day 13 [11.02.]

Der Tag ist eigentlich soweit ziemlich unspannend gewesen. Eigentlich haben wir nur im Zimmer rumgehangen, nichts wichtiges getan und dazwischen ein bisschen gelernt. Es war heute Feiertag, weshalb einiges geschlossen hatte (fragt mich aber bitte nicht welcher). Das einzige spannende war, das ich das japanische Netflix entdeckt habe. Hier gibt es ja so viele geile Animes. Problem an der ganzen Sache ist bloß, das die keine Untertitel haben… damit war der kurzzeitige Hype dann auch wieder weg.

Und damit ich trotzdem was halbwegs spannendes hier hin schreibe, hier ein paar mehr oder weniger interessante Facts:

  1. Ich wohne im Hippo-House in Saitama-shi, welches ungefähr fünf Minuten Fußweg von der Bahnstation Kita-Toda entfernt ist und außerhalb von Tokio liegt.
  2. Ich lebe in einem sogenannten Share-House. Das sieht aus wie ein normales Wohnhaus, fühlt sich aber eher wie eine große Jugendherberge mit etwas mehr Privatsphäre an.
  3. Hier hat man ein Zimmer, was man sich im Normalfall mit 4 Leuten teilt, ich allerdings bewohne momentan (gegen einen Aufpreis) ein Zweibettzimmer mit Anni.
  4. Es gibt hier öffentliche Bäder, Toiletten, Duschen und Waschmaschinen nach Geschlechtern räumlich getrennt.
  5. Es gibt auch einen Gemeinschaftsraum mit Küche. Dort stehen u.a. ein E-Piano (welches ich leider nicht nutzen kann, da ich nur kabellose Kopfhörer habe), ein Fernseher und einigen Sitzgelegenheiten inklusive Tische. Die Küche hat sowohl Gas- als auch Elektroherdplatten, Mikrowellen und Öfen.
  6. Ich darf mir Geschirr, Essbesteck, Kochutelnsilien (also auch Pfannen und Töpfe etc.) selber kaufen. Es existieren zwar theoretisch welche für die Allgemeinheit, allerdings ist das praktisch nur ein Topf für sämtliche Leute hier.
  7. Die Türen hier dichten nicht gerade sehr gut ab, ergo ist es in den Fluren immer arschkalt und in den Zimmern dann viel zu warm, weil die ganze Zeit der Aircon heizt (oder alternativ ebenfalls kalt).
  8. Der Balkon wird eigentlich nur genutzt um Wäsche aufzuhängen, denn die darf unter keinen Umständen im Zimmer aufgehangen werden. Das liegt daran, dass aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit es hier schnell zu schimmeln anfängt.
  9. Unten im Eingangsbereich muss man sich seine Schuhe ausziehen um das Haus betreten zu können. Es darf nicht mit Straßenschuhen in den Fluren oder im Zimmer gelaufen werden.
  10. Ungefähr 80% der hier Lebenden kommen aus Deutschland.

day 12 [10.02.]

Heute schien endlich mal die Sonne. Nach gemütlichen ausschlafen haben Anni und ich uns entschieden, ein bisschen die Gegend zu erkunden. So sind wir also mittags los und haben uns ein bisschen Saitama angeguckt. Eigentlich wollten wir uns die Parks angucken, allerdings waren sämtlich eingezeichneten Grünflächen auf Google maps eher weniger grün. Es waren eher Spielplätze mit so’nem Sand-/Kieszeug und drei Bäumen drum rum. Allerdings haben wir am Anfang des Spielplatzes uns an einem Ticket Automaten noch Karten fürs Ghibli-Museum un Tokio geholt. Das haben wir zwar nicht komplett alleine geschafft aber konnten uns mit der Verkäuferin ganz gut verständigen. Das heißt also, einen Termin für den März haben wir schon (normalerweise muss man 6 Monate auf die Tickets warten). Wir haben festgestellt, dass Saitama auf der anderen Seite der Bahngleise, also gegenüberliegend von unserer, eigentlich ziemlich schön ist. Auf dem Rückweg wurden wir am Bahnhof dann allerdings von anfänglich zwei älteren Japanerinnen angeprochen. Höflich wie wir waren blieben wir stehen und hörten uns an, was sie uns sagen wollten. Am anfang haben sie uns so normale Dinge gefragt wie wo wir herkommen, ob wir Japanisch sprechen usw. jedoch wurden wir zeimlich schnell von insgesammt vier Japanierinnen belagert und vollgetextet. Wir wissen bis jetzt noch nicht, was sie eigentlich von uns wollten. Jedenfalls erzählten sie uns irgendwas davon, dass Buddha uns alle beschützt und glücklich macht, und wir doch mit ihnen zu einer bestimmten Station (die ich schon woeder vergessen habe) fahren sollen um dort gemeinsam happy zu werden. Wir allerdings haben versucht ihnen höflich beizubringen, dass wir uns mit unseren Freunden treffen wollen und eigentlich keine Zeit hatteb, DAs ging dann eine ganze Weile hin und her und egal was wir versuchten, die Frauen  ahben nicht locker gelassen. Nebenbei haben sie immer mittels Google Übersetzer uns ihre Aussagen ins Englische übersetzt, aber ob die Übersetzungen das waren, was sie gesagt haben bezweifliche ich bei einigen. Igendwann haben wir uns dann dazu entschieden, dass wir hier mit höflichem Ablehnen nicht mehr weiter kommen und so sind wir uns entshuldigend einfach gegangen, haben allerdings noch ein Flugblatt in die Hand gedrückt bekommen, was wir natürlich nicht lesen können… keine Ahnung in was für ne Sekte wir da reingerannt sind.

Back at home haben wir uns dann mit Nicole und Marie getroffen um zusammen einkaufen zu gehen. So sind wir dann erst zur Einkaufmall in der Nähe gelaufen und anschließend zum Supermarkt. Das Ding ist nämlich, dass wir alle 4 nicht alleine kochen wollten in der Gemeinschaftsküche, da man sich gerade als Neuling ganz schön eingeschüchtert von den anderen fühlt (außerdem ist für eine Person kochen immer etwas schwierig). So haben wir uns dann Lebensmittel und Kochutensilien für alle besorgt. Aus dem besorgten haben wir dann etwas improvisiertes Ramenähnliches gemacht, also eigentlich Udonnudeln mit Brühe und Gemüsepfanne, was allerdings nicht nur mega geil aussah, sondern auch so schmeckte. Wir werden ab jetzt also öfter gemeinsam kochen.

day 11 [09.02.]

Als wir heute morgen aufwachten, mussten wir feststellen, dass es schneit. Ich erinnere noch mal daran, dass an dem Tag wo wir ankamen, man im Pulli rumlaufen konnte. Aber das sollte uns natürlich nicht aufhalten und so haben wir beschlossen, einmal zur Sprachschule Probe zu fahren und da wir da dann schon in Tokio sind, uns vielleicht noch ein bisschen umzugucken. Also sind wir dann am späten Vormittag los und haben auch ziemlich gut die Sprachschule gefunden. Der Ort an sich war jetzt nicht so spannend und so entschieden wir uns, zurück nach Shinjuku zu fahren, wo wir auf dem Hinweg umgestiegen waren. Davor allerdings kontaktierten wir noch die anderen aus Shiohama um uns mit ihnen zu treffen. Da die allerdings etwas länger nach Shinjuku brauchten als wir, gingen wir vorher noch etwas essen. Wir entschieden und für ein Ramenrestaurant mit Automaten. Also hieß es sich vorne am Schaufenster etwas aussuchen, schließlich konnten wir die Beschriftung am Automaten nicht lesen, sich die Nummer merken und dann am Automaten die Nummer drücken, bezahlen und den Bon bekommen. Mit diesen musste man dann zur Küche und den dort abgeben und hat dafür eine Nummer. Dann konnte man sich setzen und musste darauf warten, dass die Nummer aufgerufen wurde. Im übrigen gibt es in jedem Restaurant hier kostenlos etwas zu trinken, meistens ist es gekühltes Wasser. Der Ramen war jedenfalls lecker.

Wir waren dann trotzdem noch eher in Shinjuku als die anderen und so sind wir dann noch kurz in das mit dem Bahnhof verbundene Kaufhaus gegangen und die Kinderklamotten sind hier ja mal richtig niedlich. Schade dass die einem nicht passen (aber besser fürs Geld). Jedenfalls sind wir dann noch auf das Rooftop des Gebäudes gegangen, allerdings waren dort so hohe Mauern, dass man bis auf die Gebäude, welche höher waren, nicht viel gesehen hat. Danach sind dann auch die anderen angekommen und so sind wir dann zu siebend durch Shinjuku gelaufen. Ziemlich schnell haben wir ein Virtel gefunden, wo alles voller Spielehallen, Games- und Technikläden und diversen Automaten voll war.

Dort sind wir dann von Halle zu Laden und haben alles einmal auf uns wirken lassen. Die erste Spielhalle war so laut, dass man wahrscheinlich nach 5 Minuten dauerhafte Hörschäden bekommen hätte und so sind wir ziemlich schnell auch wieder raus. Sehr interessant ist ürbingens, dass Alkohol und Verträge erst ab Volljärigkeit gehen, also sprich ab 20, sämtliche Spielehallen sowie Porn allerdings schon ab 18 frei sind. Wir waren unter anderem auch in einem kleinen Laden mit hauptsächlich Anime-Merch, der so klein und vollgestopft war, dass man Mühe hatte, durch die Gänge zu kommen ohne etwas umzuschmeißen. Jedenfalls hatte der Laden auch ein Obergeschoss und was es da so alles zu finden gab, gehört nicht hierher…(Ich kann nur so viel sagen, da bekommt die Wendung „Scheiße war das geil“ eine völlig neue Bedeutung) Wir waren auch ein einigen anderen Spielhallen wo dann das eine oder andere auch mal ausprobiert wurde, allerdings stellte es sich manchmal als etwas schwierig heraus, sich durch die Anleitung  zu kämpfen. Zwischendurch hatten wir dann auch jemanden aus unserer Truppe verloren, zum Glück aber auch wiedergefunden. Irgendwann sind wir dann aufgrund von Hunger noch in ein Fließband-Sushi-Restaurant essen gegangen und es war verdammt lecker. Hier gab es auch anstand Wasser Matchatee kostenlos dazu.

Danach sind wir dann wieder zurück zur Shinjuku Station um nach Hause zu fahren. Allerdings haben wir dort erstmal bemerkt, wie groß die eigentlich ist. Wärend der Teil aus Shiohama relativ schnell ihre Linie gefunden hatte, waren wir ertsmal vollkommen falsch. Aber nach gefühlt 20 Mal verlaufen und 10 Mal nach dem Weg fragen hatten wir dann auch endlich unsere Linie und unser Gleis gefunden. Auf dem Weg nach Hause habe ich allerdings Kopfschmerzen bekommen. Im Hippohouse angekommen haben Anni, Nicole, Marie und ich schon grob den Plan für Morgen besprochen, ehe ich dann schon aufgrund der stärker werdenen Kopfschmerzen früher als sonst ins Bett gegangen bin.

day 10 [08.02.]

Heute war Tag der Ämter. Durch den Wecker bin ich nach einer durchschlafenden Nacht 9:30 Uhr aufgewacht. Zum Frühstück haben wir dann mittels Übersetzer versucht herraus zu finden, für welche Milch wir uns eigentlich enztschieden hatten, aber mehr als das sie mit Calcium ist, haben wir nicht erfahren. Hat aber nicht schlecht geschmeckt, also eigentlich ziemlich normal. Später sind wir dann gegen 12 Uhr zusammen mit den anderen und jemand von der Organsation zum Einwohnermeldeamt gegangen. Ich habe jetzt also offiziell meinen Wohnort in Saitama. Habe ich nicht gestern noch gesagt, dass die Japaner sich an die Pfeile auf dem Boden halten? Heute wurde mir das Gegenteil bewiesen. Ich bin enttäuscht. Denn wenn es eine Rolltreppe nach oben gibt, werden die Pfeile zum hochlaufen ignoriert, da man die komplette Treppe zum runterlaufen benutzt. Anschließend ging es zur Bank. Dort haben wir dann ein japanisches Konto eröffnet. Ich werde hier übringens ständig mit meinem Zweitnamen angesprochen, da der auf den Dokumenten immer an letzter Stelle steht und da nunmal im Japanischen normalerweise der Vorname steht. Ich bin ziemlich froh, dass wir jemanden von der Organisation dabei hatten, denn ehrlich, alleine wäre man bei sowas ganz schön aufgeschmissen. Weder hätte ich eine Ahnung, wo ich überall hin muss noch was ich alles dafür brauche bzw machen muss, es spricht halt keiner Englisch hier. Also heißt es freundlich lächeln und sich auf Japanisch zutexten lassen. Verstehen tu ich dabei nur die Verbenden und sowas wie bitte und danke, also alles das, was für den Inhalt absolut unwichtig ist. Um es auszuprobieren habe ich gleich mal 100円 (<- das Kanji für Yen) auf mein Konto überwiesen. Ich habe jetzt also umgerechnet nicht mal einen Euro drauf, hurra! In der Bank wurde ich tatsächlich kurzzeitig übel müde und konnte mich kaum noch konzentrieren, glücklicher Weise war das allerdings in der Wartezeit.  Nachdem wir dann wieder zurück waren haben wir dann unsere Sim-Karten bekommen. Ich habe jetzt also auch mobile Daten hier. Allerdings habe ich keine japanische Telefonnummer. Um genau zu sein im Moment gar keine, da meine deutsche Simkarte natürlich nicht in meinem Handy ist. Das liegt daran, dass man hier erst wenn man 20 ist einen eigenen richtigen Vertrag mit Telefonnummer abschließen kann.

Am Abend haben wir dann beschlossen Ramen Essen zu gehen. Also hab ich die Restaurants in der Nähe rausgesucht und dann sind Anni, Lisa und ich auch schon los. Als wir dann an der zweiten Kreuzung gucken wollten wo wir lang müsse, hab´ ich dann festgestellt, dass ich mein Handy vergessen hatte. Als Guide hab ich also somit versagt. Wir haben dann natürlich trotzdem was gefunden. Bloß das Bestellen auf Japanisch war dann doch nicht ganz so einfach, vor allem, wenn man die Karte nicht lesen kann. Mit Hilfe der Kellnerin und viel hin und her haben wir es allerdings geschafft, sogar das ganze einmal vegetarisch zu bestellen. Als ich dan mit meiner Instantprint-Kamera ein Foto schießen wollte, um wenigtens eins von meinem ersten richtigen Ramen zu haben, musste ich festtellen, das ich keine Filme mehr drinnen hatte… also heute war echt mein Tag der Planung. Glücklicherweise hat die Kamera allerdings ne Speicherkarte drinnen, weshalb es doch ein Foto gibt^^

KODAK Camera Printer

Back at home haben wir jetzt allerdings nur noch ein Problem. Wir kriegen unsere Klimaanlage nicht richtig zum Laufen. Bis jetzt hat sie nur kalte Luft ausgespuckt, was nicht gerade dabei hilft, den Raum zu heizen. Naja eine Nacht werden wir es schon überleben.

day 9 [07.02.]

Irgendwann gegen 2 Uhr morgens (deutscher Zeit) bin ich wach geworden und habe daraufhin sehr verwirrt sie Stewardess gemustert, die anscheinend etwas von mir wollte. Es stellt sich ziemlich schnell heraus, dass sie anscheinend nur nachgefragt hatte, ob ich denn etwas trinken wollte. Kurz darauf musste ich leider auch feststellen, dass ich anscheinend den Sonnenaufgang verpasst hatte. Allerdings hätte ich den sowieso nicht gesehen, das wir die ganze Zeit die Fenster geschlossen halten mussten (also diese komischen Klappendinger mussten unten bleiben). Kurz darauf gab es dann auch das mehr oder weniger appetitliche Frühstück, wo wir dann auch endlich die Fenster wieder geöffnet haben. Bis auf Meer und Wolken haben wir allerdings nicht viel gesehen. Ungefähr eine Stunde später war es dann auch so weit, wir erreichten japanisches Festland und schon da sah man, wie bergig es eigentlich ist.

Als wir uns dann Tokio genähert haben, habe ich das erste Mal in meinem Leben Smog so richtig gesehen. In der Ferne wurde alles unscharf und gräulich und tatsächlich habe ich es zuerst für Dreck auf dem Flugzeugfenster gehalten. Tja und dann war es soweit. Nachdem wir die Bucht von Tokio überquert hatten, sind wir gelandet. Es ist irgendwie schon fazinierend, dass der Flughafen gefühlt auf dem Wasser gebaut wurde. Dann hieß es, Flugzeug verlassen und auf zur Einreisestelle (btw habe ich keine Ahnung wie das Ding tatsächlich heißt. Auf dem Weg dorthin hätten wir uns dann auch schon fast verlaufen, da es denn doch etwas unklar ausgeschildert war für nicht Japanisch oder Chinesisch Sprechende. Im Übrigen sind japanische Toiletten wirklich so komliziert wie behauptet, tausend Knöpfe mit einer Beschriftung, die einem nichts bringt. Auf dem Flughafen waren wenigstens noch einige mit einer englischen Übersetzung gekennzeichnet.

Es war übringens unglaublich, wie schnell wir bei der Einreisestelle durchkamen, denn als wir ankamen war da eine nicht gerade kleine Schlange. Allerdings ging es ständig vorwärts und nach nicht mal 10 Minuten waren wir dann auch schon am Schalter. Dort mussten wir dann unsere Residence card beantragen und obwohl man dafür einige persönliche Daten, Passfoto sowie Fingerabdrücke brauchte, ist man nach gefühlten 5 Minuten mit der fertig gedruckten Platikkarte rausgegangen. Ich glaube hätte man sowas in Deutschland machen wollen, hätten die wahrscheinlich gesagt, ja kommen sie nächsten Monat wieder, da haben sie dann ihren Termin. Das weitere Verlassen des Flughafens, sowie die Kofferabholung waren ziemlich unkompliziert. Als wir dann das rauskamen, wurden wir auch schon sofort von Leuten der Organisation empfangen. Dort stellte sich dann leider raus, das unsere Truppe auf unterschiedliche Häuser aufgeteilt wird. Anni und ich sind dann zusammen mit 3 weiteren und unser Begleitung von der Organisation zusammen nach Saitama gefahren. Das liegt etwas außerhalb von Tokio. Man muss übringens nicht mal das Gebäude verlassen um vom Flughafen zur Bahn zu kommen, die liegt ja auch direkt daneben. In der Bahn wurde einem die unterschiedliche Kultur ein bisschen bewusst. So haben zum Beispiel alle klicheehaft still auf ihr Handy gestarrt. Auch an den Bahnhöfen sind die Türen der Bahn auf dem Boden aufgezeichnet und alle stellen sich schön brav in der Reihe an. Ich glaube was auch nur in Japan funktioniert sind die Richtungspfeile auf dem Boden. Damit wird angegeben, auf welcher Seite und welche Richtung gelaufen werden darf. Diese sind auf dem ganzen Bahnhof sowie dem Bahnhofsgebäude zu finden.

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Gegen 15 Uhr sind wir dann im Share-House in Saitama angekommen. Dort haben wir dann unser Zimmer bekommen. Anni und ich wohnen zu zweit in einem Vierbettzimmer, allerdings auch erstmal nur für eine Woche. Danach müssen wir in ein anderes Zimmer umziehen, was dann tatsächlich auch von 4 Leuten bewohnt werden wird. Unser Zimmer ist ganz schön klein aber noch vollkommen machbar. Man fühlt sich hier ein bisschen so wie in einer Jugendherberge, nur halt mit jungen Erwachsenen. Zu viert wird es in den Zimmern hier allerings ganz schön eng. Wir haben zum Beispiel nur einen Minischreibtisch mit nur einem Stuhl und auch die Schränke sind für 4 Personen ganz schön knapp bemessen. Aber wir sind ja schließlich in Japan, da sind die kleinen Wohnräume kein Wunder. Nach dem wir dann eine Einführung in alles bekommen haben und den Tagesablauf für den nächsten Tag erfahren haben, hatten wir dann auch endlich Zeit für uns. Diese haben wir genutzt um Einkaufen zu gehen. Wir hatten Glück, da uns jemand der schon länger hier wohnte angeboten hatte, uns die Einkaufsmöglichkeiten zu zeigen. So sind dann Lisa, Anni und ich zusammen mit Christopher (einem Australier) und Vincent (einem Deutschen; er heißt nicht wirklich so, wir kennen bloß seinen richtigen Namen nicht, und er sieht halt aus wie ein Vincent) zur Shoppingmall gelaufen. Ich nur mit T-Shirt und Pulli, da es echt warm war. Bürgersteige sind hier übringens auch selten. Im Einkaufladen selber standen wir dann etwas überfordert vor den Regalen und hatten absolut keine Ahnung was wir kaufen sollten. Wir wussten ja nicht mal, was das meiste war. Zum Schluss haben dann ein paar Getränke, Müsli und Milch fürs Frühstück und Geschirr gekauft. Für ein Laktoseintollerantes Land gab es nebenbei bemerkt ein ganz schön große Auswahl an Milch und wir haben auf gut Glück zwei verschiedene genommen um ausprobieren zu können, welche besser ist.

Gegen 10 Uhr waren wir dann wieder im Hippo-House und haben und bettfertig gemacht. Dann habe ich noch die Blogeinträge von gestern und vorgestern nachgeholt, ehe ich dann kurz nach 12 Uhr auch schlafen gegangen bin, schließlich hatte ich noch ein bisschen Schlaf nachzuholen…

day 8 [06.02.]

Der Tag des Abfluges…

Meine Aufregung war so groß, dass ich trotz der 4 Stunden Schlaf am Tag davor es nicht geschaft habe, länger als eine Stunde zu schlafen. Ständig pumpte mein Körper eine neue Ladung Adrenalin in mein Blut und meine Gedanken kamen gar nicht mehr zur Ruhe. Deshalb waren wir auch viel zu früh in Tegel. Aber die verbliebe Zeit verlief viel zu schnell. Mein Koffer einschecken habe ich mich dann vor lauter Nervosität auch etwas dämlich angestellt, sehr zur Belustigung des Flughafenmitarbeiters. Am Flughafen habe ich dann neben Anni auch schon zwei der weiteren Work-and-Traveler kennengelernt. Und dann war irgendwann die Zeit des Abschiedes gekommenö einerseits war es schwer, aber auf der anderen Seite immer noch so unwirklich für mich, dass das wirklich ein Abschied für so lange Zeit war.

Ich, Caro und Anni in Tegel noch

Bei der Handtaschenkontrolle wurde an meinem Gepäck dann sogar einer Sprengstoffprobe unterzogen, von nebenbei einer sehr freundlichen berliner Mitarbeiterin kappa. Aber mein Notizbuch war dann doch nicht so explosiv wie vermutet. Im Flug nach Frankfurt saß ich dann auch erstmal alleine, also niemand neben mir den ich kannte.

Und dieser Flug war ganz schön schwer. Denn sobald ich im Flugzeug saß, kamm immer wieder ein Schwall an Gefühlen hoch. Immer wieder wurde mir schubweise bewusst, was und vor allen wen ich alles zurückgelassen hatte 7und dadurch auch schrecklich vermissen würde. Der Flug war allerdings ziemlich kurz und schon traf man sich mit den anderen wieder. Das half ziemlich dabei das ganze wieder auf die positive Schiene zu ziehen. Auf dem frankfurter Flughafen trafen wir dann auch schon auf den Rest unserer Truppe, also sprich alle, die mit AIFS an diesem Tag aus Deutschland nach Japan fliegen. Das Umsteigen lief problemlos ab und ehe wir uns versahen, saßen wir dann auch schon im Flieger nach Japan. Als wir gestartet sind, wurde es gerade dunkel. Also konnten wir die ganzen städte im schönen schein ihrer Lichter betrachten. Nach dem Abendessen, was wohlgemerkt eigentlich sogar ganz gut geschmeckt hat, bin ich dann irgendwann aufgrund meiner Müdigkeit in einen unruhigen und durchbrochenden Schlaf gedriftet.

 

 

 

day 7 [05.02.]

Der letzte komplette Tag in Deutschland und ich habe es denn auch mal geschafft, meinen Koffer fertig zu packen. Nach dem ich einige meiner Pullis wieder rausgeschmissen habe (ich hätte meinen ganzen Koffer damit vollstopfen können) war ich dann auch unter den 23 kg. Nur die ganzen Bücher mussten dafür ins Handgepäck.

Des weiteren konnten wir uns schon 23 Stunden vor Abflug online einschecken und weil wir das ziemlich zeitig auch getan haben, hab ich sogar einen Fensterplatz erwischt.

Trotzdem war der Tag stimmungsmäßig sehr seltsam, da es ständig von positiver Aufregung, Vorfreude und hibbeligem Tatendrang zu negativer Aufregung wie Angst wechselte.

day 6 [04.02.]

Heute hat der Tag leider sehr motivationslos gestartet. Ich hatte Mühe mich zu überhaupt irgendwas aufzuraffen, denn zum Nichtstun habe ich leider im Moment keine Zeit. Den Vormittag über hatte ich mit Selbstzweifel, Ängsten und irgendwie auch Panik zu kämpfen, vor dem was kommt. Aber es war zum Glück nicht sehr doll und zum Nachmittag hin wurde es auch wieder besser. Mit guter Musik konnte ich meine Sorgen wieder vergessen und bin nun fast fertig mit Koffer packen. Trotzdem macht es mir Angst, dass morgen schon der letzte komplette Tag hier sein wird. Oh man, ich werde ganz schön viel und ganz schön viele vermissen. Aber ich möchte positv und voller Vorfreude an die ganze Sache rangehen.

Funfact: Wenn ich Sachen erledige, höre ich oft etwas dabei. Entweder Podcasts oder Musik, wobei hier es sehr von der Tätigkeit abhängt, was ich höre. So hat heute meine Musik ständig zwischen Electro-Swing, Retro electro and synthwave sowie Venus EM noise gewechselt. Ich kann übringens jedem empfehlen bei Konzentrationssachen sich mal Planeten anzuhören, vorzugsweise zum Beispiel Jupiter. Saturn eher nicht so, der klingt gruselig. Nebeibei haben allerdings RM und Hobi die ganze Zeit in meinem Kopf „you’re my tear, you’re my, you’re my tear…“ gesungen, da ich den ganzen Tag über einen Ohrwurm von “Outro: Tear“ hatte. Ist echt super…

Zum Abendbrot gab es dann die sehr leckeren (veganen) Reste von gestern aufgewertet mit einem Schnitzel und da nichts weiter spannendes geschehen ist, ist das heutige Bild halt davon ¯\_(ツ)_/¯

 

 

 

 

 

 

Panik? Hat hier irgendjemand was von Panik gesagt?…..

…pfff nein ich hab doch keine PANIK!?

ok vielleicht doch ein bisschen…. nein was? ich habe DEZENT Panik

…scheise alda ich dreh durch…

aaaarrrgggruzihguuhiäo

day 5 [03.02.]

Bin ich vielleicht gestern viel zu früh eingeschlafen und habe deshalb vergessen, den Blog zu schreiben..? ja….ups….

Der Sonntag war für mich der letzte Tag, an dem ich noch was vorhatte, das heißt die jetzt folgenden Tage (es sind nur noch zwei…) habe ich Zeit mich voll und ganz aufs Packen, Zimmer aufräumen und dem Projekt 私の世界 zu widmen.

Jedenfalls war ich das erste Mal in meinem Leben bei einem Eishockeyspiel und muss sagen, dass mir es eigentlich ziemlich gefallen hat. Auch wenn ich den ganzen Tag mit Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten zu kämpfen hatte und es mir deshalb oft schwer viel, dem Spielgeschehen zu folgen. Trotzdem nochmal danke dafür Janic…

Nach dem ich dann am späten Nachmittag zu Hause ankam, war meine Mutter gerade dabei Essen vorzubereiten und so habe ich sehr sehr lecker zu Abend gegessen. Eigentlich wollte ich mich danach nur kurz ausruhen und ein bisschen lesen, da ich noch ein, zwei Sachen zu erledigen hatte. Allerdings bin ich dabei ziemlich schnell eingeschlafen.

day 4 [02.02.]

Heute war wieder ein Tag, geprägt von Abschieden. Ich war heute das letzte Mal beim Training und habe somit auch super viele tolle Leute das letzte Mal vor Japan gesehen. Trotzdem war es sehr schön, auch wenn ich  heute gerade beim Fußball nicht gerade Glanzleistungen hingelegt habe. Karsten war natürlich auch vor Ort. Oh man… ich werde diese ganzen Idioten ganz schön vermissen.

Abends war ich dann noch relativ kurz auf der Abschlussparty von Annika, meiner Mitreisenden. Obwohl ich am Anfang meine üblichen Schwierigkeiten hatte mich in die Gruppe einzufinden, durfte ich ein paar sehr sympatische Menschen kennen lernen. Jetzt bin ich allerdings nur noch müde und möchte ins Bett…