day 33 [03.03.]

Eine Überschrift voller Dreien…

Heute wurde ich durch Anni geweckt, die etwas von gestern in meinem Zimmer holen war, als ich sie dann ziemlich verschlafen anguckte, erinnerte sie mich daran, dass wir in einer halben Stunde los wöllten. Das hatte ich ganz vergessen. Also habe ich mich schnell fertig gemacht und gefrühstückt, ehe wir dann mit den anderen mit dem Auto losgefahren sind. Die meistens Japaner die hier sind, wollen die Kochi-Präfektur erkunden. Also haben wir einen Sightseeing-Ausflug zum südlichsten Punkt der Insel gemacht. Der Weg dorthin war eigentlich die ganze Zeit am Meer entlang, was schon ein ziemlich schöner Ausblick war. Leider war das Wetter heute nicht so gut. Es war bewölkt, hat leicht geregnet und der Wind war ziemlich stark. Da ich meine Haare wie immer offen hatte, war diese natürlich innerhalb von Sekunden durcheinander und zerstört. Zuerst sind wir zu einem Aussichtpunkt gelaufen. Die See war ganz schön rau, aber trotzdem beeindruckend, wie sie so kraftvoll gegen die Felsen gespült wurde. Dann sind wir ein bisschen an der Küste entlanggelaufen (also oben auf dem Bergrand, denn weiter ran kam man nicht).

Anschließend haben wir kurzen Stop in einem Restaurant gemacht (wo ich immer noch nichts geschmeckt habe) und haben uns dann auf den Rückweg gemacht. Dabei haben wir noch mal halt am Shimanto-River gemacht, welcher wohl ziemlich bekannt ist. Dort angekommen mussten wir erst mal ein Stück durch blühende Rapswiesen laufen um zum Flussbett zu gelangen. Das Flussbett selber war ziemlich steinig und erstaunlich flach. Trotzdem war es irgendwie entspannend da am Flussufer zu stehen, den Fluss leise plätschern zu hören und hinter einem die blühenden Rapsblüten unter den kahlen Ästen der unzähligen Bäume dort. Dort kam dann auch seit langer Zeit ein bisschen mein Geruchssinn zurück. Doch auch von dort sind wir irgendwann wieder gegangen um nach Hause zu fahren mit noch einem Zwischenstop, einem Supermarkt. Auf dem Weg dorthin haben wir uns mit Komatsu-san unterhalten und sind dabei irgendwann auf Spiele im Auto gekommen. Das endete dann darin, dass wir angefangen haben, „Ich-packe-meinen-Koffer-und-nehme-mit“ zu spielen und zwar schön mit dem deutschen Satz davor und dann weiter aber mit japanischen Wörtern. Die erste Runde hat Komatsu-san gewonnen, die zweite mit englischen Wörtern dann ich (woop woop). Beim Supermatkt dann haben hauptsächlich Anni und ich eingekauft. Wir haben nämlich den anderen verprochen, heute abend etwas deutsches zu kochen. Leider sind die Zutaten für die meisten deutschen Gerichte hier entweder nicht erhältlich oder viel zu teuer. Also haben wir uns für Bauerfrühstück entschieden. Die erste Hürde waren saure Gurken, aber tatsächlich haben wir (oder eher Komatsu-san) welche gefunden. Wir sind schon groß angekündigt mit dem Ziel saure Gurken zu suchen in den Laden gegangen und während Anni und ich nach Kartoffeln gesucht haben, kamen die anderen mit tausend eingelegten Gurken an. Die nächste Schwierigkeit bestand aus Kartoffeln finden. Denn zwar findet man hier welche, das sind dann aber meistesn nur drei Stück einzeln verpackt. Letztendlich mussten wir aber solche nehmen, denn große Auswahl hatten wir halt nicht. Dann haben wir noch Speck gesucht, aber es wurde dann eher Bacon am Stück, und Zwiebeln. Mit den gekauften Zutaten ging es dann ab nach Hause. Wenn hier übringens jemand für die anderen kocht, wird zum Schluss einfach die Rechnung geteilt. Zuhause angekommen haben wir dann auch schoon angefangen, die Kartfoffeln zu kochen. Als diese fast fertig waren ging es dann weiter mit den Zwiebeln und dem „Speck“. Daraus haben wir dann Bratkartoffeln gemacht und diese mit Ei und den kleingehäckselten sauren Gurken gemischt. Die Gurken waren übringens über geil und haben genau so geschmeckt, wie sie sollten. Die werden also auf jeden Fall noch mal gekauft. Unser Endprodukt sah dann bloß leider nicht ganz so aus, wie es sollte, da es nicht richtig Omelette wurde sondern eher eine leicht matchig aussehende Masse. Gut dass niemand von den anderen weiß, wie es eigentlich aussehen sollte. Als wir es dann den anderen präsentiert und serviert haben, wurde das ganze mit großen Staunen betrachtet. Es wurde behandelt wir irgendetwas mega besonderes, während Anni und ich daneben saßen und unser durchschnittliches Essen betrachtet haben. Die Japaner unser Gruppe haben sich natürlich erstmal ne Schüssel Reis dazu geholt. Dann wurde gegessen und es hat sogar ziemlich gut geschmeckt. Es war so geil, endlich mal wieder schmecken zu können. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal über ein Gericht mit Kartoffeln zu freuen würde. An dem Abend hab ich dann natürlich auch viel zu viel gegessen, aber ich konnte einfach nicht aufhören. Die beiden Schüsseln waren zum Schluss auch leer und allen hat es sehr gefallen. Der Reis wurde zum Schluss auch weggelassen. Jetzt haben wir nur noch ein paar Kartoffeln über, die nicht mehr in die Pfannen gepasst haben. Irgendwann nach dem Essen hat dann Komatsu-san von „Ich packe meinen Koffer und nehme mit“ erzählt, wo wir dann natürlich sofort alle eine Runde gespielt haben. Der Satz wurde auch zusammen mit dem Namen des heutigen Gerichtes „Bauernfrühstück“ auf unserer wunderschönen Tafel am Kühlschrank ergänzt. Nach dieser spannenden „Bauerfrühstück-Party“ sind dann alle ins Bett gegangen, da morgen wieder gearbeitet wird.

day 32 [02.03.]

Gestern sind Nonoka und die andere japanische Frau abgereist, dafür kam heute jemand neues an. Ich wurde zwar bei ihrer Ankuft gegen 7 Uhr wach, bin aber wieder eingeschlafen. Aufegstanden bin ich dann etwas später. Dann bin ich runter gegangen und hab erstmal ganz in Ruhe gefrühstückt. Da ich immer noch nichts schmecke, habe ich einfach nur Reis gegesssen, da der satt macht und wir den hier kostenlos bekommen. Anschließend habe ich verschiedens gemacht, wie unter anderem zeichnen, den Blog mal wieder schreiben oder ähnliches. Zwischenduch hab ich die ganze Zeit über gegessen, Reis natürlich. Während ich dann da so saß kam auch irgendwann die neue Mitbewohnerin an, die gerade einkaufen war. Sie stellte sich als Kanou an und fing dann an zu kochen. Zwischenzeitlich kamen auch mal Annika und Henrik in die Küche, wobei Anni geblieben ist und Henrik nach dem er etwas gegessen hatte wieder ging. Da ich nicht den ganzen tag drinnen hocken wollten habe ich Anni irgendwann gefragt, ob wir nicht spazieren gehen wollen und sie stimmte zu. Also sind wir nachmittags dann einfach drauf los durch den Ort. Anfänglich fanden wir, dass irgendwie eine ziemlich komische Stimmung herrschte. Die Luft wirkte leicht dick und alles wirkte ein bisschen verlassen. Wir sind dann Richtung Meer gelaufen, vorbei an einigen kleineren Obstplantagen, die bestimmt alle zu unserer Farm gehören. Trotzdem wirkte alles sehr ruhig und idylisch, was für uns eine willkommede Abwechslung zu Tokyo war. Am Meer waren wir relativ schnell angekommen, Allerdings war das eher ein Mix aus Felsklippen, Steinstrand und kleinem Fischerhafen, weshalb wir nicht wirklich zum Wassser konnten. An dem Ort allerdings wo wir angekommen sind stant auch ein Tor rum, was auf einen Shintoshrein hindeutet. Es war schon irgendwie cool wie dieses alte Steintor da abgeschieden vom Rest am Waldrand stand.

Ziemlich einstimming entschlossen gingen wir dann zum Schrein. Es war ein kleiner Holzschrein, der ziemlich neu aussah. Allein und verlassen stand er da im Wald in der Nähe der Küste und wir völlig allein bei ihm. Das Wetter war bedeckt und es würde wahrscheinlich bald regnen. Die Stimmung dort lässt sich schwer beschreiben, aber hauptsächlich war sie beruhigend. Als wir gehen wollten, kam uns dann tatsächlich jemand entgegen, wir sind also doch nicht die einzigen gewesen. Übringens hat der Schrein etwas weiter hinten auch Parkplätze, die mit einer Straße erreichbar sind. Anni und ich gingen dan jedenfalls wieder Richtung Wohnhaus. Auf dem Rückweg hat es dann auch ein bisschen angefangen zu tröpfeln. Kurz haben wir dann noch überlegt, ob wir weiter gehen oder nicht. Ich entschied mich dann allerdings daneben, da aufgrund meiner verstopften Nase ich ein leichtes drücken im Kopf hatte. Außerdem lohnt es sich wahrscheinlich eher bei guten Wetter. Zuhause angekommen haben wir dann auf die anderen gewartet. Heute Abend stand Takoyaki-Party an. Hier wird übringens wenn abends etwas spezielles gegessen wird, es gleich als Party bezeichnet. Bis dahin hab ich noch ein bisschen Reis gegessen, allerdings mit haufenweise Chilli drüber, in der Hoffung, mir damit die Nase freibrennen zu können. Geholfen hat es aber leider nicht. Ich könnte heulen… Da hat man wahrscheinlich einmal im Leben die Möglichkeit selbstgemachtes Takoyaki essen zu können und dann entscheidet sich mein Körper dazu, nicht schmecken zu können…geil.  Für alle die es nicht wissen, Takoyaki sind Teigbällchen gefüllt mit traditioneller Weise Tintenfisch. Als die anderen von Arbeit ankamen wurde dann auch sofort mit den Vorbereitungen angefangen, also sprich Teig angerührt und Sachen geschnippelt. Dann wurde sich zusammen an den Tisch gesetzt auf dessen Mitte sich eine spezielle Pfanne mit Heizplatte befand. Der Teig wurde dann in die Pfanne gefüllt, pro Bällchen ein Stück Füllung rein und dann Frühlingszwiebeln und so#n Krispszeug rübergetreut. Nach kurzer Anbackzeit wurden die Bällchen dann gedreht, um auch von allen Seiten dutch zu sein. Gegessen wurden sie dann noch mit Mayo und Takoyakisoße. Die Füllung wechelten bei uns ab. Angefangen haben wir mit Tintenfisch, dann Fischwürstchen, dann Käse und in der letzten Pfanne haben wir alles gemischt. Es sah alles ultra lecker aus und war es auch bestimmt, bloß ich habe davon nicht mitbekommen. Hoffentlich wiederholen wir das Ganze irgendwann noch einmal. Abgeschlossen wird das Essen hier immer mit entweder Dekopon oder Butan. Eigentlich ess ich ja keine Mandarinen und Orangen, aber jedes kostenlose Obst in Japan sollte man nutzten und sie sind ja auch lecker. Es ist bloß ein bisschen ungewohnt für mich, etwas zu essen, was ich jahrelang nicht gegessen habe. Für abends hatten dann Annika und ich noch was vorbereitet. Wir haben hier am Kühlschrank so ne kleine Magnettafel zu hängen, auf die man schreiben kann. Das haben wir genutzt und eine Liste schwieriger deutscher Wörter aus dem Internet raufgeschrieben, ergänzt durch unsere Erfahrungen. Nach dem Essen haben wir die dann den anderen vorgedtellt und sind zusammen die Wörter durchgegangen. Komatsu-san hat währenddessen die Übersetzungen dazugeschrieben sowie die Auspracheweise in Katakana darüber. Es war schon witzig, wie einige Sachen betont wurden, so dass Anni und ich uns zwischendurch schon ganz schön einen abgelacht haben. Irgendwann wurde dann noch Sake rausgeholt, wo wir beide sogar ein Schluck probieren durften. Auch wenn ich ja nichts geschmeckt habe, kann ich trotzdem sagen, dass der ziemlich mild war. Irgendwann sind wir dann von Wörtern zu Lauten übergegangen. Da sind wir dann irgendwann bei ö und ü hängengeblieben, da der Unterschied überhaupt nicht erkennbar war. Generell war es echt ein lustiger Abend und wir sind froh, auf die Farm gekommen zu sein. Als dann langsam alle schlafen gegangen sind, sind Anni und ich noch in mein Zimmer gegangen, da wir den Film, den wir letztes Mal angefangen hatten beenden wollten. Dazu hatten wir uns sogar Popcorn geholt, wo wir eigentlich dachten, es sei Mikrowellenpopcorn. Es stellte sich aber heraus, dass es lediglich sehr kleine Tüten mit schon fertigen Popcorn waren. Das ist mal wieder so typisch Japan. Nach Beendigung des Filmes haben wir uns dann auch nachtfertig gemacht und sind ins Bett gegangen.

day 31 [01.03.]

Erstmal möchte ich noch einen kleinen Nachtrag von gestern machen. da ich zu müde und zu faul war, alles niederzuschreiben. Also…

Die Leute hier sind wie gesagt ultra nett. Besonders eine jüngere, sehr aufgeweckte, Japanerin namens Nonoka hat uns sehr herzlich in Emfang genommen. Von ihr wurden wir auch rumgeführt und haben alles erklärt bekommen. Sie hat uns auch unsere Zimmer gezeigt. Hier hat jeder sein eigenes Zimmer. Mein Zimmer ist zwar das kleinste, aber vollkommen ko. Das ganze Haus hier ist zwar sehr neu, aber mit vielen traditionellen Elementen. So ist der Boden bei mir im Zimmer zum Beispiel mit Tatamimatten ausgelegt (6 Stück). Das Ganze sorgt dafür, dass das Zimmer leicht nach Heu riecht. Als wir das Zimmer bekommen haben, war es eigentlich vollkommen leer. Dazu haben wir dann ein Futon mit Decke und Kissen bekommen. Das heißt also, schön auf dem Boden pennen. Meine Decke ist gefüht dicker als der Futon… Wir haben dann außerdem noch einen Mülleimer und eine Wäschestange bekommen. Natürlich gibt es einen Aircon im Zimmer haufenweise Steckdosen, die ich nie benutzen werde. Die Vorhänge im Zimmer dürfen wir komischer Weise nicht aufziehen. Als wir Nonokasan gefragt haben warum, konnte sie uns dass auch nicht beantworten. Hier haben wir dann auch mitgeteilt bekommen, dass wir gar nicht unser eigenes Geschirr brauchen. Jetzt haben wir das Ganze umsonst mitgeschleppt. Nach dem Abendbrot wurde sich dann noch beraten, wie man Annis und meinen Namen in Kanji schreiben würde. Es wurde sich dann auf 杏似花 (für Annika) und 花  (für Hannah) entschieden. Abends habe ich mir dann noch den Wecker für morgen gestellt und dabei meine alten Schulwecker wieder rausgekramt, hätte nicht gedacht, dasss ich die jemals wieder benötige…

Dann aber jetzt zum heutigen Tag. Die Nacht habe ich erstaunlich gut geschlafen und zum ersten Mal auch wieder durchgeschlafen. Geweckt wurde ich zwar durch meinen Wecker, aber kurze Zeit später hat auch Nonokasan an meine Tür geklopft um mich zu wecken. Dann habe ich mich angezogen und bin runter in die Küche, wo wir dann Frühstück bekommen haben. Normalerweise müssen wir hier für uns selbst kochen aber die anderen waren so freundlich und haben uns was für den ersten Morgen vorbereitet. Leider hat bloß seit heute mein Geruchssinn im Stich gelassen, weshalb ich leider nichts gemschmeckt hatte. Es gab selbstgemachtes Onigiri und dazu ein gekochtes Ei und eine Misosuppe. Danach ging es dann 6:30 Uhr los zur Arbeit, wo wir 20 Minuten später ankamen. Dort wurden wir dann erstmal von haufenweise Japanern überschwänglich begrüßt. Dabei wurde sich jeweils mit Namen vorgestellt, die ich alle 2 Sekunden später wieder vergessen hatte. Dann wurde erstmal uns alles gezeigt und anschließend im Vorrraum eine Art Versammlung abhehalten, wo alle im Kreis standen und ein paar Leute was erzählt haben. Verstanden habe ich davon allerdings absolut gar nichts. Später dann haben wir Hendrik gefragt, was dort eigentlich beredet wird, aber auch er meinte, er weiß es nicht ganz genau und das obwohl er deutlich besser Japanisch sprechen kann als wir und auch schon seit 2 Monaten auf der Farm ist. Anschließend sind wir dann an unseren Arbeitsplatz gegangen. Heute bestand unsere Aufgabe nur daraus, das Obst einzupacken. Zuerst haufenweise Dekopons (eine Art Mandarine) und danach Butans (eine Art Pomelo). Am Anfang war das noch ziemlich easy und die erste Zeit ging auch ziemlich schnell vorbei, bloß irgendwann ging das die Ganze zeit leicht nach vorne gebeugt stehen und Obst in Kartons zu sortieren etwas auf den Rücken. Trotzdem war es ingesammt ein zeimlich entspannter erster Arbeitstag. Auch hier waren alle super nett und freundlich und haben versucht uns alles auf entweder Japanischen oder ihren drei Worten Englisch zu erklären. Auch hier wurden wir öfter mal gefragt, was denn dies oder jenes auf Deutsch heißt. Da fällt einem erst auf, wir hart die deutsche Sprache eigentlich klingt. Es scheitert nämlich immer an so lauten wie zum Beispiel -cht in gute Nacht, da in deren Sprache kein vergleichlicher Laut existiert. Wie wir ja schon vorher wussten, ist die Arbeitsmoral hier ein bischen anders. So wurde zum Beispiel wenn es hieß „Pause“ immer nich mindestens die Kiste zuende gepackt und nocht alles stehen und liegen gelassen wie man es kennt. Ich glaube, einige haben sogar die Pausen lang durchgearbeitet. Ich habe ja schon erwäht, dass Japan in nicht allen Dingen so modern ist. Hier haben wir zum Beispiel noch analoge Zeitkarten, welche wir abstempeln müssen. Gegen 16.30 Uhr waren wir dan fertig mit Kartons verpacken und haben angefangen, unseren Arbeitsplatz zu säubern. Anschließend haben wir dann noch unseren Arbeitsvertrag bekommen und unterschrieben, so dass wir dann kurz nach 17 Uhr nach Hause gefahren sind. Dort angekommen wurde dann erst mal Reis aufgesetzt, ehe jeder circa eine Stunde später angefangen hat, sich sein Abendbrot zu kochen. Anschließend waren wir noch ein bisschen im Wohnraum und haben uns ein bisschen unterhalten oder anderweitig beschäftigt (ich habe den Blog geschrieben). Ein Japaner hier, der auch ein bisschen Englisch kann, lässt uns die ganze Zeit irgendwelche typischen japanischen Gerichte probieren und ich schmecke leider immer noch nichts (ich könnte heulen). So hat er uns zum Beispiel fermentierte Bohnen probieren lassen, welche laut Henrik das Nummer 1 Essen ist, was Ausländer nicht mögen (schmeckt laut Annika nach schlecht gewordenen Bohnen) . Das Geräusch, welches er gemacht hat, während er sie gegessen hat, war btw schon witzig, so dass Anni und ich erstmal lautstark losgelacht haben, als er angefangen hat, sie zu Essen. Er hatte uns aber vorgewarnt, dass das etwas komisch klingt. Es hört sich ein bisschen so an, als würde man irgendetwas flüßiges mit Stücken schlürfen (was es ja auch ist). Zum Nachtisch hat er uns dann noch ein warmes Anko-Dessert mit Mochi zubereitet, was bestimmt ultra lecker war, für mich jedoch nur warm und süß geschmeckt hat. Auch von den geräuchtern Gurken oder der speziellen Sojaoße habe ich jetzt immer noch kein Geschmacksbild vor Augen (oder wohl eher in den Geschmacksnerven?). Nach und nach sind dann die anderen ins Bett gegangen. Der Typ, der uns alles probieren lassen hat blieb noch in bisschen länger und so haben wir uns noch ein bisschen mit ihm unterhalten. Er ist Student aus Osaka und wenn wur mal dort sein sollten, sollen wir ihm Bescheid geben, dann führt er uns rum. Gegen 11 Uhr sind wir dann langsam schlafen gegangen. Morgen und übermorgen haben wir dann erstmal frei.

day 30 [28.02.]

Heute stand sie also an, die Fahrt einmal quer durch Japan. Die Nacht hatte ich wieder nicht durchschlafen können, aber immerhin schon etwas besser als gestern. Morgens haben wir dann noch unser Zimmer aufgeräumt, ehe wir es dann ziemlich leer zurückgelassen haben. Die Betten mussten wir abbeziehen und die Schlüssel zurücklassen. Dann sind wir mit unsererm ganzen Gepäck zur Bahn. Obwohl wir ja schon einiges abgegeben hatten, hatten wir zu zweit noch einen Koffer und jeder noch einen voll bepackten Rucksack, einen Beutel sowie mindestens eine Tüte in der Hand, wo sich noch der neugekaufte Rest befand. Mal wieder sind wir in den Berufsverkehr gekommen bloß war es dieses Mal gar nicht so lustig. Durch das schwere Gepäck, die Erkältung, die Menschenmassen und die Hitze war es irgendwann nicht mehr aushaltbar für mich. Ich habe keine Luft mehr bekommen und wollte einfach nur noch raus…  noch eine Station weiter als wie die, wo wir aussteigen mussten, hätte ich nicht mahr geschafft. Wir haben vor der eigentlichen Losfahrt dann noch Lukas getroffen, der uns glücklicherweise unser Geschirr vorbeigebracht hat, welches wir gestern dort stehen gelassen haben. Es war ein ganz schöner Kampf für uns, da noch ranzukommen, da irgendwie immer jemand oder irgendetwas zu spät war. Wir hatten schon miteingeplant, eine Stunde eher loszugehen, nur damit wir da nich rankommen. Letztendlich mussten wir das aber glücklicher Weise nicht. Danach sind wir dann zur Tokyo Station gelaufen, wo unser Zug abfahren sollte. Wir waren etwas zu früh dran, sodass dieser nicht mal an der Anzeige stand. Aber nach ungefähr einer viertel Stunde warten hatte sich das auch erledigt und wir sind unser Gleis suchen gegangen. Die Bahnhöfe sind ja hier generell of serh groß und unübersichtlich, aber Tokyo Station übertrifft die anderen noch ein bisschen. Denn gefühlt nur für die Shinkansen gab es 20 Gleise. 10:30 Uhr sollte unser Zug abfahren und bis 5 Minuten vor Losfahrt wurden erstmal die Waggons geputzt. Trotzdem sind wir natürlich pünklich abgefahren.  In dem Zug selber hat man sich ein bisschen wir im Flugzeug gefühl, was schon ein bisschen durch die flugzeugähnlichen Fenster ausging.

Sobald man aus Tokyo rausfährt, merkt msn immer, wie bergig Japan eigentlich ist. Denn außerhalb findet man eigentlich kaum noch Flachland. Die Strecke schlängelte sich zwischen den ganzen kleinen Bergen hindurch und die Aussicht wäre bestimmt schön gewesen, wenn es nicht so wolkenverhangen wäre. Denn die Wolken hangen so tief, dass man nicht mal mehr die erste Hügelkette erkennen konnte. Damit war das auch der erste Tag, wo wir Regen erwischt hatten in Tokyo, wobei eiegentlich war es eher nur Nieselregen. Die Fahrt mit dem Shinkansen verlief ziemlich gut und entspannt und es war schon krass, dass man in ca. 3 Stunden einmal quer durch Japan gefahren ist. Unsere Endstation mit dem Shinkansen war Okayama, das war jedoch nicht unser Endziel. Also hieß es für uns noch einmal mittels einem kleineren Zug die Insel Shikoku zu überqueren. Das ganze hat dann noch mal 5 Stunden gedauert. Die Fahrt war allerdings nicht ganz so problemlos. Denn eiegentlihc wurde uns gesagt, wir können die Strecke mit unserer Suicacard fahren, quasi genauso wie in Tokio. Also haben wir mit unseren cards eingecheckt in Okayama und sind in den Zug gestiegen. Es stellte sich dann allerdings heraus, dass das doch nicht geht. Dies erfuhren wir dann durch einen Bahnangestellten, der uns auf Tickets kontrollierte, welche wir natürlich nicht hatten. Zum Glück allerdings sind hier alle sehr nett und nachsichtig, so dass wir dann mit etwas hin und her wegen Sprachproblemen das Problem gelöst gekommen hatte. Wir haben nachträglich Ticktes gekauft und das Einchecken unserer Suicacards wurde gelöscht. Die restliche Fahrt verlief ziemlich entspannt, war blos etwas lang und dadurch anstrengend. Gegen 19 Uhr kamen wir dann endlich an unserem Zielbahnhof, Sukumo. Dort hat uns dann der Farmer mit Auto abgeholt. Er war ziemlich nett und wir haben ihn auch glücklicherweise gut verstanden. Er hat uns dann mitttels Übersetzer die etwas schwierigeren Sachen verständlich gemacht. Es war auch das erste Mal, dass ich hier mit einem Auto gefahren bin und dann auch noch gleich eines dieser typischen japanischen Kleinbusse, die man hier überall sieht. Meiner Meinung nach sehen die auch zeimlich witzig aus, das sie aussehen, als hätte man versucht größere Autos auf eine kleine kompackte Würfelform zu quetschen. Am Wohnhaus angekommen sind wir dann auf einen Teil der Arbeiter getroffen. Als wir den Wohnraum betraten haben aller gerade Abendbrot gegessen. Wir wussten ja, dass sich noch jemand von der Organisation dort befindet, ein Norweger namens Hendrik. Ihn konnte man sofort erkennen, denn zwischen den ganzen Japanern saß ein europäischer Typ mit Rauschebart. Zuerst haben wir unsere Zimmer gezeigt bekommen und danach durften wir mit Abendbrot essen. Eine aus der Wohngruppe hatte Curry gemacht für alle, was echt lecker geschmeckt hat. Auch die ganze Wohntruppe ist ziemlich nett und mit unserem broken Japanese und mit deren broken English können wir uns eigentlich ziemlich gut verstehen. Witzig war auch, dass sie ständig gefragt haben, was denn dies und jenes auf Deutsch heißt und es dann mit ziemlich lustigen Akzent versucht haben nachzusprechen. Nach dem Abendessen sind konnten wir dann in einem typisch japanischen Bad uns duschen und sind anschließend ziemlich müde ins Bett gefallen.

day 29 [27.02.]

Über die Nacht wurde ich erst mal schön krank, bzw machte es sich bemerkbar. Also sprich Nase verstopft und Halzschmerzen. Dementsprechend habe ich die Nacht auch nur sehr schlecht geschlafen. Ist schon geil wenn man kurz vor einem großen Umzug sich richtig fett erkältet. Vor allem war der Tag auch ganz schön anstrengend, da er im Prinzip nur aus rumfahren bestand. Morgens sind wir dann erstmal ziemlich früh zum JAF gefahren um auch ja halbwegs zum Beginn der Öffnungszeiten da zu sein. Schön mit Koffern und Taschen bepackt durch den Berufsverkehr. Mit laufender Nase ist das noch schöner, da es hier als unhöflich (bzw. unhygienisch) gilt, sich in der Öffentlichkeit die Nase zu putzten, also heißt es schön hochziehen. Für mein Geschmack irgenwann etwas eklig. Das Ganze mit der Pünktlichkeit hat dann nur halb geklappt, weil die Bahnen ultra voll waren und zudem auch irgendwie ein bisschen chaotisch gefahren sind. Beim JAF wollten wir Annikas Führerschein übersetzen lassen, damit sie hier fahren darf. Das Problem dabei war allerdings nur, dass man den nur bekommt, wenn man mindestens 3 Monate im eigenen Land gefahren ist, was Annika nun mal nicht ist. Trotzdem wurde der Antrag erstmal angenommen, ob er letztendlich genehmigt wird, erfuhren wir allerdings erst am Nachmittag. Danach ging es weiter ab nach Kiba zum Büro von WorldUnite! Also haben wir again fast durch halb Tokyo gefahren. Dort angekoemmen war zum Glück jemand da, der uns den Platz für die Koffer gezeigt hat. Das war halt nur so’ne Miniasbstellkammer die schon randvoll mit Koffern anderer Leute gefüllt war. Trotzdem haben unsere natürlich noch reingepasst. Danach wollten wir uns ja eigentlich mit Julia treffen, um die letzten Abprachen wegen der Farm zu halten, die teilte uns dann allerdings mit, dass sie etwas später kommen wird. In der Zwischenzeit sind wir dann erstmal zum Conbini und haben uns was zu Essen geholt, welches wir dann bei den anderen im Sharehouse gegessen haben. Wir haben uns erstmal richtig komisch gefühlt, als wir son ganz ohen direkte Einladung ins fremde Sharehouse gegangen sind und uns dort in die leere Küche gesetzt haben. Trotzdem war uns das lieber als irgendwo auf der Straße zu essen. Ich mache hier übringens jedes Mal den Fehler und kaufe immer zu viel Essen ein (aber ist auch alles so geil).  Gegen 14 Uhr war dann auch Julia da und wir sind runter ins Büro gegangen (Das Sharehouse in Shiohama ist direkt über dem Büro). Beim Gepräch mit Julia stellte sich dann heraus, dasss und noch einiges fehlt, was wir heute alles noch einkaufen müssen, wenn wir morgen schon auf der Farm ankommen wollen. Zu den Dingen zähten unter anderem Gummistiefel, Handschuhe und ein Longtowel. Auch haben wir die Anreise zur Farm besprochen. Die erste Option wäre fliegen. Nur halb so teuer wäre die zweite Option mit dem Shinkansen und die dritte Option, der Nachtbus, wäre noch mal halb so teuer, allerdings hätten wir dann schon diesen Abend los gemusst. Da ich diese Nacht wie gesagt nicht gerade gut geschlafen habe, krank bin und keine Lust auf eine weitere Nacht ohne Schlaf hatte (denn im Bus kann ich nicht schlafen), haben wir uns gegen die Variante mit dem Nachtbus entschieden und den Shinkansen gewählt. Nachdem wir dann auch den Rest geklärt hatten hieß es für uns ab nach Hause und die Sachen einkaufen. Das erste was wir gekauft hatten waren die Tickets für den Schinkansen, welche wir direkt auf dem Rückweg geholt haben. Online kann man die Ticktes übringens nicht kaufen. Generell ist Japan an einigen Stellen noch nicht ganz so modern. Zum Beispiel ist es eigentlich ein Bargeldland. An wenigen Stellen kann man hier mit Karte bezahlen und wenn man es dann tut, gucken dich die Leute (für japanische Verhältnisse natürlich) komisch an.

Ach ja, wenn bei jemanden mal wieder das Packet nicht rechtzeitig ankommt, dann eventuell weil sich die Post etwas am anderen Ende der Welt verfahren hat…

In Saitama sind wir dann erst zur Mall und anschließend zum Homecenter gelaufen, um die restlichen Sachen zu kaufen. Wärend wir im Baumarkt waren, wurde man ständig von gefühlt tausend Werbungen beschallt, die alle von irgendwelchen hohen japanischen Frauenstimmen eingeprochen wurden, wo sich mein gehirn irgendwann so dachte: Ich kann nicht mehr!

Nachdem wir dann zuhause endlich angekommen waren, haben wir erst einmal die Koffer um- und fertiggepackt, ehe wir uns entschieden, den doch recht anstrengenden Tag erneut in einem Filmabend ausklingen zu lassen. Ich war allerdings so fertig, dass ich fast eingschlafen bin und wir das Ganze dann nach ca. 20 Minuten wieder abgebrochen haben. Ziemlich zeitig bin ich dann auch schon weggepennt.

day 28 [26.02.]

Heute stand etwas ziemlich wichtiges auf der Tagesordnung, nämlich unser Bewerbungsgespräch mit der Farm. Da wir das erst nachmittags hatten, haben wir den ganzen Vormittag zur Vorbereitung genutzt. Das heißt uns häufig gestellte Fragen angeschaut und die Antworten dazu passend aufgeschrieben und geübt. Auch das Gespräch haben wir untereinander ein paar Mal geübt. Trotzdem waren wir übelst nervös, als es dann tatsächlich so weit war. Vor dem Gespräch haben wir dann erst mal Julia mit Fragen durchlöchert, um ja alles richtig zu machen. Unsere größte Angst bestand darin, den Farmer überhaupt nicht zu verstehen, denn über Telefon und wenn er eventuell noch einen Akzent hat, dann könnte das halt echt schwer werden. Allerdings hat uns Julia da ziemlich schnell beruhigt und meinte, dass eigetlich nur sie mit dem Farmer telefonieren wird. Es war wohl auch bei dem letzten der auf die Farm gegangen ist so, dass der Farmer gar nicht mit der Person sprechen wollte, da Julia alles abgeklärt hatte. Totzdem hätte es halt sein können, das er noch ein paar Worte mit uns wechseln wollte. Also saßen wir hella nervös neben Julia, als sie angerufen hat. Mein Blut ist einfach instant aus sämtlichen Gliedmaßen verschwunden und meine Knie haben gezittert wir verrückt, ohne Witz, ich hab mich das ganze Gespräch über eigentlich nur darauf konzentriert, sie ruhig zu halten. Glücklicherweise hat aber Julia alles geklärt bekommen und wir mussten nicht reden. Im Endeffekt wurde dadurch das von uns so gefürchtete Interview eigentlich ziemlich einfach. Danach haben wir dann noch mit Julia über den morgigen Tag geredet. Denn unser Starttermin für die Farm ist schon Donnerstag, der 28.02.. Also kann es gut sein, dass je nachdem ob wir noch Tickets für einen Nachtbus bekommen oder nicht, morgen abend schon abreisen müssen. Auch wegen dem Ausziehen hier haben wir ihr noch Fragen gestellt. Allerdings wird sich das meiste sowieso erst morgen klären. Dort dürfen wir dann erst mal frühs schön bepackt mit Koffern durch den Berufsverkehr… ich freu mich drauf… NICHT. Denn wir müssen um 9 Uhr dann der JAF (sowas wie die Zulassungsbehörde) sein, da Anni noch ihren Führerschein übersetzen lassen muss. Anschließend bringen wir ein Teil unseres Gepäckes in das Büro von WorldUnite! wo wir es kostenlos während unseren Farmaufenthaltes lagern können. Denn alles mitschleppen wollen wir nicht. Generell werden wir zu zweit nur einen Koffer und jeder noch einen Rucksack mitnehmen. Deshalb bestand unser Abend dann neben den restlichen verderblichen Lebensmitteln verarbeiten/verkochen aus Koffer packen und Sachen sortieren, waschen etc. . Morgen früh wird dann der Rest der Wäsche eingepackt. Das heißt, heute könnte unsere letzte Übernachtung in Saitama-shi sein…

day 27 [25.02.]

Also ich weiß ja nicht, wann ich auf die Idee gekommen bin, jeden Tag etwas schreiben zu können, denn so spannend ist mein Leben nun auch wieder nicht. Heute jedenfalls stand (mal wieder) nichts großes an und so haben wir auch am Vormittag eigentlich nichts spannendes gemacht. Funktioniert halt auch nicht so gut, wenn die Hälfte des Zimmers noch schläft und man nur Sachen machen möchte, die Krach machen. Jedenfalls haben wir dann nachmittags an einem job counseling teilgenommen. Dort bekommt man dnn von jemanden von der Organistaion so ziemlich alles wichtige rund um die Jobsuche und -interview erzählt. Ich habe leider festgestellt, dass ich mir noch ein komplettes Outfit kaufen darf… das wird spaßig. Zum Glück hat das Zeit bis nach der Farm. Wir waren danach erneut einkaufen (das sind wir irgendwie andauernd). Wir haben übringens heute morgen dann die Farm mitgeteil bekommen, auf die wir wahrscheinlich gehen werden. Es ist eine Pampelmusenfarm sehr weit im Süden Japans. Das Interview dafür werden wir morgen haben. Dafür mussten wir uns eine Telefonnummer zulegen. Also ich besitze jetzt aich wieder eine offizielle Telefonnummer! Allerdings ist das keine normale, sondern eine kostenpflichtige per Skype. Mit der kann ich selber zwar nicht anrufen, aber angerufen werden. Generell ist eine Telefonnummer hier für vieles wichtig. Man merkt aber nicht, dass es keine „normale“ ist. Abends haben wir wieder gekocht und ich hab mich ein bischen mit einem Typen unterhalten, bei dem sich dann herausstellte, das er Japaner war. Damit ist er wohl der einzige Japaner, der sich unten in der Gemeinschaftsküche aufhält. Es war der gleiche Typ, der neulich mein Essen gelobt hat. Jetzt bin ich ja schon ein bisschen stolz auf mich, dass einem Japaner mein versucht japanisches Essen gefallen hat.

Eigentlich sitzen wir ziemlich oft im Zimmer rum und sind nur mehr oder weniger produktiv….

day 26 [24.02.]

Heute hatten wir dann auch mal wieder etwas vor. Christina, unsere Zimmermitbewohnerin hatte uns angeboten, eine Tour durch Tokyo zu machen. Sie kennt nämlich jemanden, der demnächst anfängt, Stadttouren durch Tokyo zu machen und gerne noch ein paar Kandiaten für eine Übungstour braucht. So sind wir dann zu viert auf nach Shinjuku, wo wir diese Person getroffen haben. Es stellte sich heraus, dass ich sie schon aus der Sprachschule kannte. Zusammen sind wir dann erstmal nach Okachimachi gefahren um dort den Ameyoko-Markt zu besuchen. Das ist ein relativ bekannter Markt in Tokyo wo ursprüglich Süßigkeiten verkauft wurden. Mittlerweile bekommt man dort aber sogut wie alles. Es ist übringens der einzige Ort in Tokyo, wo man versuchen kann zu handeln. Auf dem Markt gab es echt fast alles. Von Fisch und Meerestieren, die so frisch waren, dass sie teilweise noch weglaufen konnten, über Klamotten aller Art bis zu Obst, wo man eine einzelne Erdbeere für 20€ kaufen konnte. An dem Markt sind wir dann noch in eine Spielehalle gegangen, wo mir in so’nem Fotoautomaten Fotos gemacht haben. Diese sahen dank der Face-Filter sehr witzig aus, da diese für japanische Frauen ausgelegt waren. Danach ging es weiter zu dem Grab des letzten Samurais, wo uns Susan dann erstman eine ganze Menge über die Geschichte Japans und der Samurai erzählt hat. Alschließend sind wir dann in den naheliegenden buddhistischen Tempel und dem shintoistischen Schrein gegangen. Danach sind wir erst mal eine ganze Weile zu unserem nächsten Ziel gelaufen, dem Senso-ji Tempel. Das ist der älteste Tempel Tokyos und der war ganz schön beeindrucked. Auch die Ladenstraße die zum Tempel führt war ein interessantes Erlebniss. Der Tempel an sich ist mit seinem Tor trotzdem um einuges beeindruckender, nicht zu Letzt auch nur, weil er ganz schön groß ist.

Dort waren wir dann auch nich eine Weile und Susan hat uns nebenei einiges erzählt. Irgendwann beschlossen wir uns dann aber auf dem Heinweig zu machen, bzw. etwas Essen zu gehen. Also haben wir uns von den anderen verabschiedet und Anni und ich sind again zusammen nach Shinjuku gefahren. Bei unserer letzten Suche haben wir nämlich dort ein Restaurat gefunden, was ziemlich billig war, aber eine gute Auswahl hatte. Als wir es dann wiedergefunden hatten, unsere Essensmarken gekauft hatten und reingingen sahen wir dann auch warum… es war nämlich ein Stehrestaurant. Aber nun gut, dann haben wir das auch mal erlebt. Das Essen war trotzdem ziemlich lecker, bloß hatten wir beide leider viel zu viel, was dann darin geendet hat, dass wir die Hälfte des Essens zurückgeben mussten, was uns dann dezent peinlich war. Auf dem Weg zum Bahnhof haben wir dann nich bei einem Straßenkünstler halt gemacht und uns seine Show angeguckt, die war jetzt allerdings nichts besonderes. Das highlight der Show war eher der Typ, den er aus dem Publikum zum mitmachen beordert hatte, der sollte nämlich (nach ein bisschen Show und Story) seine weibliche Begleiterin küssen und da hat sich der Typ so vehement dagegen gewährt. War schon niedlich wie sich beide so hochrot gegenüberstanden und sich nicht getraut haben. Allerdings wissen wir nicht, ob das wirklich ein Pärchen war, es hätte halt sehr gut sein können. Wenn sie eins waren, dann waren sie wirklich ganz schön prüde…

Immer noch viel zu voll gefressen sind wir dann anschließend zurück nach Hause gefahren.

day 25 [23.02.]

Eigentlich hatten wir den Tag über nichts spezielles geplant und so sind wir erst mal ziemlich entspannt in den Tag gestartet. Irgendwann sind wir dann einkaufen gegangen um später wieder etwas kochen zu können. Davor hatten wir allerdings noch Julia von der Organisation angeschrieben, einmal um zu erfahren, wann wir denn jetzt genau unser Bewerbungsgepräch für die Farm haben werden und andererseits weil ich ein Problem mit meinen mobilen Daten hatte. Nach dem Einkauf hatte Julia dann zumindest Annika auf die Frage mit dem Zeitpunkt des Bewerbungsgepräches geantwortet und gemeint, wir hätten das dann irgendwann nächste Woche.

Und das hat bei uns einiges durcheinandergeworfen… denn eigentlich hatten wir damit gerechnet, schon am Amfang der Woche auf die Farm zu können. Wir haben dann erstmal geguckt, bis wann wir überhaupt das Zimmer im Sharehouse gebucht haben und es stellte sich heraus, das wur es nur bis zum 23. also sprich heute gebucht hatten… wir haben allerdings keine Nachricht oder so bekommen, dass wir heute hätten ausziehen müssen (es war schon gegen 17 Uhr). Wir haben dan natürlich erst mal schön Panik geschoben, was wir denn jetzt machen sollten. Denn so plötzlich ausziehen wäre ganz scön kompliziert, vor allem, da wir absolut kein Plan hatten, wo wir denn unterkommen hätten sollen. Daraufhin hat Annika erst mal sämtlich Kontakte von WorldUnite! angeschrieben, die wir so hatten und nachgefragt, was den jetzt los sei, denn selbst beim Zimmerwechsel wurden wir 24 Stunden vorher benachrichtigt und hatten sämtliche Informationen zum Ablauf erhalten. Völlig aufgschmissen und wie auf Kohlen verbrachten wir dann die nächste Stunde im Zimmer. Irgendetwas anzufangen lohnte sich nicht, da ständig mit einer Antwort rechneten. Wir haben dann auch erstmal unseren Frust den anderen von unserer Truppe erzählt, die uns dann natürlich sofort unterstützt haben und sich zusammen mit uns aufgeregt haben. Zwischendurch hab ich dann auch mit meinem Vater telefoniert, der meine Überlegung unterstützte, wir sollten nicht ausziehen, denn sie würden uns höchstens nachzahlen lassen, aber halt nicht mehr als den Tagessatz. Etwas beruhigt sind wir dann runter gegangen um was zu kochen. Denn wenn wir weiter nichts im Zimmer gemacht hätten wäre ich noch verrückt geworden. In der Küche haben grade zwei aus dem Sharehouse ein Kochduell ausgetragen, ganz nach Foodwars-stil. Als wir nach dem Kochen wieder hoch ins Zimmer gegangen sind, bekamen wir dann endlich Antwort von jemanden. Wir standen in der Liste noch bis zum 28. in unserem Zimmer drinne. Wahrscheinlich hatte das jemand für uns verlängert da klar war, dass wir nicht sofort auf die Farm können. Das war erstmal eine ganz schön große Welle der Erleichterung. Im Endeffekt haben wir jetzt für unser Zimmer sogar noch eine Woche länger eintragen lassen, vorsichtshalber. Früher ausziehen können wir immer und müssen dann natürlich nur die Nächte zahlen, die wir tatsächlich im Sharehouse schlafen. Trotzdem wäre es halt mal ganz cool gewesen, wenn man uns Bescheid gesagt hätte, das es jemand für uns verlängert hat, damit wir nicht (wie wir es nunmal getan haben) Panik wegen nichts schieben.

Aufgrund des kurzzeitigen Stresses haben wir uns dann zu nichts mehr großartig in der Lage gefühlt und haben endlich unseren Filmabend, den wir uns vorgenommen hatten, gemacht. Also saßen wir mit seltsamen Getränken, salzigem Popcorn und Chips in einer mir unbekannten Geschmacksrichtung (welche aber über geil waren) auf meinem Bett und haben ein bisschen durch die Netflixmediathek gescrollt.

Generell zu der Organisation hier kann man sagen, dass die Vorbereitung in Deutschland echt super war. Einem wurde bei allem geholfen oder Hilfe angeboten und wenn man Fragen hatte, wurde meistens innerhalb von 24 Stunden geantwortet. Dort war es die Organisation AIFS. Hier in Japan sind wir allerdings bei WorldUnite! und da klappt es irgendwie nicht mehr ganz so gut. Klar helfen die einem auch, und da bin ich auch dankbar für, denn alleine hätte ich keine Ahnung, wie ich zb. mich hier hätte ummelden sollen oder ein Bankkonto eröffen sollen. Auch bei der Jobsuche wird einem hier gut geholfen. Wenn man allerdings spontane Probleme oder Fragen hat, dann wird einem meistens erst spät geantwortet und dann auch nicht immer zufriedenstellend. Auch klappt anscheindend die Kommunikation zwischen WorldUnite! und AIFS nicht ganz so gut, denn wir wurden zb. erst kürzlich gefragt, ob wir denn mal unsere Lebensläufe und co. schicken könnten, welche wir allerdings schon vor unserer Abreise eingereicht haben. Als wir sie dann darauf hingewiesen haben, dass sie es schon haben dürfen, haben sie es dann auch gefunden. Trotzdem bin ich froh eine Organisation zu haben. Alleine sähe es hier nämlich ganz schön schwer aus. Denn auch wenn es manchmal etwas braucht, wird einem doch geholfen.

day 24 [22.02]

Die Nacht über konnte ich ziemlich schlehct schlafen, was vor allem daran lag, dass ich ziemlich aufgeregt wegen heute war. Geplant war nämlich ein Schulausflug nach Hakone auf den ich mich ziemlich freute. Irgendwann gegen 5 Uhr hab ich dann das Schlafen aufgegeben, was allerdings nicht so viel ausgemacht hat, da wir sowieso schon 6:30 Uhr los mussten. Die Zeit hab ich dann genutzt, um mich etwas aufwendiger fertig zu machen. Dann sind wir zu fünft los Richtung Bahnhof. Allerdings sind wir ein bisschen spät losgegangen und unsere Bahn hatte auch Verspätung, weshalb wir ziemlich unter Stress in der Bahn standen. Treffzeit war 7:45 Uhr in der Nähe der Schule und uns wurde gesagt, es wird nicht gewartet. In Shinjuku sind wir dann ziemlich schnell zum anderen Gleiß gehetzt und mussten als sich die Türen der Bahn schlossen leider feststellen, dass es Anni nicht meht in die Bahn geschafft hatte. Weiter ging es dann schnellen Schrittes Richtung Treffpunkt wo wir dann zum Glück noch Pünktlich ankamen. Wir sind dann in den Bus eingestiegen und ca. 5 Minuten später stieß auch Anni dazu. Wärend wir dann im Bus warteten stellte sich dann heraus, dass wir uns gar nicht so hätten hetzen müssen, da wir erst gegen 8:15 Uhr losgefahren sind. Dann hieß es jedenfalls auf nach Hakone, was ungefähr 3 Stunden Autofahrt außherhalb von Tokyo liegt. Mit dem Bus sind wir dann auch auf die Autobahn (zumindest glaube ich, dass es eine war) in Tokyo. Das war auch ganz schön seltsam, denn die liegt größtenteils über dem eigentlichen Bodenniveau und so fährt man gefühlt auf der Mitte der Häuserhöhe. Zwischendurch fährt man allerdings immer wieder unterirdisch und durch irgendwelche Tunnel, was dem ganzen ein seltames Fahrgefühl gibt. Von Tokio selber sieht man allerdigs eher weniger, da die ganze Straße von Mauern umgeben ist. Wir hatten übringes auch Stau auf der Hinfahrt…

Nach ca. 2 Stunden haben wir dann einen Stop an einer Rasttätte gemacht und sind kurz darauf weitergefahren. Erst danach wurden die Gebäude immer flacher und weniger. Eigentlich waren es nur noch Wohnhäuser und die Bürogebäude verschwanden komplett aus der Landschaft. Man konnte übringes sehr gut den Fujisan von der Straße aus sehen. Mit der Zeit wichen dann die Wohnhäuser eier sehr bergigen Landschaft und wir schlängelten uns dann über Serpentinen durch Hügel und Bambuswälder.

Unser erster Halt war dann in Motohakone, wo wir auf einem etwas vollem Schiff eine Rundfahrt über einen See machten. Besonders spannend war die jetzt nicht. Anschließend gab es dann Mittagessen und das war schon deutlich spanndender. Das Essen war ziemlich traditionell und so saß man dann vor einem Haufen Schüsseln und wusste nicht, was dort eigentlich drin war. Der Großteil hat allerdings sehr lecker geschmeckt.

Anschließend sind wir dann mit einer Gondel auf den naheliegenden Berg gefahren. Dort hatten wir dann ein bisschen Zeot uns umzugucken. Es war schon faszinierend, da der Berg an mehren Stellen geraucht hat. Besonders beiendruckend war eine Stelle, wo es schon ganz gelb von dem ganzen Schwefel war (den man im übringen auch gerochen hat) undieser dort wahrscheinlich auch abgebaut wurde.

Auf der Fahrt zum nächsten Stopp hat mir dann noch jemand einn schwarzes Ei geschenkt, was eine Spezialität war, die man dort kaufen konnte. Im Endeffekt ist es jedoch nur ein im Vulkan gekochtes Ei, was zwar eine schwarze Schale besitzt, sons jedoch nichts besonderes ist. Anschließend sind wir noch ins Hakone Freiluftmuseum gegangen, wo lauter Kunstskulpturen und Gebäude ausgestellt waren.  Danach ging es wieder zurück, wo wir dann gegen 20 Uhr in Suidobashi ankamen. Auf dem Weg ins Sharehouse entschieden Anni und ich uns allerdings noch einen Bubbletea in Shinjuku zu holen. Wir wollten nämlich seit unserer Ankuft hier einen trinken, haben es allerdings aus verschiedenen Gründen bisher noch nicht geschafft gehabt. Der Tee war echt lecher, auch wenn dass Milchtee war, bloß die Bubbles waren etwas eigenartig. Es waren nämlich nicht so welche zum Zerplatzen sondern eher so Gelee-Dinger. Trotzdem sind wir dann glücklich über unseren Tee nach Hause gefahren.