen. Von den neben den Gleisen sind wir aber ziemlich schnell zu neben den Fluss, der parallel zu den Gleisen verläuft, gewechselt. So sind wir dan wieder einfach an einem Fluss entlanggelaufen. Hier konnte man soagr runter zum Wasser und direkt am Fluss entlanglaufen. Nachdem wir ein bisschen oben, unter den Kirschblütenbäumen gelaufen sind, haben wir das auch getan und sind eine ganze Weile neben dem Flussbett entlanggelaufen. Im Fluss sind sogar Kois rumgeschwommen und wir sind kurz stehen geblieben, um diese zu beobachten. Obwohl der Fluss an sich ziemlich idyllisch war, hat doch die Autobahn auf der anderen Seite etwas gestört. Irgendwann sind wir aber wieder weg vom Fluss um zu gucken, ob wir über denn überhaupt noch parallel zu den Gleisen laufen. Oben haben wir allerdings eine kleine Einkaufsstraße gefunden und sind dort rein. Natürlich mussten wir dann auch was kaufen. Einmal weil wir beide noch was aus dem 100¥-Shop benötigten und zum anderen weil es dort einen Supermarkt gab, der relativ günstig Obst verlauft hat. Da sind wir dann auch noch rein und sind nicht nur mit Obst wieder raus. Da wir aber keine Lust hatten, die ganzen Einkäufe noch weiter zu schleppen sind wir wieder zurückgegangen. Den Abend haben wir dann mi unseren üblichen nicht wirlich produktiven Sachen verbracht. Zum Glück hab ich noch ein paar Folgen einer Serie auf meinem Handy runtergeladen, aber die hab ich auch bald durch…