Irgendwann gegen 2 Uhr morgens (deutscher Zeit) bin ich wach geworden und habe daraufhin sehr verwirrt sie Stewardess gemustert, die anscheinend etwas von mir wollte. Es stellt sich ziemlich schnell heraus, dass sie anscheinend nur nachgefragt hatte, ob ich denn etwas trinken wollte. Kurz darauf musste ich leider auch feststellen, dass ich anscheinend den Sonnenaufgang verpasst hatte. Allerdings hätte ich den sowieso nicht gesehen, das wir die ganze Zeit die Fenster geschlossen halten mussten (also diese komischen Klappendinger mussten unten bleiben). Kurz darauf gab es dann auch das mehr oder weniger appetitliche Frühstück, wo wir dann auch endlich die Fenster wieder geöffnet haben. Bis auf Meer und Wolken haben wir allerdings nicht viel gesehen. Ungefähr eine Stunde später war es dann auch so weit, wir erreichten japanisches Festland und schon da sah man, wie bergig es eigentlich ist.

Als wir uns dann Tokio genähert haben, habe ich das erste Mal in meinem Leben Smog so richtig gesehen. In der Ferne wurde alles unscharf und gräulich und tatsächlich habe ich es zuerst für Dreck auf dem Flugzeugfenster gehalten. Tja und dann war es soweit. Nachdem wir die Bucht von Tokio überquert hatten, sind wir gelandet. Es ist irgendwie schon fazinierend, dass der Flughafen gefühlt auf dem Wasser gebaut wurde. Dann hieß es, Flugzeug verlassen und auf zur Einreisestelle (btw habe ich keine Ahnung wie das Ding tatsächlich heißt. Auf dem Weg dorthin hätten wir uns dann auch schon fast verlaufen, da es denn doch etwas unklar ausgeschildert war für nicht Japanisch oder Chinesisch Sprechende. Im Übrigen sind japanische Toiletten wirklich so komliziert wie behauptet, tausend Knöpfe mit einer Beschriftung, die einem nichts bringt. Auf dem Flughafen waren wenigstens noch einige mit einer englischen Übersetzung gekennzeichnet.
Es war übringens unglaublich, wie schnell wir bei der Einreisestelle durchkamen, denn als wir ankamen war da eine nicht gerade kleine Schlange. Allerdings ging es ständig vorwärts und nach nicht mal 10 Minuten waren wir dann auch schon am Schalter. Dort mussten wir dann unsere Residence card beantragen und obwohl man dafür einige persönliche Daten, Passfoto sowie Fingerabdrücke brauchte, ist man nach gefühlten 5 Minuten mit der fertig gedruckten Platikkarte rausgegangen. Ich glaube hätte man sowas in Deutschland machen wollen, hätten die wahrscheinlich gesagt, ja kommen sie nächsten Monat wieder, da haben sie dann ihren Termin. Das weitere Verlassen des Flughafens, sowie die Kofferabholung waren ziemlich unkompliziert. Als wir dann das rauskamen, wurden wir auch schon sofort von Leuten der Organisation empfangen. Dort stellte sich dann leider raus, das unsere Truppe auf unterschiedliche Häuser aufgeteilt wird. Anni und ich sind dann zusammen mit 3 weiteren und unser Begleitung von der Organisation zusammen nach Saitama gefahren. Das liegt etwas außerhalb von Tokio. Man muss übringens nicht mal das Gebäude verlassen um vom Flughafen zur Bahn zu kommen, die liegt ja auch direkt daneben. In der Bahn wurde einem die unterschiedliche Kultur ein bisschen bewusst. So haben zum Beispiel alle klicheehaft still auf ihr Handy gestarrt. Auch an den Bahnhöfen sind die Türen der Bahn auf dem Boden aufgezeichnet und alle stellen sich schön brav in der Reihe an. Ich glaube was auch nur in Japan funktioniert sind die Richtungspfeile auf dem Boden. Damit wird angegeben, auf welcher Seite und welche Richtung gelaufen werden darf. Diese sind auf dem ganzen Bahnhof sowie dem Bahnhofsgebäude zu finden.



Gegen 15 Uhr sind wir dann im Share-House in Saitama angekommen. Dort haben wir dann unser Zimmer bekommen. Anni und ich wohnen zu zweit in einem Vierbettzimmer, allerdings auch erstmal nur für eine Woche. Danach müssen wir in ein anderes Zimmer umziehen, was dann tatsächlich auch von 4 Leuten bewohnt werden wird. Unser Zimmer ist ganz schön klein aber noch vollkommen machbar. Man fühlt sich hier ein bisschen so wie in einer Jugendherberge, nur halt mit jungen Erwachsenen. Zu viert wird es in den Zimmern hier allerings ganz schön eng. Wir haben zum Beispiel nur einen Minischreibtisch mit nur einem Stuhl und auch die Schränke sind für 4 Personen ganz schön knapp bemessen. Aber wir sind ja schließlich in Japan, da sind die kleinen Wohnräume kein Wunder. Nach dem wir dann eine Einführung in alles bekommen haben und den Tagesablauf für den nächsten Tag erfahren haben, hatten wir dann auch endlich Zeit für uns. Diese haben wir genutzt um Einkaufen zu gehen. Wir hatten Glück, da uns jemand der schon länger hier wohnte angeboten hatte, uns die Einkaufsmöglichkeiten zu zeigen. So sind dann Lisa, Anni und ich zusammen mit Christopher (einem Australier) und Vincent (einem Deutschen; er heißt nicht wirklich so, wir kennen bloß seinen richtigen Namen nicht, und er sieht halt aus wie ein Vincent) zur Shoppingmall gelaufen. Ich nur mit T-Shirt und Pulli, da es echt warm war. Bürgersteige sind hier übringens auch selten. Im Einkaufladen selber standen wir dann etwas überfordert vor den Regalen und hatten absolut keine Ahnung was wir kaufen sollten. Wir wussten ja nicht mal, was das meiste war. Zum Schluss haben dann ein paar Getränke, Müsli und Milch fürs Frühstück und Geschirr gekauft. Für ein Laktoseintollerantes Land gab es nebenbei bemerkt ein ganz schön große Auswahl an Milch und wir haben auf gut Glück zwei verschiedene genommen um ausprobieren zu können, welche besser ist.

Gegen 10 Uhr waren wir dann wieder im Hippo-House und haben und bettfertig gemacht. Dann habe ich noch die Blogeinträge von gestern und vorgestern nachgeholt, ehe ich dann kurz nach 12 Uhr auch schlafen gegangen bin, schließlich hatte ich noch ein bisschen Schlaf nachzuholen…