Eine Überschrift voller Dreien…
Heute wurde ich durch Anni geweckt, die etwas von gestern in meinem Zimmer holen war, als ich sie dann ziemlich verschlafen anguckte, erinnerte sie mich daran, dass wir in einer halben Stunde los wöllten. Das hatte ich ganz vergessen. Also habe ich mich schnell fertig gemacht und gefrühstückt, ehe wir dann mit den anderen mit dem Auto losgefahren sind. Die meistens Japaner die hier sind, wollen die Kochi-Präfektur erkunden. Also haben wir einen Sightseeing-Ausflug zum südlichsten Punkt der Insel gemacht. Der Weg dorthin war eigentlich die ganze Zeit am Meer entlang, was schon ein ziemlich schöner Ausblick war. Leider war das Wetter heute nicht so gut. Es war bewölkt, hat leicht geregnet und der Wind war ziemlich stark. Da ich meine Haare wie immer offen hatte, war diese natürlich innerhalb von Sekunden durcheinander und zerstört. Zuerst sind wir zu einem Aussichtpunkt gelaufen. Die See war ganz schön rau, aber trotzdem beeindruckend, wie sie so kraftvoll gegen die Felsen gespült wurde. Dann sind wir ein bisschen an der Küste entlanggelaufen (also oben auf dem Bergrand, denn weiter ran kam man nicht).

Anschließend haben wir kurzen Stop in einem Restaurant gemacht (wo ich immer noch nichts geschmeckt habe) und haben uns dann auf den Rückweg gemacht. Dabei haben wir noch mal halt am Shimanto-River gemacht, welcher wohl ziemlich bekannt ist. Dort angekommen mussten wir erst mal ein Stück durch blühende Rapswiesen laufen um zum Flussbett zu gelangen. Das Flussbett selber war ziemlich steinig und erstaunlich flach. Trotzdem war es irgendwie entspannend da am Flussufer zu stehen, den Fluss leise plätschern zu hören und hinter einem die blühenden Rapsblüten unter den kahlen Ästen der unzähligen Bäume dort. Dort kam dann auch seit langer Zeit ein bisschen mein Geruchssinn zurück. Doch auch von dort sind wir irgendwann wieder gegangen um nach Hause zu fahren mit noch einem Zwischenstop, einem Supermarkt. Auf dem Weg dorthin haben wir uns mit Komatsu-san unterhalten und sind dabei irgendwann auf Spiele im Auto gekommen. Das endete dann darin, dass wir angefangen haben, „Ich-packe-meinen-Koffer-und-nehme-mit“ zu spielen und zwar schön mit dem deutschen Satz davor und dann weiter aber mit japanischen Wörtern. Die erste Runde hat Komatsu-san gewonnen, die zweite mit englischen Wörtern dann ich (woop woop). Beim Supermatkt dann haben hauptsächlich Anni und ich eingekauft. Wir haben nämlich den anderen verprochen, heute abend etwas deutsches zu kochen. Leider sind die Zutaten für die meisten deutschen Gerichte hier entweder nicht erhältlich oder viel zu teuer. Also haben wir uns für Bauerfrühstück entschieden. Die erste Hürde waren saure Gurken, aber tatsächlich haben wir (oder eher Komatsu-san) welche gefunden. Wir sind schon groß angekündigt mit dem Ziel saure Gurken zu suchen in den Laden gegangen und während Anni und ich nach Kartoffeln gesucht haben, kamen die anderen mit tausend eingelegten Gurken an. Die nächste Schwierigkeit bestand aus Kartoffeln finden. Denn zwar findet man hier welche, das sind dann aber meistesn nur drei Stück einzeln verpackt. Letztendlich mussten wir aber solche nehmen, denn große Auswahl hatten wir halt nicht. Dann haben wir noch Speck gesucht, aber es wurde dann eher Bacon am Stück, und Zwiebeln. Mit den gekauften Zutaten ging es dann ab nach Hause. Wenn hier übringens jemand für die anderen kocht, wird zum Schluss einfach die Rechnung geteilt. Zuhause angekommen haben wir dann auch schoon angefangen, die Kartfoffeln zu kochen. Als diese fast fertig waren ging es dann weiter mit den Zwiebeln und dem „Speck“. Daraus haben wir dann Bratkartoffeln gemacht und diese mit Ei und den kleingehäckselten sauren Gurken gemischt. Die Gurken waren übringens über geil und haben genau so geschmeckt, wie sie sollten. Die werden also auf jeden Fall noch mal gekauft. Unser Endprodukt sah dann bloß leider nicht ganz so aus, wie es sollte, da es nicht richtig Omelette wurde sondern eher eine leicht matchig aussehende Masse. Gut dass niemand von den anderen weiß, wie es eigentlich aussehen sollte. Als wir es dann den anderen präsentiert und serviert haben, wurde das ganze mit großen Staunen betrachtet. Es wurde behandelt wir irgendetwas mega besonderes, während Anni und ich daneben saßen und unser durchschnittliches Essen betrachtet haben. Die Japaner unser Gruppe haben sich natürlich erstmal ne Schüssel Reis dazu geholt. Dann wurde gegessen und es hat sogar ziemlich gut geschmeckt. Es war so geil, endlich mal wieder schmecken zu können. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal über ein Gericht mit Kartoffeln zu freuen würde. An dem Abend hab ich dann natürlich auch viel zu viel gegessen, aber ich konnte einfach nicht aufhören. Die beiden Schüsseln waren zum Schluss auch leer und allen hat es sehr gefallen. Der Reis wurde zum Schluss auch weggelassen. Jetzt haben wir nur noch ein paar Kartoffeln über, die nicht mehr in die Pfannen gepasst haben. Irgendwann nach dem Essen hat dann Komatsu-san von „Ich packe meinen Koffer und nehme mit“ erzählt, wo wir dann natürlich sofort alle eine Runde gespielt haben. Der Satz wurde auch zusammen mit dem Namen des heutigen Gerichtes „Bauernfrühstück“ auf unserer wunderschönen Tafel am Kühlschrank ergänzt. Nach dieser spannenden „Bauerfrühstück-Party“ sind dann alle ins Bett gegangen, da morgen wieder gearbeitet wird.







