Projekt 私の世界

Das hier ist mal kein Blogeintrag im üblichen Sinne sondern etwas anderes… da es nicht unbedingt mit meiner Japanreise zu tun hat, muss der Eintrag hier deshalb auch nicht gelesen werden.

Wie man in der Überschrift vielleicht erkennen kann, soll es hier um das sogenannte Projekt 私の世界 (watashi no sekai) gehen…

Es ist etwas, was mir schon länger im Kopf herumspuckt und ich doch noch mal loswerden muss.

Ich habe in Deutschland etwas für mich sehr bedeutsames und wichtiges zurückgelassen und es wahr definitiv nicht einfach. Bis jetzt habe ich diese Dinge immer sehr behütet, sie niemanden gezeigt und für mich behalten. Genau deshalb viel es mir verdammt schwer, diesen wichtigen Tei von mir zurückzulassen. Es hat fast Monate an Vorüberlegung gekostet… mach ich es, mach ich es nicht? Letztendlich hab ich mich aber für das Dalassen entschieden, denn so wichtig mir diese Dinge auch sind, wollte ich sie nicht mit nach Japan nehmen. Es wäre nur viel zu schweres Gepäck geworden was mir dann doch nichts bringt. Trotzdem schreit ein Teil von mir immer noch, dass es ein Fehler war, das ich es behalten hätte sollen und bloß niemanden geben hätte sollen. Ich weiß nicht, wo sich die Box mit eben diesen wertvollen Inhalt im Moment befinden und hoffentlich werde ich das auch nie. Der Teil von mir, der sich an diese Dinge klammert würde wohl sonst keine Ruhe geben. Natürlich würde ich gerne wissen, wo es sich befindet, es an mich reißen und niemanden wieder zeigen, aber dafür ist es jetzt zu spät. Die kleine Menge an spontaner Energie und Überzeugung für dieses Projekt hat mich nach stundenlanger Arbeit und schlaflosen Nächten zur Abschließung der Idee gebracht. Daran etwas ändern kann ich jetzt eh nicht. Aber ich kann es immer noch nicht loslassen und denke immer wieder an eben den Inhalt, den ich zugänglich für andere dagelassen habe.

Wahrschleinlich oder eher vielleicht wird ein Teil der Leser hier nie mit dem Projekt in Berührung kommen und jetzt nur verwirrt ein, aber für die, die es doch kommen, habe ich eine bitte..

Bitte geht respektvoll damit um, bitte gebt gut darauf acht, bitte seid damit vorsichtig… und vielleicht auch, lest es bitte nicht. Guckt nicht so genau hin, denn ich möchte es niemanden zeigen (die Frage, warum ich es dann doch dagelassen habe, stelle ich mir immer wieder)

Es tut mir Leid, wenn das jetzt etwas sehr anderes als der Rest hier ist und wahrscheinlich größtenteils nur Verwirrung hervorruft, aber es lässt mich nicht los…

Ich würde gerne noch mehr dazu schreiben, aber jedes einzelne Wort kommt mir schon zu viel vor..

day 42 [12.03.]

Irgendwie fällt es mir jeden morgen schwerer aus dem Bett zu kommen. Erst recht wenn es arschkalt ist. Ich bin zwar tagsüber meistens nicht sehr müde, würde aber dem Schlafen auch nicht abgeneigt sein. Zum Frühstück habe ich heute mal die selbstgemachte Marmelade von Komatsu-san probiert und die hat echt lecker geschmeckt. Dann ging es wieder ab zur Firma und von dort aus ab auf die Plantagen. Heute war in unserer Truppe eine neue Frau dabei, die ich nochnicht kannte. Sie hat mir dann erstmal erklärt wie ich Unkraut jäte (ist ja nicht so, dass ich das die letztes Tage ausschließlich gemacht habe). Wusstet ihr, das Orangenbäume Stacheln haben? Also ich bis vor ein paar Tagen nicht. Jedenfalls habe ich mich heute so oft an diesen doofen Dingern gestochen, dass mir die Finger immer noch wehtun. Immer wieder habe ich in die Dornen gegriffen, teilweise sogar zwei mal in die selben, props an meine Intelligenz. Gefühlt wird die Arbeit mit jedem Tag anstrengender, aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass sie mit jedem Tag immer langweiliger wird. Sie war zwar von Anfang an nicht gerade die spannende Erfahrung schlecht hin, aber halt auch nicht sehr ätzend. Ich glaube bloß, dass ich den Dreck an den Fingern nie wieder los werde. Der zieht gefühlt bis in die Hautzellen und lässt sich bei besten Willen nicht abwaschen. Auch tut mein Rücken jetzt immer zienlich schnell und leicht weh. Beim Arbeiten geht es zwar, da ich da mitterweile die Positionen gefunden habe, in der es nicht weh tut, dafür ist aber z.B. entspannt sitzen gar nicht mehr entspannt. Morgen heißt es dann schon wieder Unkraut jäten. Langsam würde ich mal wieder gerne was anderes machen. Zum Beispiel was in der Firma, wo man auch ne Toilette hat und sich das Essen warm machen kann. Auf dem Nachhauseweg haben wir dann noch an einem Elektronikladen angehalten, da Henrik sich ein HDMI-Kabel kaufen wollte. Allerdings hat er dann zuhause festgestellt, dass es der falsche Anschluss für seinen Laptop ist. Hab ich schon mal erwähnt, dass frischen Reis aus dem Reiskocher liebe? Ohne Witz ich könnte dasvon Tonnenweise essen. Während wir heute abend so am Küchentisch saßen und jeder so sein Ding gemacht hat, hab ich gesehen, wie der Neue sich an meinem und Annikas Fach bedient hat. Wir haben so einen Schrank, wo halt alle trockenen Lebensmittel gelagert werden und er hat sich einfach meinen Kaffee genommen. Der wird ab jetzt also wieder oben im Zimmer gelagert.

Sollte ich mich übringens ab morgen nicht mehr melden, hat Annika mich im Schlaf umgebracht. Bis dahin aber, gute Nacht! (Ich sollte echt mehr schlafen…)

day 41 [11.03.]

Tja was soll ich sagen, der Tag hat nicht viel anders gestartet als die anderen Arbeitstage. Auf dem Weg zur Firma hatte ich mir eigentlich mal vorgenommen, ein bisschen Vokbeln zu lernen, allerdings bin ich meistens so müde, dass ich die Zeit lieber nutze um die Augen zu entspannen. Auch während des heutigen Morgenmeetings bin ich gefühlt fast eingeschlafen. Aber wenn alle an einer komischen Tafel stehen und über die Dinge reden, die dort raufgeschrieben sind und ich davon weder was verstehe noch lesen kann, schaltet mein Gehirn gerne mal ab. Dann hieß es wieder ab auf die Plantagen um Unkraut zu zupfen. Mittlerweile sind meine Knie echt blau und zerkratzt vom ständigem Hocken und Knien. Beim Jäten schaufelt man übringens eine ganze Menge Insekten und andere kleine Tiere frei. So zum Beispiel haufenweise Spinnen, Kellerasseln, Regenwürmer, Ameisennester (ich hasse Ameisen), aber auch kleine Frösche laufen einem über den Weg. Obwohl es ja gestern den ganzen Tag lang durchgeregnet hat, war die generelle Tempeartur wärmer als sonst. Nur der Wind war sehr stark heute und auch die Sonne hat sich zum Glück nicht ganz so oft sehen lassen, meine verbrannte Haut dankt. Generell habe ich das Gefühl, dass das Wetter hier nicht so bestöndig ist und gerne von Tag zu Tga wechslet, dann aber diesen andauert. In den beiden kleinen Pausen haben wir dann wieder von der einen älteren Japanerin irgendwelche Snacks bekommen. Kurz vor der Mittagspause haben wir dann die Plantage gewechselt, in der Hoffung von dieser aus beim Essen das Meer sehen zu können. Auf dem Weg dorthin konnte man es zwar sehen, von der Plantage aus dann leider nicht mehr. Und genauso unspannend wie der Tag begonnen hat, hat er auch geendet. Wir sind erst zurück zur Firma und von dort aus dann nach Hause, wo ich erst duschen war und dann mir Mittag für morgen vorgekocht habe. Währenddessen habe ich dann meine Wäsche, die ich ja gestern mit dem Handwäscheprogramm gewaschen habe, noch mal in die Waschmachine geschmissen, denn die Sachen waren immer noch ziemlich nass. Dort habe ich sie dann durch das 3 Stunden Lufttrocknungsprogramm gejagt, in der Hoffung sie trocken zu bekommen. Zum Abendbrot habe ich heute das selbstgemachte Curry von Kanou-san gegessen, welches zu zum Abschied gekocht hatte. Zum Glück hatte Sanou-san mir die letzt Portion davon gegeben, da ich ja noch nichts davon gegessen hatte. Die war allerdings ziemlich groß. An sich wäre dass ja nicht so das Problem gewesen, aber dazu war es noch sehr scharf und irgendwann hat dann die Schärfe den gesammten Geschmack überdeckt und es war ganz schön anstrengend, den ganzen Rest noch aufzuessen. Vor allem da ich nicht so großen Hunger hatte aber tonnenweise Reis dazu essen musste um es runter zu bekommen. Vor dem Schlafen gehen wurde ich dann wie versprochen von Anni massiert. Das hat ganz schön gut getan.

Wir haben heute wieder einen neuen Mitbewohner bekommen. Seinen Namen kenne ich allerdings nicht.

day 40 [10.03.]

Endlich mal wieder ausschlafen. Trotzdem war ich gegen 8 Uhr wach, hab aber noch bis 9 Uhr weitergedöst, ehe ich dann doch aufgestanden bin. Ganz entspannt habe ich dann erst ein bisschen mein Zimmer aufgeräumt, gefrühstückt und eine Wäsche gemacht. Diesmal habe ich das Handwäscheprogramm ausprobiert, für die Feinwäsche. Ob es noch ein extra Feinwäscheprogramm gibt, weiß ich nicht. Danach habe ich mich dann daran gesetzt, mit dem Blog wieder auf den aktuellen Stand zukommen. Auch habe ich mich daran gesetzt. mal meine ganzen unbeantworteten Nachrichten zu beantwortet. Anschließend habe ich dann mein Mittag vorgekocht und selber einbisschen was gegessen. Nebenbei hat die ganze Zeit Kanou-san das Haus geputzt. Erst dachte ich, dass ist wegen unserer an-freien-Tagen-muss-eine-Stunde-geputzt-werden-Regel (in der nicht steht, was geputzt werden soll), bis ich dann gecheckt habe, dass sie heute noch abreist und daher alles sauber machen muss. Ich habe mich schon schlecht gefühlt weil ich die ganze Zeit nur rumsaß, während sie alles um mich herum sauber gemacht hat. Irgenwann teilte mir dann Anni mit, dass wir gegen halb fünf los fahren werden, da wir in unserer Lieblingsrestaurant Sushiro gehen wollten (wer sich erinnert, das billige geile Sushi-Restaurant, welches es auch in Toda gab). Dann viel mir ein, dass ich ja noch ne Wäsche in der Maschine hatte und obwohl die ja einige Stunden länger in der Waschmachine lag als nötig, war die noch gefühlt klatsch nass als ich die rausholte. Toll, ich stand also da mit komplett nassen Sachen, die ich im Zimmer aufhängen musste, hier in Japan, wo ja wegen jeder Kleinigkeit wegen Schimmel gemeckert wird. Aber ich hatte keine andere Wahl, also pssst weiß keiner. Ich hab dann erstmal den Aircon angestellt, um mein Zimmer zu heizen, damit die Wäsche schneller trocknet. Dann habe ich noch ein bisschen Japanisch gelernt, ehe es dann auch schon Zeit war, zum Losfahren. Henrik, Kanou-san, Anni und ich sind dann zusammen mit dem Auto los. Neben bei hat es schon den ganzen Tag über geregnet, aber erst beim rausgehen hat man bemerkt, wie stark eigentlich, denn es hat wie aus Eimern geschüttet. Die Fahrt hat ungefähr eine halbe Stunde gedauert. Die Tankrechnung für Ausflüge müssen wir übringens selber zahlen. Auf dem Weg dahin hab ich hauptsächlich mit irgendwelchen Leuten geschrieben. Erinnert sich noch jemand an den Japaner aus dem anderen Sharehouse, welchen ich in der Küche dort kennengelernt habe? Jedenfalls habe ich von ihm quasi ein Jobangebot gekommen. Als ich ihm erzählt habe, dass ich einen Blog schreibe, hat er gemeint, dass in seiner Firma jemand gesucht wird, der für die Blogeinträge schreibt, allerdigs auf Englisch und für so gut halte ich dann meine Englisch skills dann doch nicht. Aber er meinte, dass ist ok. Aber ich muss sowieso mal gucken, da die Sachen die ich im Moment mache schon ziemlich viel Zeit kosten, da hab ich nicht noch Zeit für etwas großes anderes nebenbei. Jedenfalls sind wir dann auch irgendwann beim Sushiro anngekommen. Wir sind ja extra schon zu um 5 Uhr hingefahren, damit wir nicht anstehen müssen aber als wir kamen, war es verdammt voll. Wir mussten dann eine Wartenummer für einen Tisch ziehen und die Wartezeit war auf 40 Minuten angegeben. Allerdings wurden wir dann schon nach nicht mal 10 Minuten aufgerufen. Kanou-san erklärte uns dann, dass sie angegeben hatte, dass es egal ist, ob wir an einem Tisch sitzen oder nebeneinander an so Einzelplätzen. So saßen wir dann alle nebeneinander, aber das war auch ok. Das Essen hat natürlich geil geschmeckt. Leider hatte bloß Henrik ein paar Probleme mit dem Bestellen. Ganz am Anfang hat Anni auch einen schön peinlichen Move abgezogen. Als sich nämlich Kanou-san etwas von Fließband genommen hat, hat Anni es ihr quasi wieder aus der Hand gerissen, es zurückgestellt und ihr erklärt, dass man die Sachen erst bestellen muss. Daraufhin hat allerdings Kanou-san ihr erklärt, dass nur die Sachen in so roten Schalen Bestellungen sind und man sich den Rest frei nehmen kann… vielleicht sollte man den Japanern schon glauben, dass sie wissen was sie machen. Obwohl nicht viel geredet wurde, da wir dafür ein bisschen ungünstig saßen, war der Abend wie immer sehr chillig.

Auf dem Rückweg dann waren wir noch tanken und dass läuft hier ein bisschen anders ab. Man fährt halt mit dem Auto an die Zapfsäule aber muss nicht aussteigen, denn natürlich gibt es Angestellte, die das Tanken für dich übernehmen.Wieder zuhause mussten wir dann Kanou-san verabschieden, die als Abschiedsgeschenk selbstgekochte Currysuppe dagelassen hat. Da Mori-san und Sanou-san ebenfalls noch in der Küche waren haben wir uns dann ein bisschen mit ihnen unterhalten, was ein bisschen schwieriger war, da Sanou-san kein und Mori-san nur ein bisschen Englisch sprechen und Anni bzw. mein Japanisch auch nicht gerade Bombe ist. Trotzdem konnten wir ein bisschen miteinander reden, auch wenn es viel nachfragen, wiederholen und mit Übersetzer arbeiten war. Danach haben Anni und ich noch etwas Tagebuch geschrieben und beschlossen, dass wir uns aus Deutschland ein Paket schicken lassen wollen. Einerseits um ein paar Sachen zu bekommen, aber meine Idee war auch, als unser Abschiedsgeschenk etwas richtiges deutsches dazulassen. Gegen 10 Uhr sind wir dann hochgegangen. Anni hat mich dann noch gefragt, ob ich ihr ihre Schulter massieren könnte. Ich hab natürlich zugestimmt und so saßen wir noch ein bisschen bei mir im Zimmer rum und haben gequatscht, während ich sie massiert habe. Morgen bin dann ich dran. Btw wollen wir das auch jetzt öfter machen.

Mein Fuß ist zwar immer noch nicht wieder ganz der alte, gefühlt aber schon besser…

day 39 [09.03.]

Vielleicht war gestern früher schlafen gehen nicht ganz die beste Idee, denn während ich sonst immer abends noch ein paar Sachen erledigt habe, habe ich das halt gestern nicht gemacht. So habe ich auch vergessen zu kontrollieren, ob ich denn meine Wecker gestellt habe. Da dass meine alten Schulwecker sind, haben die natürlich nicht geklingelt. Wach wurde ich dann erst, als Kanou-san vor meiner Tpr stand und gefragt hat, ob ich denn wach bin. Etwas verschlafen habe ich dann mit ja geantwortet und auf die Uhr geguckt. 6:23 Uhr… ja gut 6:30 Uhr fahren wir los. Also bin ich aufgestanden, hab den/die Aircon ausgeschalten (die/den ich komischer Weise über Nacht angelassen habe), mich angezogen, meine Sachen gepackt, mich fertig gemacht, dabei noch ein paar Mal mal hin und her gerannr, da ich immer irgendwas irgendwo vergessen habe, ehe ich dann zum Auto gehetzt bin. auf Arbeit waren heute irgendwir nur halb so viele Leute wie normalerweise da. Ok, es ist ja auch Samstag, da haben die wohl kein Bock zu Arbeiten. Mit der gleichen Besetzung wie gestern ging es dann wieder auf die Felder, nur das bei uns halt die Hälfte nicht da war. Während es morgens immer noch ziemlich kühl hier ist, heizt die Sonne ganz schön auf, so dass an ziemlich schnell anfängt zu schwitzen, wenn man in der Sonne sitzt. Im Schatten dann friert man dann wieder. Ziemlich schnell hab ich dann natürlich meine Jacken ausgeszogen und nur noch im dünnen Pulli gearbeitet. Der Pulli rutscht beim arbeiten immer ein Stüch hoch an den Ärmeln und als, die ältere Japanerin das gesehen hat, wurden mir gleich Handschuhe geschenkt, welche etwas länger sind. Dabei waren das nur ca. 5cm Haut, die rausgeguckt haben. Mori-san dagegen hat sich seine Ärmel hochgezogen, da es zu warm war und sich damit die ganzen Unterarme verbrannt. Da wurde natürlich nichts gesagt. In der Mittagspause dann hat sie sich auch über meine kleine Mahlzeit gewundert, dabei hatte ich eine völlig normal große Portion Bratkartoffel (die letzten vom Bauernfrühstück) mit… Am Nachmittag wurde es dann etas bewölkter, was das arbeiten etwas angenehmer gemacht hat. Trotzdem habe ich mich volle Kanne im Gesicht verbrannt (natürlich nur auf einer Seite). Die letzte Pause habe ich genutzt um mich ein bisschen ins Gras zu legen. Hauptsächlich um meinen Rücken etwas auszuruhen aber auch um ein bisschen zu entspannen. Das Wetter war ziemlich angenehm und mit dem leichten Rauschen des Windes und dem Vogelgezwitscher hatte das echt was sehr idylisches. Obwohl ich überhaupt nicht müde war, bin ich ziemlich schnell weggedriftet, aber nicht eingeschlafen. Am Ende taten mir meine Knie vom ganzen Hocken den Tag über ganz schön weh und ich hab in den Beinen als auch vor allem in den Fingern ganz schönen Muskelkater. Zum Glück haben wir morgen wieder frei. Aber da soll es auch regnen. Auf dem Weg nach Hause waren wir dann noch einkaufen, da heute Eri-san von Arbeit zu uns gekommen ist uns wir gemeinsam Abendbrot gegessen haben. Wir saßen dann alle um unseren Tisch herum und in der Mitte stand eine Heizplatte auf der komische Teig-Kohl-Gemisch Fladen mit Schinke drunter gebraten wurden. Das Ganze hat auch einem Namen, allerdings habe ich mir den nicht gemerkt. Fertig gebraten wurde das dann mit der gleichen Soße wie beim takoyaki und Mayonaise gewürzt gegessen. Am Anfang haben wir überlegt, wie wir den Fladen denn mit Stäbchen Essen, nis uns Eri-san gezeigt hat, dass man die einfach mit den Stäbchen durchteilt und dann ist. Messer zum Essen kennt man hier halt nicht. Dazu wird übringens kein Reis gegessen, warum auch immer. Trotzdem war das ganze ultra lecker. Ich bin halt echt in love mit der Küche hier. Als dann Anni uns ich angefangen haben, das Ganze mit Stäbchen zu Essen, wurden wir dann erstmal von Eri-san bestaunt und sogar dabei gefilmt… man fühlt sich manchmal schon so’n bisschen wie ne andere Spezies hier. Obwohl Eri-san den ganzen Abend durch in einer Tour auf Japanisch durchgelabert hat und wir de facto nichts verstanden haben, war der Abend super lustig. Zu dem komischen Fladendinger gab es dann noch getrocknete Fischhaut (ich gleub zumindest dass es das war, hat komisch geschmeckt), Edamame (super geil), Ananas (ebenfalls geil) und Kuchen (der hat nach nichts außer süß geschmeckt). Irgendwann wurde dann auch wieder Sake rausgeholt, wo Anni und ich wieder etwas abbekommen haben. Sake ist irgendwie nicht so meins, aber dafür hat Henrik dann noch Plaumenwein verteilt und der war echt geil. Ich weiß nicht woran, dass liegt, jedenfalls fühlt es sich an, als ob wir beide hier viel intenssiver auf Alkoholreagieren. Jedenfalls waren wir nach den vielleicht 2cl (!!) und einer halben Tasse Pflaumenwein schon etwas angeheitert und haben ganz schön rumgelacht. Sehr zur Belustigung der anderen. Aber es war halt schon lustig, wie Eri-san volle Kanne und mega offensichtlich Sanou-san ausgelacht hat, weil dieser nach dem Augentropfen nehmen etwas blind durch die Gegend geblinzelt hat. Oder als Anni relativ laut meinte „I’m drunk“ und mir dann weismachen wollte, dass das ja sowieso niemand verstanden hat (dann hättest du es auf Deutsch sagen sollen 😉 ).Aber auch der Abend löste sich irgendwann auf und nach und nach sind alle gegangen. Zum Schluss waren dann nur noch Henrik, Anni und ich unten und es endete irgendwann in einer Diskussion über unsere Schulsysteme. Mit einem ziemlich zufriedenen Gefühl bin dann auch ich irgendwann ins Bett gegangen.

Leider hatte ich den ganzen Abend über mein Handy oben in meinem Zimmer, weshalb ich keine Fotos machen konnte, aber wer ein paar sehen will, kann ja gerne auf dem Insta Account von der Farm wo ich gerade bin vorbeigucken:

https://instagram.com/oogushifarm?utm_source=ig_profile_share&igshid=yo83f31cgff6

day 38 [08.03.]

Der Tag hat super gestartet… was ich gestern abend noch für eine Wirkung des Muskelkaters hielt, schien was anderes zu sein. Ich kann meinen rechten Fuß nicht mehr anheben, also sprich die Zehen anziehen. Es tut nicht weh und der Rest geht auch noch, trotzdem ist das natürlich nicht geil. Auf dem Weh zur Arbeit dann hab ich aus Neugierde man gegooglelt, was denn so in Frage käme, aber das war natürlich keine gute Idee, denn sämtlich Ergebnisse waren jetzt nicht gerade beruhigend. Aber was erwarte ich schon, wenn ich nach Vereletzungen bzw Krankheiten google. Auf Arbeit angekommen stellte sich dann heraus, dass Anni unc ich scheinbar doch getrennt arbeiten werden. Während ich weiter Unkraut jähte, darf Anni wieder Kompost verteilen. Es ist das erste Mal hier, dass wir nicht wie ein Paket behandelt werden. Auch für mich war es in der Hinsicht neu, dass ich jetzt alleine mit Japanern was machen musste, deren Englisch etwas dürftig aussah (aber immer noch besser als mein Japanisch ahah). Es ging dann also raus auf die Plantagen und wie am Vortag Grünzeug raus rupfen. Während ich dann da so hockte und auf die Planzen einhackte, kam dann irgendwann eine ältere Japanerin vorbei und textete mich mich irgendwas zu. Anhand ihrer Gesten filterte ich heraus, dass es anscheinend um meine Hose ging. Denn die meistens haben hier so ne Gummi-Drüberziehhose, während ich nur eine Stoffhose habe, die aber durchaus dreckig werden darf (dafür ist sie ja da). Als ich ihr dann klar machte, dass das vollkommen in Ordung war, ging sie trotzdem los und holte mir eine solche Hose. Ok, danke. In der ersten Pause heute gab es dann sogar die Möglichkeit auf Toilette zu gehen. Völlig erfreut darüber nutze ich die Gelegenheit, allerdings war es mehr ein keimiges Loch im Boden als eine richtige Toilette. Wir sind natürlich die drei Meter dort hin mit Auto gefaren und dieses Auto hatte sogar ne Gangschaltung. Ich wusste nicht mal, dass es sowas hier gibt. In der Mittagspause dann waren komischer Weise auch die anderen von der Kompostfraktion an unserem Pausespott und haben mit uns zusammen gegessen. Dabei haben sie dann von den älteren Japanerinnen Handschuhe geschenkt bekommen, keine Ahnung warum. Auch haben diese haufenweise Snacks mitgebracht, die dann verteilt wurden. Henrik meinte daraufhin, dass die älteren Frauen uns wohl oft Sachen schenken und man das einfach akzeptieren soll. Naja beschweren will ich mich ja nicht darüber. Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe, jedenfalls ist uns aufgefallen, dass Norwegisch und Deutsch sich schon an einigen Stellen sehr ähnelt. So hat Henrik heute auf meine deutsch Aussage hin, die ich zu Anni gesagt habe, einfach geantwortet, da er sie verstanden hatte. Ok aber „Es ist warm“ ist jetzt auch nicht so schwer zu verstehen. Kalt klingt im Norwegischen übringens auch fast gleich. Manchmal versuchen wir es sogar, wenn uns das englische Wort nicht einfällt, mit dem Deutschen, klappt bloß nicht so oft.

Danach sind wir dann weitergefahren auf neue Plantagen und haben da weiter gemacht. EIgentlich hat mein Fuß nicht sehr große Probleme gemacht, trotzdem hat man es manchmal bemerkt. So stellte sich laufen in Gummistiefeln nicht ganz so einfach an. Generell laufen sieht ein bisschen komisch aus (zum Glück nicht groß merkbar) da ich den Fuß ja nicht anheben und nach vorne setzen kann. In der zweiten Pause dann wurde ich von eine älteren japanischen Frau über meine Haare ausgefragt und da mein Vokabular sowieso schon ziemlich beschränkt ist, hörte es dann da komplett auf. Auf Englisch konnte ich es noch erklären, allerdings reichte Mori-sans Englisch nicht so weit. Sie kam sogar an und hat sich meine (durch die zwei geflochtenen Zöpfe schlecht geteilten) Haare aus der Nähe angesehen. Ich vermisse meine Schminkspiegel von zuhause mit denen ich mich besser von hinten sehen konnte und so meine Haare auch halbwegs von alleine geteilt bekommen habe. Letzendlich ging der Arbeitstag aber dann ziemlich schnell rum und ich war überrascht. asl eir fertig waren, da ich dachte wir hätte noch locker ne Stunde mehr zu machen. Auf dem Rückweg hab ich dann meine Eltern angeschrieben, ob sie mal Zeit hätten mit mir zu telefonieren. Glücklicherweise hatten sie genau dann Zeit, als ich fertig mit arbeiten war. So habe ich dann auf dem Rückweg mit ihnen geskypet. Mein Hauptanliegen war, etwas Rat von meine Mutter wegen meinem Fuß zu bekommen. Letztedlich ist es wahrscheinlich ein eingeklemmter Nerv. Zum Glück habe ich ein bisschen was an Medizin mit und werd jetzt erstmal abwarten, ob es besser wird. Zuhause angekommen haben wir uns dann Abendbrot gemacht. Ich glaube, ich habe meine neue favourite Variante gefunden, um Reis zu essen und zwar mit so’nem komischen Nori – getrocknetem Fisch Gewürz drüber. Ich könnte das den gesammten Tag essen. Ich werde hier im Übrigen ziemlich oft mit hana-chan angesprochen oder als kawaii betitelt und ich finde es schon ein bisschen seltsam, von erwachsenen Frauen sie kleine sind als ich als niedlich bezeichnet zu werden. Gerade, da ich ja (zumindest in Deutschland) erwachsen bin. Heute bin ich dann auch mal wieder früher als sonst schlafen gegangen, da ich in den letzten Tagen mein Schlaf schon ziemlich reduziert habe.

Mein Schnupfen ist btw fast schon wieder weg… zum Glück.

day 37 [07.03.]

Zum Frühstück habe ich heute seit langer Zeit mal wieder Toast gegessen, wobei dasss hier ein bisschen anders ist als ich es kenne. Der Teig ist ein bisschen luftiger, die einzelnen Scheiben aber größer und ungefähr doppelt so dick. War trotzdem geil. Danach ging es dann ab zur Arbeit. In der Firma wird übringens immer mit ohaiyogosaimasu yoroshikuonegaishimasu gegrüßt. Lediglich schaffen es die Hälfte der Japaner diese zwei recht langen Wendungen auf einen dreisilbiges unverständlichen Wortklumpen runterzubrechen, den man absolut nicht mehr als das eigentliche identifizieren kann. Wir mussten ernsthaft Henrik fragen, was sie denn immer sagen. Heute stand dann Unkraut jähten an der Tagesordnung für uns. Also sind wir nach der morgentlichen Versammlung wieder ins Auto gestiegen und als wir alles saßen stellten wir fest, das Hendrik, derjenige der uns immer fährt, im anderen Auto saß. Kurzzeitig waren wir etwas verwirrt, bis dann Sanou-san zu uns kam und sich auf den Fahrerplatz setzte. Henrik war nämlich heute für eine andere Arbeitsstelle eingeteil worden. Erstaunlicherweise war das Unkrautzupfen sogar eigentlich ziemlich entspannt. Auch wenn es am Anfang noch etwas frisch war. Das einzige Problem war bloß, dass durch das nasse Grünzeug die Handschuhe ziemlich schnell durchnässt war, was dann für die Hände ziemlich unangenehm und ekelig war, da es auch der Dreck irgendwann unter die Handschuhe schaffte. Den ganzen Tag lang wurde dann um die Orangenbäume herum das Unkraut rausgezupft und anschließend die freigelegten Stellen mit dem abgeruften Zeug wieder zugedeckt. Dazu muss ich sagen, dass ich die Arbeitsanweisungen eigentlich meistens verstehe, nur die Gründe dahinter oft nicht. Ich meine, warum haben wir denn bitteschön das rausgerupfte Zeug wieder rauf geschmissen?

Man sieht es zwar auf dem Bild nicht ganz so gut, aber so sah es aus, wenn man mit einem Baum fertig war. Das gAnze wurde dann bei jedem Baum einzeln gemacht. Die fast 9 Stunden die man auf den Plantagen ist, darf man übringens ohne Toilette verbringen. Die Arbeit war endlich mal nicht ganz so anstrengend für den Rücken, dafür aber für die Kniehe, da man die ganze Zeit hocken durfte. Mir haben dann auch ziemlich schnell die Fußballen wehgetan, da dort ja die ganze Zeit mein Gewicht drauf war. Irgendwann hab ich dann angefangen, mich ins nasse Gras zu knien, was dann allerdings eine nasse Hose zur Folge hatte. Zur Mittagspause hab ich dann mein Bento gegessen und ich glaube, ich habe ein neues Lieblinggewürz: Zimt. Natürlich war Zimt schon vorher geil, aber ich habe gestern mal experimenteller Weise mein Gemüse mit Zimt und Chilli gewürzt und find es echt geil. Werde ich auf jeden Fall jetzt öfter machen. Seltsamer Weise haben wir heute eine Pause mehr gemacht als sonst, dass hat mich schon ein bisschen aus dem Konzept geworfen. Ich versteh auch immer noch nicht, warum wir die hatten. Nach ein paar Stunden Arbeit hatte man dann gefühlt überall Erde und wir waren ganz schön froh, als wir endlich nach Hause gefahren sind. Besonders die Hände waren einfach nur die nassen dreckigen Handschuhe so ekelig. Aber insgesammt finde ich das Unkraut jähten eingetlich ziemlich entspannt. Ich würde es sogar eventuell als meine Lieblingstätigkeik bezeichnen, von denen, die ich bisher gemacht habe. Allerdings war es für Anni gar nicht geil, da sie Knieprobleme hatte und somit ziemlich große Schmerzen. Morgen waren wir eigentlich wieder dafür eingeteilt, aber Anni hat mit igendwenn geredet und so wurden getauscht. Seltsamerweise zu zweit, obwohl sie nur für sich gefragt hat. Aber naja, stören tut es uns auf keinen Fall. Zuhause angekommen konnten wir dann endlich duschen gehen. Aber selbst nach dem Duschen war der Dreck unter den Fingernägelm immer noch nicht hundertprozent weg (und ich habe echt lange geduscht). Danach habe ich dann Abendbrot und Essen für morgen gekocht. Ich war die letzte, die gegessen hat und kuz bevor ich fertig wurde, wurde sogar schon der Reis aus dem Reiskocher in den Kühlschrank gepackt. Als ich mir dann kurzu darauf den wieder rausholte hat sich Kanou-san erstmal fünf mal entschuldigt, weil sie dachte, ich esse Toast (hatte das vorher rausgestellt, um es später woanders hinzuräumen), dabi war ist es mir egal, ob ich jetzt den kalten Reis mir aus dem Kühlschrank oder Reiskocher holen muss. Für Anni und mich ist es immer noch ziemlich seltsam, dass und niemand versteht, wenn wir miteinander reden. Wir könnten halt theoretisch die größte Kacke labern und niemanden würde es jucken. Wir nutzen das jedoch lieber um laut Lieder wie „willst du“ zu singen. Danach hab ich dann noch meine Arbeitssachen gewaschen, obwohl die morgen sowieso wieder dreckig werden.

 

day 36 [06.03.]

Irgendwie ist schon unglaublich, dass vor einem Monat hierhergekommen bin. Die Zeit verfliegt so schnell und man merkt fast gar nicht, dass man in einem komplett anderem Land ist, weil man sich an vieles schon gewöhnt hat.

Heute morgen hieß es mal wieder ausschlafen.  Mein Wecker hat trotzdem um 5.!5 Uhr geklingelt und retardet wie ich war, hab ich erst ein paar Mal auf Schummern gedrückt, ehe ich ihn ausgemacht habe. Gegen 8 Uhr bin ich dann noch mal aufgewacht, allerdings auch wieder eingeschlafen. Aufgestanden bin ich dann erst 10 Uhr. Dann bin ich zusammen mit Anni in die Küche runter, weil wir Eierkuchen machen wollten. Das Rezept haben wir uns im INternet rausgesucht und haben sogar eins gefunden, wofür man keinen Messbecher braucht, denn den haben wir hier nicht. Die Portionen hatten wir zwar für vier Leute berechtnet, weil wir für morgen fürs Mittag welche haben wollten, allerdings wurde es dann dafür zu wenig. Trotzdem wurden sie ziemlich gut, wenn auch ein bisschen viel Ei. Gegessen haben wir sie dann mit Bacon, so’nem komischen Schokoaufstrich der nicht ganz streichbar war und Zimt und Zucker. War schon geil. Danach haben wir unsere Bentos für morgen vorbereitet. Bei mir ist sogar ein Eierkuchen übrig geblieben. Nachdem wir dann Abgewaschen und aufgeräumt haben, hab ich mal am Wäschewaschen probiert. Im Gegensatz zu der Waschmaschine im Sharehouse in Saitama war das hier nämlich keine mit Münzen, sondern quasi ein ganz normal. Also auch mit verschieden Waschgängen. Man stand also vor einer Waschmaschine mit haufenweise Beschriftungen, die man nicht lesen konnte. Mittels Google Übersetzer haben wir dann ungefähr bei der Hälfte erahnen können, was zu bedeuten, beim Rest waren wir genau so schlau wie vorher. Wenigstens haben wir das Automatische Programm ausfindig machen können. Danach haben wir einfach ein bisschen rumgegammelt. Tatsächlich habe ich es auch geschafft, ein bisschen Japanisch zu lernen, aber halt nur ein bisschen. Anni ist mittlerweile viel besser im Sprechen geworden, aber ich hab halt immer nich Hemmungen und kenn gefühlt nicht mal halb so viele Vokabeln wie sie, was das Ausdrücken für mich noch um so schwerer macht. Irgendwann war es dann allerdings Zeit fürs Einkaufen gehen. Da es ja Komatsu-sans letzter Tag war und er dabei sein wollte, wenn Anni hier Auto fährt, musste sie eins der Autos fahren. Ich musste als moralische Unterstützung natürlich mit. Aber da hier die Autos natürlich nicht großartig unterschiedlich sind, hat sie das Ganze großartig gemeistert. Sämtliche Autos fahren hier übringes mit Automatik. Beim Einkaufen waren wir heute das erste Mal schneller fertig als die anderen und während wir da standen und gewartet haben, hab ich Anni gefragt, ob denn Komatsu-san als zukünftiger Vater ihrer Kinder in Frage käme (sie möchte unbedingt asiatische Kinder haben). Daraufhin hat sie sich allerdings nur kommentarlos umgedreht und ist weggegangen… äh hallo, ich möchte noch ne Antwort haben? (Die hab ich bis jetzt immer noch nicht 😦 …)Wieder zurück haben wir dann eigentlich auch schon mit der Vorbereitung fürs Abendessen begonnen. Heute wurde ja wieder Takoyaki gemacht. Der Name kommt übringens von tako = Tintenfisch und yaki  =  bedeuteut so viel wie gerillt. Auch wenn der Tintenfisch in Teigbällchen gegrillt wird. Heute waren allerdings die Zutaten ein bisschen anders als beim letzten Mal. Natürlich war wieder Tintenfisch dabei. Wir haben das Ganze dann noch mit Brokkoli und Avocado probiert. War beides ziemlich lecker, auch wenn die etwas zu groß für die Pfanne waren. In der nächsten Runde wurde dann noch Käse dazu genommen was das Ganze noch geiler gemacht hat. Diesmal hab ich ja auch was geschmeckt uns es war mega lecker. Henrik hat wir beim letzten Mal wieder seinen Whiskey rausgeholt. Zudem hat auch Komatsu-san Sake, welchen er zum Abschied geschenkt bekommen hat, ausgeschenkt. Von dem durften auch Anni und ich mittrinken. Ich bin jetzt kein großer Sake-Fan, aber schlecht hat er nicht geschmeckt (aber halt auch nicht gut). Bei der Takoyaki Runde dann wurden alle ein bisschen kreativer. Es gab dann welche mit Avocado und Käse, Tintenfisch, Brokkoli, Schokolade, Schokolade mit Lauch und welche mit Dekopon (Orange) drinnen. Die mit Schokolade haben sogar ziemlich gut geschmeckt, auch wenn es anfangs nicht danach aussah. Alle waren jedenfalls sehr gut drauf, was einen ziemlich lustigen Abend gemacht hat. KODAK_00022.JPG

Das Foto wurde übringens mit meiner Sofortbildkamera aufgenommen, deshalb ist der Bildausschnitt etwas komisch, da wir nicht gesehen haben, was wir denn eigentlich fotografieren.

Nach dem Abendbrot löste es sich dann nach und nach auf. Anni und ich haben uns irgendwann mit Henrik über Dialekte in Norwegen und Deutschland unterhalten. Wusstet ihr, dass Norwegen zwei offizielle Sprachen hat? Also ich bis heute nicht. Danach haben wir noch Komatsu-san beim Marmelde machen zugeguckt, die er schon seit Nachmittag macht, aber da wir morgen wieder früh aufstehen müssen, bin ich dann auch irgendwann hochgegangen.

day 35 [05.03.]

Der Tag hat wieder früh begonnen. Als ich aufgewacht bin, brauchte es einiges an Überwindung die warme Bettdecke zu verlassen, deshalb war auch das erst was ich gemacht habe, den (die?) Aircon anzustellen. Danach ging es nach dem morgentlichen Ablauf zur Arbeit. Bei der heutigen Besprechung stand Kanou-san neben uns, die ungefähr drei Worte Englisch mehr kann als der Durchschnitt hier. Sie hat irgendwann angfangen, das Gesagte ein bisschen zu übersetzten, weshalb ich wenigstens in der zweite Hälfte ungefähr verstanden habe, warum es geht. Danach ging es dann aich zu unserer heutigen Arbeitsstelle: Kisten falten. Etwas abgestanden von den ganzen Rest haben wir dann die Pappdingsi zu Kistendeckel geformt und anschließend auf eine Palette gestapelt. Nach dem wir das ein bisschen getan hatten, kam dann eine Frau an und teilte uns mit, dass das heutige Tagesziel ist, zehn Paletten voll zu kriegen. Auf eine Palette werden fünf Etagen gestapelt, welche jeweils aus vier Blöcken bestehen. Jeder Block besteht aus vier Kistenblöcken bestehend aus vier Kistendeckel (verständlich? wahrscheinlich nicht. Insgesammt kommen wir somit auf 3200 Kisten welche wir falten sollte und ja das ganze hatten wir dort vor Ort im Kopf ausgerechnet, man hat ja sonst nichts besseres zu tun. Am Anfang ging es noch voll klar und wir dachten schon, dass wir noch vor Mittag damit fertig werden. allerdings dauerte es dann doch etwas länger und wir waren erst gegen 15:30 Uhr mit den zehn Paletten fertig. Irgendwann tat auch da einem der Rücken weh, da man die ganze Zeit leicht vorgebeugt stehen musste, aufgrund des etwas zu niedrigen Tisches. Da wir aber so gut wie alleine waren, haben wir uns die Zeit mit Reden und singen vertrieben. Trotzdem änderte das nichts daran, dass die ganze Sache ziemlich eintönig war. denn es war halt immer wieder das selbe. Irgendwann kam dann noch Eri-san vorbei und hat voll motiviert Fotos von uns gemacht, wie wir da so Kisten gefaltet haben, war bestimmt ultra spannend. Auch bei der Versammlung heute morgen hat die eine Frau immer wieder Fotos von uns gemacht. Man fühlt sich so’n bisschen wie ne Attraktion hier. Im Übrigen werden meine Haare oft komplimentiert und komischer Weise auch manchmal angefasst dabei. Hätte ich nicht gedacht, bei den sonstigen Verhaltensweisen der Japaner. Ich habe heute auch ein Kompliment für meine Augen(farbe) bekommen.

Als wir dann (vor Ende der Arbeitszeit) fertig waren, haben wir jemaden gefragt, was wir denn jetzt machen sollten. Die Person sagte uns dann, dasss wir einfach weiter falten sollten. Na super, wir waren schon froh endlich fertig zu sein. Also hieß es weiter absolut langweilig Kisten zu packen. Irgendwann kam dann noch jemand dazu und hat mit uns zusammen gefaltet, während wir einfach nur darauf gewartet haben, dass es endlich vorüber geht. In den letzten 10 Minuten bevor wir sauber machen sollten kamen dann noch die anderen aus unserem Dorm zu uns, da sie mit ihrer Arbeit fertig waren und haben ebenfalls angefangen mit Kisten zu falten. Anni und ich fanden dass ein bisschen unnötig, so kurz vor Schluss noch plötzlich 4 Leute mehr dazu zu holen. Aber hier gibt es halt das Prinzip des nicht-arbeiten nicht. Zusammen haben wir dann zum Schluss sauber gemacht. Anschließend mussten wir noch mal ins Bür, wo uns die neuen Hausregeln erklärt wurden. Ich hab zwar nur die Hälfte verstanden und auch davon ist der größte Teil rein interpretiert, aber was ich mitbekommen habe, ist dass ab 10 Uhr das Licht im Haus aus sein muss. auch müssen wir jetzt jeden Tag irgendwelche komischen Listen führen, von denen 9ch nicht 100% wofür die gut sind, aber ich brauche auch nicht alle, da ich z.B. nicht Auto fahre. Beim Gehen haben uns noch ein bisschen kostenloses Zeug gegrabt und sind wieder nach Hause gefahren, auf dem Weg dahin waren wir noch Einkaufen. DIm Dorm angekommen hat dann jeder für sich Abendbrot gegessen. Lediglich danach saßen noch alle am Tisch und haben Buntan gegessen. Dabei haben wir uns über typisch deutsches und norwegisches Essen unterhalten und sind dann irgendwann zu Sehenswürdigkeiten gewechselt. Niemand kannte den Berliner Fernsehturm… Beim Abwaschen haben dann Anni und ich ziemlich laut „willst du“ gesungen, zum Glück versteht hier niemand den Text. Da wir morgen wieder einen Tag frei haben, da Regen angesagt wurde, haben Anni und ich dann noch zusammen einen Film gesehen. Morgen dann ist der letzte Tag von Komatsu-san hier, da er übermorgen abreist. Wir haben ihn dazu überreden können, noch mal Takoyaki zu machen. Diesmal schmecke ich auch was YESSS…

 

Btw. brauche ich für einen Blog Post meistens zwischen 30 – 60 Minuten zum schreiben, je nach dem wie lang der Eintrag wird.

 

day 34 [04.03.]

Durch den Wecker geweckt bin ich gegen 5:30 Uhr aufgestanden, hab mich angezogen und bin runter in die Küche gegangen. Im Gegensatz zum letzten Freitag war nur Konou-san in der Küche. Das gab dem ganzen irgendwie einen leicht verlassenen touché. Als dann Anni irgendwann ich die Küche kam, klärte sie mich auf, warum nicht alle da waren. Es mussten nämlich nicht alle heute arbeiten. Gegen halb sieben ging es dann mit dem Auto los zur Firma. Auf dem Weg dorthin hab ich dann erst etwas Vokabeln gelernt, aber so langsam kam die Müdigkeit wieder durch. Ich bin echt keine Morgenperson, ich will da weder irgendetwas tun noch reden. Während des morgentlichen Meetings/Eröffungsrede/was-auch-immer-das-ist wurde zwischendurch igendetwas von Deutschen gesagt, dann wurden wir kurz angeguckt und der Großteil hat gelacht. Ich hab absolut kein Plan, was sie da gesagt haben. Auch als wir später Henrik gefragt haben, konnte er es uns nicht sagen, aber erzählte, dass es wohl eine sehr ähnliche Situation gab, als er neu ankam. Aber allein aufgrund der hier herrschenden Höflichkeit gehe ich mal stark davon aus, dass sie bestimmt nichts schlechtes gesagt haben. Danach ging es auf die Plantagen, also erstmal eine Weile Auto fahren. Heute waren wir eingeteilt für das Kompostverteilen zwischen den Obstbäumen. Dazu sind wir zu einigen kleineren Plantagen gefahren. Dort wurde dann um jeden Baum herum vier Schaufeln Kompost verteilt. Obwohl es natürlich leicht antrengend war, war es trotzdem irgendwie schön. Aber das lang vor allem an der Still, dem Vogelzwitschern, dem leichten Rauschen der Bäume im Wind und der warmen Sonne.

Am Morgen hatte ich nich überlegt, ob ich meine Gummistiefel überhaupt mitnehme, aber die habe ich dort definitiv gebraucht. Denn in den Wegen dazwischen stand das Wasser oft bis Knöcheltief, wahrscheinlich, weil es gestern geregnet hat. Normalerweise soll es wohl nicht so extrem sein. Damit waren wir dann eigentlich den ganzen Tag bis 16:30 Uhr beschäftigt. Zwischendurch haben wir ein paar Mal die Plantagen gewechselt. Lediglich mein Rück fing an irgendwann weh zu tun und ich hab mich leicht in der Sonne verbrannt. Wir sind ganz schön froh im Frühling hergekommen zu sein. Ich will gar nicht wissen, wie warm es hier im Sommer wird. Henrik hat uns heute auch erzählt, das die Farm eigentlich üblicherweise ältere Menschen anstellt. Der Älteste soll wohl 83 sein und Henrik meinte, der konnte voll mit seinem Arbeitstempo mithalten. Generell arbeiten die Leute hier wohl ein bisschen länger als bei uns, zumindets auf dem Land. Auf dem Weg nach Hause haben wir again an einem Supermarkt gehalten. Dort gab es ziemlich viel geiles westliches Zeug, was gar nicht mal so teuer war. Zuhause angekommen wollte ich dann eigentlich zuerst duschen gehen,  jedoch war noch eine Frau von Arbeit bei uns im Dorm, wo ich mir nicht sicher war, ob sie noch etwas von mir wollte. Also habe ich lieber gewartet. Ich saß dann also im Gemeindschaftsraum rum und habe nichts getan während sie mit den anderen irgendwas auf Japanisch besprochen hat, wovon ich nur einen Bruchteil verstanden haben. Als sie dann irgendwann gegangen ist, hab ich aufgrund der fortgeschrittenen Zeit allerdings erstmal Abendbrot gekocht. Sie hatte natürlich nichts von mir gewollt. Sie hat mich lediglich gefragt, ob alles ok ist oder ich irgendwo Probleme habe. Auch hat sie unsere schöne Tafel mit den deutschen Wörtern drauf gesehen und sich drüber gefreut. Natürlich wurde auch probiert, ein paar der Wörter zu lesen. Zum Abendessen und für die Lunchbox morgen habe ich die restlichen Kartoffeln mit ein bisschen Zwiebeln, Tomaten und Ei angebraten und plötzlich standen irgendwie alle Japaner um mich herum und haben gefragt, was ich den koche und wie das heißt. So als ob meine Resteverwertung das Spezialgericht schlecht hin wäre. Vor allem da ich ja meistens nicht mal unbedingt typisch deutsch koche. Nach dem Essen, wozu ich dann noch Würstchen und Reis gegessen habe ich dann eine lange und ausführliche Dusche genommen. Das tat gut den ganzen Dreck von der Haut zu waschen. Sauber und erholt bin ich dann in mein Zimmer hoch, um noch ein paar Sachen zu erledigen und anschließen schlafen zu gehen.